Die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft
Beginn:
Die sozialistische Umgestaltung war nötig geworden, weil die einzelbäuerlichen Wirtschaften der landwirtschaftlichen Produktion Grenzen setzten. Die großen Maschinen konnten auf den kleinen Feldern nur ungenügend genutzt werden. Eine umfangreiche Nutzung der modernen agrawirtschaftlichen Kenntnisse war auch kaum möglich. Aufgrund des Leninschen Genossenschaftsplans und den Erfahrungen der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Staaten orientierte die Partei der Arbeiterklasse auf den Zusammenschluß in der LPG. Dies war die einzige Möglichkeit um die Vorzüge der landwirtschaftlichen Großproduktion auszunutzen und die Arbeit der werktätigen Bauern zu erleichtern und das Bündnis zwischen der Arbeiterklasse und den werktätigen Bauern weiter zu festigen. Grundbedingung für den freiwilligen Zusammenschluß der Bauern war die sozialistische Staatsmacht.
Beachtung folgender nationaler Besonderheiten der DDR:
Verlauf:
Boden (bleibt in allen Typen Eigentum des Bauern) Landmaschinen, Geräte und Zugvieh Vieh Verteilung der Erträge
Typ 1
Gemeinsame Nutzung des Ackerlandes unter Beibehaltung der Feldraine und Grenzsteine. Bis 0,5 Hektar bleiben für Anbau von Obst und Gemüse in persönlicher Nutzung, ebenso Wiesen, Weiden und Wald. Individuelle Nutzung. Maschinen und Zugvieh werden gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt. Individuelle Nutzung.
Typ 2
Wie Typ 1 Gemeinsame Nutzung der Traktoren, Ochsen, Pferde und der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte. Jedes Mitglied kann zur individuellen Nutzung ein Pferd ein bis zwei fohlen und einen Ochsen behalten. Bezahlung des eingebrachten Inventars erfolgt innerhalb von 10 Jahren. Individuelle Nutzung
Typ 3
Gemeinsame Nutzung des Ackerlandes, der Wiesen, der Weiden und des Waldes. Die eingebrachten Ländereien werden zu einer einheitlichen großen Bodenfläche zusammengelegt, die Feldgrenzen werden beseitigt. Individuelle Nutzung von Boden für die Hauswirtschaft bleibt. Gemeinsame Nutzung, auch größere Wirtschaftsgebäude werden gemeinsam genutzt. Individuelle Nutzung von einem Pferd oder Ochsen. Gemeinsame Nutzung des Zucht- und Nutzviehs, außer des Viehs, dass zur persönlichen Nutzung gebraucht wird (2 Kühe mit Kälbern, 2 Mutterschweine mit Nachwuchs, Schafe, Geflügel usw.)
Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktionsgemeinschaften (1952 - 1955)
| Jahre: | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 |
| Anzahl der LPG: | 1906 | 5120 | 5120 | 6047 |
| Mitgliedzahlen: | 37000 | 128550 | 158356 | 196946 |
| zusammengeschlossene Betriebe | 21899 | 55116 | 62052 | 77392 |
Statistiken: Ein werktätiger in der Landwirtschaft produzierte 1949 genug Nahrungsmittel für 9 Einwohner. 1965 war diese Versorgung auf 18 Personen gestiegen.
Die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft
Definition LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften):
LPG waren sozialistische Großbetriebe in der Landwirtschaft, in denen sich die Genossenschaftsbauern zur gemeinsamen Produktion zusammengeschlossen hatten.
Grundlage:
Grundlage war das genossenschaftliche - sozialistische Eigentum nach den Grundsätzen der sozialistischen Demokratie.
Ziel:
Ziel war die immer bessere Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und die kontinuierliche Versorgung der Industrie mit Rohstoffen.
Allgemein:
In der ehemaligen DDR waren die LPG die wichtigsten Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse. 591000 Genossenschaftsbauern bewirtschafteten 88% der landwirtschaftlichen Nutzfläche und erzeugten 95% des staatlichen Aufkommens an pflanzlichen und 77% an tierischen Erzeugnissen. Durch den sozialistischen Staat wurden die LPG in vielfältiger Form unterstützt. Nach dem von W. I. Lenin ausgearbeiteten Genossenschaftsplan waren sie die beste Grundlage für die Beteiligung der werktätigen Bauern am Aufbau des Sozialismus auf dem Lande.
Einteilung in 3 Typen:
Die 3 Typen unterschieden sich durch den Grad der Vergesellschaftung der Produktionsmittel, den Umfang der genossenschaftlich - sozialistischen Produktion und die Art der Verteilung.
Bildung:
Die Bildung von LPG erfolgte seit 1952. Bis 1960 waren fast alle Bauern den LPG beigetreten. Es gab Spezialisierungen der LPG für Pflanzen- bzw. Tierproduktionen diese besaßen eine gute Kooperationsgemeinschaft untereinander.
Stand: 20. Dezember 1998