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Ennsthaler
Verlag, Steyr 1995
158 Seiten, 13.00 Euro
ISBN 3-85068-445-8
Ein
Gesundheitsbuch ganzheitlicher Art liegt hier vor. Der Autor, ein
erfahrener Psychotherapeut aus der Adler-Schule, knüpft an
zwei weitverbreitete negative Gefühlszustände an und versucht,
den durch Angst und Depression verlorengegangenen Lebenszusammenhang
aufzuzeigen.
Anders
als in den meisten Publikationen der sog. Beratungsliteratur zu
einer solchen Thematik wird hier keine Symptombehandlung angestrebt,
vielmehr dem Leiden an seelischem Eingengt- oder Bedrücktsein
auf den Grund gegangen. Dabei tritt ein in unserer Gesellschaft
vorherrschendes Sozialdefizit als verursachender Faktor zutage.
Vor
allem sensible Menschen bekommen einen solchen Mangel - oft schon
von Beginn ihres Daseins an - kränkend und quälend zu
spüren. Anderseits sind gerade sie in der Lage, durch eine
aktive Auseinandersetzung mit Problemen dieser Art zu einer weitreichenden
Vermenschlichung ihren Beitrag zu leisten.
Eine
Hilfe zur Selbsthilfe wird hier geboten. Soziale Annäherung
durch Überwindung krankmachender Distanz ist in einen solchen
Vorgang eingeschlossen und damit unlösbar verbunden. Gleichzeitig
wird aber auch auf Vorbeugung hingearbeitet, somit ein umfassendes
psychohygienisches Anliegen wahrgenommen.
Mit
dem Versuch, Einsicht in die psychische Dynamik zu vermitteln, verbinden
sich in den vier gehaltvollen Kapiteln wertvolle praktische Anregungen.
Beispiele, Fragen, Hinweise, Aufzählungen und vor allem ein
Stichwortverzeichnis sichern die praktische Verwendbarkeit dieses
Buches, das bereits in zweiter Auflage vorliegt.
Folgendermaßen
läßt sich dessen Aufgabenbereich umschreiben:
- Eine neurosenprophylaktische Zielsetzung ist vorherrschend;
- Betroffene erhalten Ermutigung zu eigenständigem Handeln
und einem befreienden "Gegentraining";
- für den Umgang mit angst- und depressionsgeplagte Menschen
wird einfühlendes Verstehen vermittelt.

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