Aus der Isolation aufbrechen [Impulse wider Passivität, Vereinzelung und Privatismus]

 

Verlag MeinBuch/ Hamburg 2002
256 Seiten, 17.30 Euro
ISBN 3-936128-00-6

Gegenwärtig herrscht bei vielen Menschen die schädliche Neigung vor, sich abzugrenzen. Sie reagieren auf die immer rasanter werdende Mobilität mit Rückzug ins Private und ein Streben nach persönlicher Sicherheit. Damit geht aber der Kontakt zum Leben insgesamt verloren, sofern der Vereinzelte in eine nicht nur seelenschädigende Absonderung von seinen Mitmenschen zu geraten droht.

Der Autor dieses originellen Buches, ein Psychotherapeut aus der tiefenpsychologischen Schule von Alfred Adler, der sog. Individualpsychologie, empfiehlt, sich dem angeblich Unvermeidlichen zu widersetzen. Überzeugend macht er darauf aufmerksam, dass durch ein Deuten von Tatsachen, und zwar im mitmenschlichen Umgang, diese ihre Schicksalhaftigkeit verlieren, wir auf diese Weise einen wertvollen Handlungsspielraum zurückgewinnen können.

Die 120 Kurztexten bieten Lebensweisheit für den Alltag, und zwar in Form ermutigender Denkimpulse. Auf eine äußerst erfrischende Art wird hier im Gegensatz zur verbreiteten Expertenhörigkeit an den Hausverstand appelliert, zugleich eine Entschärfung innerer und äußerer Konflikte in die Wege geleitet. Nicht so sehr Sachfragen kommen dabei zur Sprache, eher solche, die sich im zwischenmenschlichen Bereich ergeben und daher nur hier eine zufriedenstellende Lösung finden können. Weiterdenken wird angeregt, zuweilen auch zum Widerspruch herausgefordert, in allem auf Möglichkeiten einer Humanisierung statt Schwarzsehens und Krankjammerns aufmerksam gemacht.

Der Widerstand gilt dem Zwang zur Vereinzelung. Im Vordergrund stehen zugleich Möglichkeiten des Vorbeugens und Heilens, weniger eine Beschreibungen all dessen, was heute zu einem kontraproduktiven Selbstmitleid Anlass gibt.

Vorausgesetzt ist allerdings, dass Menschen sich dazu bewegen lassen, auf die unselige Strategien des Andere-Ausgrenzens und Sichselber-Absonderns zu verzichten. Angeknüpft wird an ein menschliches Grundbedürfnis, den Dialog, aber ebenso Kooperation betreffend.

In drei Teilen zu je 40 Texten werden folgende Schwerpunkte präsentiert: "Fragen kostet nichts", "Etwas zur Sprache bringen", "Sich in Bewegung setzen".

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