AXUM Empire

 

AXUM (Aksum)

Karte von ÄthiopienKurzzusammenfassung: Axum ist die Mutter aller Städte Äthiopiens. Sie wird auch dem Titel "Das Rom Äthiopiens" gerecht, weil viele antike Altertümer in Axum konzentriert sind. Axum war einst der Residenzort des Negus Negesti, dem König der Könige (dem Kaiser). Axum erblühte mit dem gleichnamigen Reich vom 1. bis 8. Jahrhundert nach Christus. Seinen Höhepunkt hatte das Reich von Axum im 4. Jahrhundert, zur Zeit des Königs Ezana.

 

Lokalisation: Axum liegt in der nordäthiopischen Provinz Tigre.

 

Anreise: Von der Hauptstadt Äthiopiens, Adis Abeba, ist Axum mehrmals die Woche bequem mit dem Flugzeug in wenigen Stunden erreichbar. Auf dem Landweg hingegen sind fünf oder sechs Tage einzuplanen. Umkostenpunkt: ca. 40 US$

 

Unterkunft & Versorgung: In Axum gibt es Unterkünfte für jegliche Ansprüche und Geldbeutel. Fließendwasser ist teils vorhanden. Elektrischen Strom gibt es in den Abendstunden.

 

Das Reich von Axum:

Eingegrenzt war es im Norden von Nubien bzw. Sawakin und im Süden von Berbera (dem heutigen Somalia). Durch den aufkommenden Handel mit Ägypten, Griechenland und vielleicht auch Indien blühte das Reich im ersten Jahrhundert auf. Durch die innere Politik der Könige wurde das Reich gefestigt. Anfangs war der Glaube von einer Götterwelt beseelt, der Jahrhunderte zuvor aus dem heutigen Jemen kam. Naturreligionen mußten sich anpassen oder wurden verdrängt. Vom Götterglauben ist in Äthiopien nicht viel geblieben. Wir wissen nur, daß eine Dreiheit von Gestirnsgottheiten, nämlich der Mondgott Almaqah, die Sonnengöttin und dessen beider Sohn der Venusgott Athtar im Mittelpunkt des himjaritische Glaubens standen. Weiterhin gab es einen Meeresgott Bahr, einen Erdgott Medr und einen Kriegsgott Mahram (vergleichbar mit dem Mars). Die Sonnengöttin trug in jedem Tempel einen anderen Namen. Der Stammgott von Axum war Mahrem, der von den Griechen Ares genannt wurde. Außergewöhnlich daran ist, daß alle Gottheiten zwar personenhaft wirkend gedacht wurden, es aber keine frühgeschichtliche Darstellung der Götter in Menschengestalt gibt. Vielmehr wurden die einzelnen Götter mit Symbolen (wie z. B. auf der Säule in Matara) gleichgesetzt. So war der Tempel von Yeha dem Mondgott geweiht, weil der Tempel mit Steinbockfriesen verziert war. Unter der Herrschaft König Ezana (325 bis 355 n. Chr.) wurde das Christentum zur Religion des Reiches. Der Wechsel vom Götterglauben zum Christentum vollzog sich aber nur allmählich. So wurden bei der Anbetung erst die alten Götter und später der wahre einzige Gott angerufen.

Außenpolitisch wurde das himjaritische Nachbarreich begehrt. So griff Axum im 4. Jahrhundert n. Chr. an, konnte sich aber nicht lange auf der arabischen Halbinsel behaupten. Im Jahre 525, zur Zeit König Kalebs, kam es aufgrund der Christenverfolgung in Südarabien zu einer erneuten Invasion. Die Oberhoheit war aber auch nicht von langer Dauer, sie wurde 575 beendet. Als dann der berüchtigte Damm von Mareb im Jemen durchbrach, ging auch das sabäische Reich zu Grunde und somit die Handelsbeziehungen mit dem axumitischen Reich. Den Todesstoß brachte der Islam mit sich, der sich immer weiter verbreitet und Axum so von der byzantinischen Welt abschnürte. Im 8. Jahrhundert verfiel das Reich immer mehr. Über die darauffolgende Zeit ist wenig bekannt.

 

Die axumitische Architektur:

Auffällig bei den Palastanlagen ist der eigenartige rechteckige Grundriß. DuMonts Reiseführer Äthiopien vermerkt dazu: "Immer wieder erscheint als Grundriß das Rechteck als belebendes Bauelement. Dadurch, daß der Mittelteil einer jeden Wand in der Linie gleichlaufend zurücktritt, entstehen an den Ecken eines jeden Baukomplexes Ecktürme, deren Räume mit denen des übrigen Gebäudes verbunden sind. Diese Bauart kann man als typisch aksumitisch bezeichnen ..." Ebenso Kennzeichen für die axumitische Architektur sind die quadratischen Säulen, die durch Abnahme der Ecken achteckig werden und die Pfeiler haben Würfelbasen. Eindrucksvolle Beispiele dafür finden sich in Adulis, Toconda und Cohaito. Zu beachten sind auch die hohen Unterbauten aus Gestein, die in regelmäßigen Absätzen immer wieder ein Stückchen einrücken. Der obere Teil der Gebäude wurde aus Holz und Bruchsteinen aufgerichtet.

 

Archäologische Stätten in und um Axum:

 

Die Rätsel um Axum:

 

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