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J.Klinkhardt
Verlag/ Bad Heilbrunn 1996
226
Seiten, 15.30 Euro
ISBN 3-7815-0848-X
Viele
Menschen empfinden Älterwerden als einen Albtraum - weil sie
befürchten, damit ihre Attraktivität einzubüßen.
Wer den Forderungen unserer Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft
gerecht werden möchte, gerät damit zwangsläufig in
Widerspruch zu den Bedingungen menschlichen Daseins. Auch die Altersstufen
bilden dann keine Einheit mehr, bezeichnen Wertunterschiede und
bewirken auf diese Weise eine Entfremdung.
Demgegenüber wird in diesem ungewöhnlichen Buch eine weitreichende
Friedensinitiative ergriffen, und zwar unter der Voraussetzung,
dass der Generationenkonflikt nicht etwa einem Naturgesetz entspricht,
vielmehr ein vermeidbares Unglück ist. Eine "Treppe"
erweist sich als einsturzgefährdet, wenn die einzelnen Stufen
ihren Zusammenhalt eingebüßt haben.
Die hier vermittelten Einblicke in die Tatsache menschlicher Entwicklung
und die bereitwillige Annahme einer damit verbundenen Veränderung
im Laufe der Zeit wirken neurosenfördernden Verdrängungen
entgegen. Darüber hinaus zeigen sich hier Selbstgestaltung
wie auch Kooperation als Beweggründe, die untrennbar zusammengehören.
Aus einer Krise nützliche Konsequenzen zu ziehen, dazu wird
überzeugend angeregt, ebenso zu handlungsrelevantem Unterscheiden
zwischen Irrwegen und Auswegen.
Theorie und Praxis der Tiefenpsychologie Alfred Adlers, zu der sich
der Autor als Psychotherapeut, aber ohne dogmatische Enge, bekennt,
vermitteln dazu ein angemessenes Problembewusstsein.
Ein besonderes Charakteristikum dieser Publikation bilden die zahlreichen
Stellungnahmen bzw. Antworten von Menschen verschiedenen Alters.
Unterstützung zu eigenständigem Denken und Handeln ist
geboten, keine fertige Lösung. Ganz im Sinne Adlers wird die
Forderung erhoben, von den vorhandenen Lebensmöglichkeiten
in verantwortungsbewusster Weise Gebrauch zu machen, statt sich
auf Vererbung oder Milieueinflüsse zu berufen.

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