Regionalpark Krämer Forst - Logo Förderverein Regionalpark Krämer Forst Regionalpark Krämer Forst - Logo Gemeinsame Landesplanung


Hier soll bald eine noch ansehnlichere Vorstellung des Regionalparks Krämer Forst - des Regionalparks im Glien, an der Havel und im Luch - zu finden sein. Einstweilen bitte ich darum, sich auf den Seiten der Gemeinsamen Landesplanung bzw. der Grundschule Perwenitz oder von Helmut Lorentz (Brandenburgische Technische Universität Cottbus) über den Regionalpark zu informieren bzw. mit den Auszügen aus dem Projektbericht des Hauptstudienprojekts "Regionalpark Krämer Forst" an der Technischen Universität Berlin (1998/99) Vorlieb zu nehmen, die bis auf die Abbildungen unverändert aus diesem entnommen wurden: 

2.1.3 Ziele der Regionalparks
 
Das Zukunftskapital des Landes Brandenburg ist die Vielfalt reizvoller und unverbauter Landschaften, die teilweise direkt an die städtische Bebauung Berlins heran- und sogar hineinreichen (Internet 1998c). Kein anderer europäischer Ballungsraum verfügt in diesem Maße darüber. Doch gerade dieser scheinbar unerschöpfliche Freiraum im Berliner Umland verleitete viele brandenburgische Gemeinden zu einem leichtfertigen Umgang mit dieser Ressource. Es wurden in überdimensionierter Weise Gewerbegebiete und Bauland ausgewiesen und es entstanden bzw. entstehen noch heute flächenintensive Einkaufszentren wie der Havelpark, Waltersdorf oder das "Factory Outlet Center" in Wustermark. Durch das gegenwärtige Überangebot an Siedlungsflächen und wegen mangelnder Nachfrage fallen vielerorts derartige Bebauungsgebiete brach. Um verbleibende Landschaftsgebiete vor der Zersiedelung zu bewahren und zum Schutze jener Gebiete vor anderen Nutzungsarten wurde das Regionalparkmodell entwickelt (ebd.).

Nachdem sich die Länder Berlin und Brandenburg vertraglich darauf geeinigt hatten, gemeinsam planen zu wollen, haben sie das Thema "Regionalpark" sowohl im Landesentwicklungsprogramm beider Länder als auch in der "Gemeinsamen Landesentwicklungsplanung für den engeren Verflechtungsraum Brandenburg-Berlin" formal verankert (MUNR/SenSUT 1998b, 11). Mit der bereits erfolgten Billigung der beiden o.g. Planwerke durch die Regierungen von Brandenburg und Berlin und nach der Beschlußfassung durch die jeweiligen Länderparlamente liegt den betreffenden Regionen damit das verbindliche "Regionalpark-Angebot" vor (ebd.).

Der Entwicklungsraum "Regionalpark" wird von insgesamt acht Teilräumen gebildet (mit einer Gesamtfläche von ca. 2.500 km2), die sich zwischen den vorhandenen Siedlungsachsen entwickeln sollen (Internet 1998d; MUNR 1997). Der Flächenumfang der einzelnen Regionalparks umfaßt etwa 300 bis 600 km2 (ebd.).

60 - 80% der Fläche aller Regionalparks besteht aus einer land- und forstwirtschaftlich geprägten Landschaft, welche die Lebensgrundlage für die Regionalparks darstellt (ebd.).

Jeder der acht, sowohl in das Stadtgebiet von Berlin integrierten als auch in das Land Brandenburg hineinreichenden, "Regionalparks" ist als ein dauerhaft zu entwickelnder Strategieraum aufzufassen, für den identitätsstiftende Entwicklungsstrategien, durch eine gemeinsame Konsensbildung bei den vor Ort Betroffenen, konzipiert sowie deren Umsetzungen, mittels der Durchführung entsprechender Projekte vor Ort, erreicht werden sollen (MUNR/SenSUT 1998a).

Mit der Idee der Entwicklung von Regionalparks werden im gemeinsamen Leitbild spezifische siedlungs- sowie wirtschaftsstrukturelle, soziale und ökologische, als auch raumplanerische Ansprüche zusammengefaßt. Trotz der offiziell gewährten Selbstbestimmbarkeit zur bürgernahen Gestaltungsmöglichkeit des jeweiligen Entwicklungsraumes "Regionalpark", sollten zu allen acht der Berlin und Brandenburg angehörigen Regionalparks grundsätzliche Zielvorgaben, die einerseits den Bewohnern des Landes Brandenburg als auch jenen der Stadt Berlin von großem Nutzem sind, verwirklicht werden:
 



 
Abb. 1: Ziele der Regionalparkkonzeption 

Durch die Beachtung dieser allen acht Regionalparks gemeinsamen Zielsetzungen bei der Festlegung und Umsetzung der bürgernah und im gemeinsamen Konsens zu erarbeitenden Entwicklungsvorschläge und Projekte, soll eine Aufwertung der einerseits zur Stadtperipherie von Berlin zählenden, andererseits zum Land Brandenburg gehörigen Landschaften (das sog. Umland von Berlin) ermöglicht werden (Internet 1998e).

Wichtig zu erwähnen ist die Tatsache, daß mit der Bezeichnung "Regionalpark" nicht etwa ein Schutzstatus verbunden ist, wie er dem für ein Natur- oder Landschaftsschutzgebiet entspricht. Grundsätzlich gilt jedoch, daß eine natur- und umweltverträgliche Landnutzung die Hauptaufgabe der in einem Regionalpark lebenden Menschen bleiben muß, weil dadurch die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen gesichert werden kann und somit dauerhafte Arbeitsplätze für die Menschen dieser Region entstehen können (MUNR/SenSUT 1998a). Die Vergabe von Fördermitteln aus vorhandenen Förderprogrammen konzentriert sich deshalb gleichfalls auf Regionalpark-Projekte, die mit einer natur- und umweltverträglichen Landnutzung einhergehen (MUNR/SenSUT 1998b). Das Regionalparkkonzept ist deshalb auch als ein Instrument der Wirtschaftsförderung aufzufassen (Complan/Plangrün 1998). Eine beabsichtigte Attraktivitätssteigerung von Gewerbestandorten in den Regionalparks ist außerdem als Teil einer Gegenstrategie, zu einem vermeidbaren "Speckgürtel" rund um Berlin, zu begreifen.
 
Eine große Bedeutung des Regionalparks liegt in seiner Erholungsfunktion. Dies zeigt sich schon in dem "Park"-Begriff, der den freiraumgestalterischen Anspruch sowie die freizeit- und erholungsorientierten Zielsetzungen verdeutlicht (MUNR/SenSUT 1998a). Der Großraum Berlin verfügt über ein weitreichendes S-Bahn-Streckennetz, welches BesucherInnen über zahlreiche "Grüne Ausstiege" in die stadtnahen Landschaften gelangen läßt. Dieses Potential gilt es für die Zukunft zu nutzen, denn zur Landschaftsaufwertung eines Regionalparks gehört die behutsame Erschließung seiner Region (z.B. durch Wanderwege) und eine umweltgerechte verkehrliche Anbindung (das S-Bahn-Streckennetz bietet in vielen Fällen günstige Voraussetzungen hierfür).

Um dem Tagesbesucher oder Wochenendurlauber die Einzigartigkeit eines Regionalparks bewußt machen zu können, sollen nicht nur die ortstypischen Qualitäten von Landschaft und deren Gemeinden (z.B. anhand des kulturellen, gastronomischen und freizeitsportlichen Angebotes der Region) hervorgehoben werden, sondern auch die Zeugnisse einer bewegten Geschichte sollten möglichst "erlebbar" dem Besucher nahe gebracht werden (ebd.). 


2.1.4 Die Planungsphilosophie und die Umsetzung der Regionalparkidee
 
Die Vorgaben des LEPro und LEPeV bedürfen auf der Ebene der Regional- und Bauleitplanung sowohl einer räumlichen als auch inhaltlichen Konkretisierung. Dort müssen unter Berücksichtigung fachplanerischer Konzepte und Zielvorstellungen, z.B. der Landschafts- und agrarstrukturellen Entwicklungsplanung, weitergehende Aussagen u.a. zur Freiraumsicherung, zur Flächennutzung, zur Gestaltung und Erschließung der Landschaft, zum Natur- und Ressourcenschutz gemacht werden. Neben der instrumentellen Ebene (LEPeV und LEPro) besteht der Beitrag der Landesplanung bei der Entwicklung der Regionalparks vor allem in der Unterstützung entsprechender Aktivitäten vor Ort (Internet 1998d).

Der Regionalpark ist kein administratives Planungsinstrument, sondern ein Angebot der Landesplanung. Somit werden keine neuen Planungsebenen geschaffen. Die Regionalparks sollen "von unten", der kommunalen Ebene, wachsen. Dies ist somit ein Schritt zur Bündelung nachbarschaftlicher Interessen von Brandenburger Kommunen und Berliner Bezirken (Internet 1998d). Durch die enge Kooperation und Arbeitsteilung soll eine ökologisch und ökonomisch verträgliche Entwicklung erreicht und negative Doppelinvestitionen vermieden werden.

Für den Ausbau der Regionalparks im Umland Berlins wird eine Entwicklung "von unten" angestrebt. In der Agenda 21, Kapitel 28.1 und 28.3, werden wichtige Impulse für die Bewerkstelligung der regionalen Entwicklung gegeben: "Da viele der in der Agenda 21 angesprochenen Probleme und Lösungen auf Aktivitäten auf der örtlichen Ebene zurückzuführen sind, ist die Beteiligung und Mitwirkung der Kommunen ein entscheidender Faktor bei der Verwirklichung der in der Agenda enthaltenen Ziele. Kommunen errichten, verwalten und unterhalten die wirtschaftliche, soziale und ökologische Infrastruktur, überwachen den Planungsablauf, entscheiden über kommunale Umweltpolitik und -vorschriften und wirken außerdem an der Umsetzung der nationalen und regionalen Umweltpolitik mit. Als die Politik- und Verwaltungsebene, die den Bürgern am nächsten ist, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Information und Mobilisierung der Öffentlichkeit und ihrer Sensibilisierung für eine nachhaltige, umweltverträgliche Entwicklung. Jede Kommunalverwaltung soll in einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und eine 'Kommunale Agenda 21' beschließen. Durch Konsultation und Herstellung eines Konsenses würden die Kommunen von ihren Bürgern und von örtlichen Organisationen, von Bürger-, Gemeinde-, Wirtschafts- und Gewerbeorganisationen lernen und für die Formulierung der am besten geeigneten Strategien die erforderlichen Informationen erlangen. Durch den Konsultationsprozeß würde das Bewußtsein der einzelnen Haushalte für Fragen der nachhaltigen Entwicklung geschärft ..." (Internet Agenda 21, Kap.28., 1ff.).

Im Kapitel 28 der Agenda 21 wird die Einbeziehung der Kommunen und die Beteiligung der Bürger und Organisationen in die Regionalentwicklung gefordert. Die Mitarbeit bei der örtlichen und überörtlichen Planung durch Gemeinden und Bürger drückt sich zuerst in der Arbeit der Fördervereine und Zweckverbände aus, die sich mit der Entstehung der Regionalparks bildeten und deren Aufgabe die Umsetzung der Regionalparkidee ist. Die Mitglieder dieser Vereine kommen aus verschiedenen Gemeinden, sozialen Schichten und Berufen. Um einen Förderverein oder einen Zweckverband zu gründen, muß anfangs eine Satzung aufgestellt werden, in der die Ziele festgehalten werden. Diese Ziele beziehen sich sowohl auf eine überörtliche als auch auf eine kommunalen Zusammenarbeit.

In Bezug auf die interkommunale Kooperation spielt die informelle Zusammenarbeit zwischen den angrenzenden Berliner Bezirken und den Regionalparks sowie den brandenburgischen Gemeinden untereinander eine wichtige Rolle. Der Nutzen für die Regionalparks läßt sich folgendermaßen zusammenfassen:

Die Bereitschaft zur überörtlichen Kooperation ist in den letzten Jahren deutlich angewachsen, sie ist aber nicht in allen Regionalparks gleichermaßen ausgebildet (ebd.).

Die Arbeit der Vereine auf der kommunalen Ebene bezieht sich auf das Ausarbeiten von Startprogrammen und Startprojekten, mit deren Beispielwirkung weiterführende Projekte durch die Bevölkerung ("bottom up"- von unten) initiiert werden sollen. Dafür ist es notwendig, daß bei den Menschen die eigenen Lebensbedürfnisse angesprochen werden. Sie sollen zum Ausgangspunkt für die Entwicklung der Region gemacht werden. Es ist wichtig, die Bewohner für ihre Region zu sensibilisieren, ihnen bewußt zu machen, daß sie gegenüber der Metropole Berlin durchaus Stärken besitzen. Dazu gehört der Freiraum ebenso, der Potentiale für die Naherholung bietet, sowie für die Gewinnung und Vermarktung regionaler Produkte. Die Chance besteht darin, gerade die Nähe zur Großstadt zu nutzen, sich als ein Teil einer gemeinsamen Region zu verstehen und zu entwickeln.

Ein weiterer Grund für eine Entwicklung von unten ist der, daß es bei amtlich verordneten Verhaltensänderungen eher zu Differenzen, nicht aber zu einer Einsicht kommt. Die Bereitschaft der Bevölkerung, verstärkt bei der Planung mitzuarbeiten, kann zusätzlich erhöht werden, wenn dem Betroffenen eine Win-Win Situation bewußt gemacht wird. Im Einzelnen kann das bedeuten, daß sich für die Akteure betriebswirtschaftliche Verbesserungen herausstellen, die gleichzeitig zur regionalen Entwicklung beitragen.

Ein wichtiges Instrument bei der Umsetzung dieser "Planungsphilosophie" ist die Participatory Rural Appraisal (PRA) - die partizipatorische Planung. PRA ist eine Methode, Teile der Bevölkerung aufzufordern und zu unterstützen, in einem vertretbaren Zeitrahmen ihre bisherige und künftige Entwicklung zu untersuchen und auszuwerten, sowie begründete und rechtzeitige Entscheidungen bezüglich bestimmter Entwicklungen in ihrem Umfeld zu fällen (Schönhut/Kievelitz 1993).

Zu dieser Arbeitsweise gehört, daß die Ziele und Gründe des Projekts eindeutig erläutert werden. Der Umgang mit den Mitmenschen vor Ort unterliegt einer eigenen Form und Rhythmik, der sich der Planer unterordnen muß. Bei der partizipatorischen Planung ist es notwendig, sich Vorgehensweisen zu bedienen, die die Beteiligten ermutigen, ihre eigenen Positionen und Sichtweisen auszudrücken. Die Arbeit sollte dabei in einer kreativen und "lernfähigen" Atmosphäre stattfinden, in der es möglich ist, sich auf notwendige Details zu konzentrieren. Gegenseitiger Respekt und Vertrauen bilden wichtige Vorraussetzungen für die Initiierung von Arbeitsgruppen partizipatorischer Planung. Der Planer darf nicht anmaßend wie ein Fremder erscheinen, er sollte besser durch ein ehrliches Auftreten Vertrauen gewinnen (Gericke et al. 1996). Wichtige Planungshilfen bieten hierbei die "Zukunftswerkstatt", die Arbeit mit Modellen und Karten und das Brainstormingverfahren. Die Mitarbeit der Fördervereine, der Planer von der Gemeinsamen Landesplanung oder von beauftragten Büros (Complan/Plangrün) ist unerläßlich, um beratend (steuernd) auf den Einzelnen einzuwirken und um für dieses neue Verständnis zu werben. Ihnen kommt hierbei die besondere Aufgabe zu, dieses Kapital gebündelt zu nutzen und beispielgebend in Startprojekten umzusetzen. Wichtig für die Fortführung und das Initiieren eigener Ideen ist die Transparenz der Planungen. Wenn die Akteure sehen, welche einfachen Ideen den Startprojekten zugrunde liegen, fällt es ihnen wesentlich leichter, eigene Projekte zu verwirklichen. 



 
2.1.5 Die Regionalparks des Berliner Umlandes


Abb. 2: Regionalparks in Berlin und Brandenburg (mit Bahnanbindung)
 
Die Regionalparks sind kein Einheitsmodell, denn jeder Regionalpark hat seinen eigenen Charakter. Die Einzigartigkeit eines jeden Regionalparks kann aber nicht verordnet werden. Deshalb sind regionale und interkommunale Ideen und Institutionen gefordert und somit variieren die einzelnen Umsetzungsstrategien (MUNR/SenSUT 1998a; Internet 1998d). Der Stand der Umsetzung der Regionalparkidee und die besondere Charakteristik der einzelnen Gebiete werden nun kurz im Einzelnen - im Norden beginnend und dem Uhrzeigersinn folgend - vorgestellt:
 
Naturpark Barnim
Der Naturpark erstreckt sich im Norden über das Wandlitzer Wald- und Seengebiet bis nach Liebenwalde und Eberswalde und umfaßt somit ein Gebiet mit vielfältigen Lebensräumen in der eiszeitlich geprägten und historisch gewachsenen Kulturlandschaft des Barnim. Er ist damit eine "ökologische Perle" unter den Regionalparks.

Mit diesem Berlin-Brandenburgischen Naturpark wird das erste gemeinsame Naturschutzprojekt beider Länder verwirklicht. Von den 74.871 ha Fläche hat Berlin einen Anteil von 5,4%.

1995 wurde ein Kuratorium gebildet, in dem alle entscheidenden Interessenträger der Region vertreten sind. Heute wird der Naturpark auf breiter Ebene von den Kreisen und Kommunen unterstützt. Und erste Projekte wie ein Berlin-Barnimer Radwandertag und der jährliche "Naturwacht-Äquator" - eine Langstreckenwanderung durch das Gebiet - wurden durchgeführt. Geplant ist, ein Ausstellungs-, Besucher- und Informationszentrum gemeinsam mit dem Agrarmuseum Wandlitz einzurichten. Außerdem soll ein auf den öffentlichen Nahverkehr abgestimmtes Rad-, Wander-, Reit- und Wasserwanderwegesystem in Zusammenarbeit mit den Kommunen eingerichtet werden.
 
Barnimer Feldmark
Weite Felder mit einzelnen Dörfern erstrecken sich hinter der Stadtkante von Marzahn und Hohenschönhausen. Die Flur wird durch ein intaktes Netz aus Landstraßen (meist Alleen) und Eisenbahnlinien sowie anderen charakteristischen Landschaftselementen der Feldmark gegliedert. Typische und gut erhaltene Angerdörfer mit historischen Feldsteinkirchen, die zum Teil aus dem 12. Jahrhundert stammen gehören ebenso zum Erscheinungsbild wie repräsentative Gutsparks.

Als erster Regionalpark wurden der Regionalpark Barnimer Feldmark ins Leben gerufen. Hervorgegangen aus der theoretischen Diskussion zur Idee der Regionalparks wurde ein Förderverein zur Entwicklung des Regionalparks gegründet, dem neben verschiedenen Vereinen auch Bürgermeister aus den betroffenen Kommunen angehören. Unterstützt wird der Verein von der gemeinsamen Landesplanungsabteilung.
 
Müggel-Spree-Park
Die Seenlandschaft im Osten Berlins ist ein traditionelles Erholungs- und Ausflugsgebiet mit vielfältigen Ausflugszielen, z.B. Müggelsee oder Kalksteingrube Rüdersdorf. Das sternförmige Gewässersystem mit dem Dämeritzsee als Mittelpunkt ist von Kiefernwäldern umgeben, die für die märkischen Tal- und Dünensande typisch sind. Das wald - und wassergeprägte Spreetal ist ein Relikt einer nacheiszeitlichen Schmelzwasserrinne.

Eine kommunale Arbeitsgemeinschaft, der auch der Berliner Bezirk Köpenick angehört hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung des Regionalparks voranzutreiben. Der Rundwanderweg Müggel-Spree, der wesentliche touristische Ziele miteinander vernetzt, soll gebaut und die Spree renaturiert werden.
 
Flutgrabenaue
Eine sehr scharfe Stadtgrenze hat sich im Süden Berlins, bedingt durch die "Mauer" herausgebildet. Die Großziethener Feldflur ragt hier weit ins Stadtgebiet hinein und bildet einen wichtigen klimatischen Ausgleichsraum. Die stadtnahe Agrarlandschaft wird nach Süden hin durch eine immer abwechlungsreichere Kulturlandschaft mit Wiesenniederungen und Höhen abgelöst.

Die Planungen sind in diesem Gebiet noch nicht sehr fortgeschritten. Unter anderem verzögern die Planungen für den Großflughafen Berlin-Schönefeld die kommunale Zusammenarbeit.
 
Teltowpark
Ehemalige Rieselfelder um Ruhlsdorf, Großbeeren, Sputendorf, Schenkenhorst und Güterfeld bieten im leicht verwilderten Zustand eine geometrische Idylle. Die Rieselfelder sind von Holunder, Birken und Obstbäumen umstanden und werden gelegentlich nur von schon angerosteten Standrohren der einstigen Rieselfeldnutzung überragt und sind längst Lebensraum vieler seltener Arten geworden.

Wichtige Aufbauarbeit leistet der Landschaftspflegeverband Teltow-Fläming, der hierfür einen Beirat eingerichtet hat, und auch die Bereitschaft der Gemeinden zur Umsetzung konkreter Maßnahmen nimmt zu. Konkret werden derzeit mehrere Kilometer Radweg, des geplanten Radwegenetzes gebaut (vgl. 3.6).
 
Potsdamer Havelseen
Der landschaftliche Reiz der Potsdamer Havelseen veranlaßte schon die preußischen Majestäten dazu, sich hier einzurichten. Heute kann man diese Landschaft als ein von der Gartenarchitektur vergangener Epochen geprägtes Gebiet erleben, welches mit allerhand baulichen Schmuckstücken aufwarten kann.

Auch für Wassersportler bilden die Seen einen attraktiven Anziehungspunkt.

Die Gemeinden erklärten bisher ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit und gründeten eine kommunale Arbeitsgemeinschaft, die als Gemeindeforum agiert.
 
Döberitzer Heide - Gatow
Der Grunewald und der Wannsee waren und sind die beliebtesten und am meisten frequentierten Ausflugsziele von West-Berlinern. Dieses und die Kulturlandschaft um Gatow und Kladow westlich der Havel werden nun ergänzt durch die Döberitzer Heide, die als fast hundertjähriges militärisches Sperrgebiet eine außerordentliche landschaftliche Vielfalt aufzuweisen hat. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen soll das Gelände schrittweise für Besucher geöffnet werden.

Das Naturschutzgebiet Döberitzer Heide wird vom gleichnamigen Förderverein betreut. Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Beseitigung der Munitionsbelastung, um spezielle Wegetrassen für Erholungssuchende bereitstellen zu können.

Die Kommunen gründeten nach mehreren Workshops zum Regionalpark einen Zweckverband, der vor allem an einer Zusammenarbeit mit dem Förderverein Döberitzer Heide interessiert ist.
 
Krämer Forst
Das Ländchen Glien mit den großen geschlossenen Kiefern- und Eichenwäldern des Krämer Forstes bildet den Mittelpunkt des Regionalparks. Umgeben ist das Waldgebiet von Feld- und Wiesenfluren, Niederungen wie dem Rhinluch und dem Spandauer Forst auf Berliner Stadtgebiet. Besonders auffällig sind die Dörfer um dem Krämer, die oft noch ihren typisch märkischen Charakter erhalten haben und sich einem Kranz gleich um die Hochfläche legen.

Auf Grundlage eines von der Landesplanung beauftragten umsetzungsorientierten Konzeptes arbeitet der 1998 gegründete Förderverein Regionalpark Krämer Forst an der Umsetzung erster Projekte. Diese sehen den Radwegebau sowie Initiativen zur Vermarktung der Region auf überregionalen Ausstellungen und die Erstellung von touristischen Karten vor (vgl. 2.2).
 
Ausblick
Heute, acht Jahre nach der "Wende", hat es sich als richtig erwiesen, die Planungen bereits frühzeitig aufeinander abzustimmen und die Landesplanung gemeinsam zu betreiben (Internet 1998b).

Das befürchtete oder erhoffte Wachstum ist bis jetzt ausgeblieben. Es sind zwar Wohn- und Gewerbegebiete im Umland von Berlin entstanden, aber von einem Speckgürtel kann noch lange nicht die Rede sein. Mittlerweile erkennt man dies auch auf kommunaler Ebene dies als Chance für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Da sich innerhalb der Berliner Region bereits ein Überangebot an Wohn- und Gewerbeflächen abzeichnet, zeigt sich, daß die landschaftliche Qualität zu einem entscheidenden Standortvorteil werden könnte (Internet 1998d).

"Die Anfang der 90er Jahre befürchteten abrupten Bevölkerungszuwächse in Berlin und im engeren Verflechtungsraum sowie damit einhergehende massive Abwanderungen aus dem äußeren Entwicklungsraum sind ausgeblieben. Die Bevölkerungszahlen im gemeinsamen Planungsraum Berlin-Brandenburg haben sich insgesamt stabilisiert. Auch der Wanderungsverlust Berlins zugunsten Brandenburger Umlandgemeinden hält sich bisher in Grenzen. Ende 1997 lebten knapp 6 Mio. Menschen im gemeinsamen Planungsraum. Die Bevölkerungsprognose weist für den gemeinsamen Planungsraum bis zum Jahr 2010 einen Anstieg auf etwa 6,15 Mio. aus" (Internet 1998c, o.S.).

"Insgesamt ist die Weiterentwicklung der Regionalparks eine wichtige Voraussetzung für einen modellhaften und zukunftsfähigen Umgang mit den vorhandenen Freiräumen im Metropolenraum Berlin. Gleichzeitig wird durch die gemeindeübergreifende Kooperation ein beispielhafter umfassender regionaler Agenda-Prozeß in Gang gesetzt" (Internet 1998d, o.S.). 



 
2.2 Regionalpark Krämer Forst
 
Im folgenden Kapitel soll ein Überblick über das Regionalparkgebiet Krämer Forst gegeben werden. In einem ersten Arbeitsschritt wurde das Gebiet anhand einer Stärken-Schwächen-Analyse untersucht (vgl. 5.1). Eine umfangreiche Bestandsaufnahme wurde in einem Gutachten von Complan/Plangrün 1998 erstellt. Auf diese Grundlagenarbeiten wurde in der zusammenfassenden Darstellung zurückgegriffen. Hierbei werden die Themen angesprochen, die für die Regionalparkentwicklung wichtig sind. 

2.2.1 Lage und Abgrenzung
 
Nordwestlich von Berlin zwischen den Siedlungsachsen Spandau-Falkensee-Nauen und Reinickendorf-Hennigsdorf/Velten-Oranienburg/Kremmen erstreckt sich das Regionalparkgebiet des Krämer Forstes. Es umfaßt u.a. die Ämter Schönwalde (Glien) und Oberkrämer sowie Teile der Ämter Kremmen und Nauen-Land. Weiterhin gehörten zum Untersuchungsgebiet der Büros Complan/Plangrün das Amt Brieselang, die Städte Falkensee, Hennigsdorf und Velten sowie der Berliner Bezirk Spandau dazu (Complan/Plangrün 1998). In der Darstellung (vgl. Karte 1) ist der angestrebte Wirkungsbereich des Fördervereins Krämer Forst eingetragen, sowie die Mitgliedsgemeinden des Vereins.
 

Abb. 3: Mitgliedsgemeinden und Wirkungsbereich des Regionalparks.
(Quelle der Kartengrundlage: Landesvermessungsamt Brandenburg (Hrsg.) 1993: Verwaltungsgrenzen nach der Kreis-, Amts- und Gemeindeneugliederung, Land Brandenburg, M 1:500.000. Potsdam) 


2.2.2 Naturräumliche Gliederung und Landschaftsstruktur
 
Nordwestlich des Spandauer Forstes beginnt die von Kanälen und Gräben durchzogene Wiesenlandschaft des Havelländischen Luches. Die heutige Gestalt bildete sich nach der letzten großen Eiszeit, der Weichseleiszeit, heraus. Abfließende Schmelzwässer bahnten sich ihren Weg durch die großen Niederungen. Es entstanden die Urstromtäler (Complan/Plangrün 1998). Niedermoore und durch oberflächennahes Grundwasser beeinflußte Feuchtgebiete bedeckten große Teile des Landes.

Zusammen mit dem weiter nördlich gelegenen Rhinluch umschließen diese Niederungen die Hochfläche des Ländchen Glien, eine Grundmoränenplatte aus Geschiebemergel. Hier erstreckt sich das Waldgebiet des Krämer Forstes. Er zieht sich quer durch das Ländchen Glien in nordwestlicher Richtung von der Wansdorfer Heide bis nach Flatow bei Kremmen. Die charakteristische Ausformung dieser Hochfläche wird deutlich durch die Lage der Gliendörfer, welche am Rande dieser Erhebung gegründet wurden und eine Dörferkette bilden (vgl. Karte 1). Die höchste Erhebung ist der Gliener Berg mit ursprünglich 68 m. Dieser ist heute jedoch nur noch 38 m hoch, da die Erdmassen für den Autobahnbau des Berliner Rings benötigt wurden (Amt Oberkrämer 1995). 



 
2.2.3 Landschaftsbild
 
Das Gebiet des Regionalparks Krämer Forst weist ein Nebeneinander von kleinräumig strukturierten Bereichen auf, die auf die bestehenden Flächennutzungen und die Siedlungsstruktur zurückzuführen sind.

Dazu gehören folgende Landschaftsbereiche, die charakteristisch für diesen Raum sind:

Das zusammenhängende Waldgebiet des Glien bildet das "naturräumlich auffälligste Merkmal" (Complan/Plangrün 1998, 9) im Mittelpunkt des Regionalparkgebietes. Neben der Erholungsnutzung der Wälder, werden diese auch forstwirtschaftlich genutzt.

Die landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen liegen auf der Hochfläche und den Hängen des Glien zwischen Bötzow, Neu-Vehlefanz und Flatow. Infolge der größtenteils intensiv betriebenen Landwirtschaft sind die Äcker durch große Schläge bewirtschaftet. Trotzdem bilden die Ackerflächen einen reizvollen Kontrast zu den ausgedehnten Waldflächen. Dies zeigt sich besonders während der Vegetationsperiode durch die unterschiedlichen Anbauprodukte. Die Grünlandnutzung, Beweidung und Futtermittelgewinnung, wird auf den feuchteren Standorten in den Niederungen des Glien betrieben. Die Wiesen- und Weidengebiete erstrecken sich von Schönwalde-Wansdorf über Falkensee bis Brieselang und um das Gebiet von Paaren. Gleichzeitig werden die Weiden für die Freizeitpferdehaltung (z.B. als Koppeln und Turnierplätze) genutzt, da innerhalb des Regionalparkgebietes zahlreiche Reiterhöfe angesiedelt sind.
 
Der Regionalpark Krämer Forst schafft durch die Vielfältigkeit der Landschaft (mit Wäldern, Wiesen- und Weiden sowie Ackerflächen) und der ausgeprägten Siedlungsstruktur (vgl. 2.2.6) eine besondere Eigenart dieser Region und somit ein Potential für die weitere Erholungsnutzung. 



 
2.2.4 Schutzgebiete
 
Eine wichtige Grundlage für die Regionalparkentwicklung ist die Sicherung des Landschaftsraumes durch die Ausweisung von Schutzgebieten. Ein Großteil der Fläche des Regionalparks Krämer Forst, ca. 86 % (Complan/Plangrün 1998, 10) sind als gesetzlich geschützte Gebiete ausgewiesen worden. Diese sind in Karte 2 differenziert dargestellt.
 
Im großflächigen Landschaftsschutzgebiet (LSG), mit der Bezeichnung "Nauen-Brieselang-Krämer", liegt der Krämer Wald mit seinem überwiegenden Anteil an Kiefern- und Eichenbeständen. Als wichtige Naturschutzgebiete sind weitere wertvolle Waldgebiete zu nennen: der "Brieselanger Forst" und "Bredower Forst" mit Eichen- Hainbuchenwald und einem Anteil Mischwald mit Winterlinden, Ulmen und Traubenkirschen. In den Niederungen des Glien befinden sich Erlenbruch-Bestände. Das östlich von Schönwalde gelegene Gebiet ist ein nach der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat) ausgewiesenes Gebiet (vgl. Karte 2).

Einzelne Biotoptypen sind auch innerhalb des Brandenburger Naturschutzgesetzes (BbgNatSchG) geschützt. Dies sind z.B.: Fließgewässer (u.a. Gräben); Standgewässer (z.B. Kleingewässer, Pfuhle und Röhrichtgesellschaften bei Flatow, Groß Ziethen, Brieselanger und Krämer Forst); Moore (z.B. Moorgehölze im Ort Flatow); Feuchtwiesen und Trockenrasen; Laub- und Feldgehölze (z.B. Weidengebüsche nasser Standorte zwischen Marwitz und Bötzow und Streuobstwiesen im Ortsbereich Flatow, Groß Ziethen und Brieselang) sowie Sonderbiotope: z.B. Binnendünen im Bereich des Ländlichen Glien zum Luchgebiet, bewaldete Binnendünen - mit Kiefernbestand - finden sich teilweise im Krämer und Bredower Forst (ebd.).

Alleen und Baumreihen - zwar oft unvollständig vorhanden - sind an vielen Straßen des Regionalparks zu finden und sind gesetzlich geschützt.

Neben den oben genannten Schutzgebietskategorien sind noch eine Vielzahl von Naturdenkmälern (vgl. Karte 2) ausgewiesen worden, die wertvolle Einzel- und Gruppendenkmäler absichern. Diese befinden sich häufig innerhalb der einzelnen Ortschaften des Dörferkranzes und können somit auch als "Sehenswürdigkeit", bzw. Seltenheit der jeweiligen Orte herausgestellt werden, z.B. das Stieleichenensemble (Quercus robur) in Schönwalde und am Marwitzer Dorfanger (ebd.). Die außerhalb der Ortschaften liegenden Naturdenkmäler können für die Besucher des Regionalparks ein besonderer Anziehungspunkt auf den Rad- und Wanderrouten sein, wie z.B. die Hainbuche (Carpinus betulus) bei Paaren und die "12-Brüder-Buche" (Fagus sylvatica) in der Wansdorfer Heide (Amt Oberkrämer 1995).
 
Aufgrund der geologischen Entstehungsgeschichte bildete sich eine abwechslungsreiche, kleinteilige Landschaft aus. Sie ist geprägt durch einen Wechsel extremer Trockenstandorte z.B. offene Binnensanddünen sowie Feuchtgebiete, wie vermoorte Bereiche. Dadurch fanden einige heute bedrohte Tierarten einen Lebensraum, wie z.B. der Weißstorch (Ciconia ciconia). Weißstorchhorste finden sich in den Gemeinden Flatow, Groß Ziethen und Staffelde (Complan/Plangrün 1998). 



 
2.2.5 Geschichtlicher Überblick
 
Der Glien wurde ab dem 7. Jahrhundert von slawischen Hevellern (Stodoranen), später von Deutschen (Sachsen, Flamen und Franken) besiedelt (Complan/Plangrün 1998).

Seine Bezeichnung ist elbslawischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "lehmiger Boden", "lehmiges Gebiet". Ackerbau und Viehzucht war nur an den Hängen des Glien möglich, da die hohen Grundwasserstände in den Niederungen eine Bewirtschaftung unmöglich machten. In Brieselang und Schönwalde entwickelten sich die ersten Besiedlungsgebiete dieser Region. Deutsche Bauern ließen sich im 12./13. Jahrhundert hier nieder. Sie legten die heute noch erhaltenen 15 Straßen- und Angerdörfer auf dem Glien an (ebd.). Alle Ortschaften befinden sich am Rande des Hochplateaus und bilden den typischen Dörferkranz. Anfang des 18. Jahrhunderts begann Friedrich Wilhelm I. mit der Urbarmachung des Luchlandes. Das Land sollte als Weide- und Wiesenfläche für die Milchviehhaltung nutzbar gemacht werden. Ein umfangreiches Grabensystem wurde angelegt, welches in den folgenden Jahrhunderten kontinuierlich ausgebaut wurde. Der Grundwasserspiegel sank, die Feuchtgebiete trockneten aus und extensiv genutztes Grünland entstand. Die Region wurde zum Milch und Butterlieferanten Berlins (ebd.). Die alte Poststrecke Berlin-Hamburg führte durch den Krämer Forst. Sie verlor allerdings ihre Bedeutung mit dem Bau der Chaussee (heute Bundesstraße 5) und der Eisenbahnlinie zwischen beiden Metropolen. 



 
2.2.6 Siedlungsstruktur
 
Der Dörferkranz um den Krämerwald ist das siedlungsstrukturell auffälligste Element des Regionalparks, anhand dessen sich die Siedlungsgeschichte und die Vielfalt der Landschaft erschließen läßt (Complan/Plangrün 1998). Die Dörfer des Regionalparks sind typisch märkische Angerdörfer aus der Zeit der deutschen Ostexpansion des 12. und 13. Jahrhunderts. Diese historische Siedlungsstruktur, die charakteristische kranzförmige Anlage der Dörfer um den Glien, ist bis heute erhalten geblieben. Nur bei wenigen Dörfern im östlichen Bereich des Regionalparks fand eine Veränderung der überwiegend bäuerlichen Siedlungsstruktur statt. Hierzu gehören Marwitz und Schönwalde. In Marwitz bedingt durch die Nähe zum Industriestandort Velten (Ansiedlung von Keramikwerkstätten) und in Schönwalde durch die unmittelbare Nähe zu Berlin. Hier wurde Anfang diesen Jahrhunderts die Siedlung Schönwalde gegründet, ein typischer Berliner Wohnvorort mit vielen freistehenden Einfamilienhäusern und großzügig angelegten Grundstücken. Die in der Nähe der Siedlungsachsen Berlin-Reinickendorf/Hennigsdorf/Oranienburg liegenden Gemeinden Bötzow, Schwante und Bärenklau verzeichneten in den letzten Jahren einen verstärkten Zuwachs im Bereich des Wohnungsbaus und der Gewerbeansiedlung (ebd.).

Die Einwohnerzahlen im Gebiet variieren, wobei die Stadt Falkensee über die größte Einwohnerzahl verfügt (25.640 Einwohner), gefolgt von den Gemeinden Brieselang (ca. 5.140 Einwohner) und Schönwalde (ca. 3.400 Einwohner). Bei den meisten Gemeinden im Regionalpark liegt die Einwohnerzahl jedoch unter 1000.
 
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Gründung der DDR wurden aus den Herrensitzen und Bauernhöfen Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG). Prägend für diese Zeit war die starke Abwanderung der Bevölkerung aus dieser Region (ebd.). Seit der Wiedervereinigung sind starke strukturelle Veränderungen eingetreten. Die Auflösung der LPGs, die Anpassung der Landwirtschaft an die Bedingungen des europäischen Marktes und die damit einhergehende Entlassung vieler Arbeitskräfte führte erneut zu einer Abwanderung in andere Regionen. Angesichts dieser Entwicklung haben die Gemeinden in den letzten Jahren vielfältige Anstrengungen unternommen, um dieser Tendenz entgegenzuwirken. Durch die Standortvorteile (Nähe zu Berlin und zur Autobahn) wurden große Flächen zu Gewerbegebieten oder Bauflächen ausgewiesen. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor in der Region ist die Entwicklung der Naherholung. Es wird in vielen Gemeinden verstärkt auf Dorferneuerung und die Ansiedlung von Freizeit- und Erholungsaktivitäten gesetzt (u.a. Reiterhöfe, Pferdepensionen, Errichtung eines großen Ausstellungs- und Freizeitzentrums MAFZ in Paaren). 



 
2.2.7 Infrastruktur und Erschließung
 
Das Angebot hinsichtlich der Handels- und Dienstleistungen sowie öffentlicher und kultureller Einrichtungen in den Gemeinden des Regionalparks ist von unterschiedlich guter Ausstattung. Dies liegt u.a. an ihrer Lage, der Einwohnerzahl und der Verkehrsanbindung der einzelnen Gemeinden.
 
Grund- und Kleinzentren wie z.B. Kremmen und Vehlefanz, versorgen die Bevölkerung, auch die der umliegenden kleineren Gemeinden, mit einem umfangreichen Angebot von Handels- und Dienstleistungen. Sie bieten mehr Möglichkeiten an öffentlichen Einrichtungen und kulturellen Angeboten als die kleineren Orte. Dies sind z.B. Bibliothek, Grundschule und Gesamtschule, Amtsveraltung, Ärzte- und Facharztpraxen. Handels- und Dienstleistungsangebote sind z.B. Post, Apotheke, Sparkasse, Reisebüro, Bekleidungsbedarf, Gastronomie und Hotels, Versicherung und Tankstelle (Complan/Plangrün 1998). Die Ober- und Mittelzentren Oranienburg, Henningsdorf und die nordwestlichen Berliner Bezirke (z.B. Spandau) dienen zur Versorgung mit höherem und speziellerem Bedarf. Die anderen Gemeinden des Regionalparks verfügen über eine Ausstattung, die die tägliche Grundversorgung für die ansässige Bevölkerung sicherstellt, z.B. Lebensmittelhandel, Bäcker, Fleischer, Gaststätten, Banken, Handwerksbetriebe. Ebenso verfügen die Gemeinden meistens über Gemeindeverwaltungen, Kitas, Sportplätze, Kirchen, Friedhöfe. Grundschulen sind nur in einigen Gemeinden vorhanden, decken jedoch den benötigten Bedarf ab (ebd.). Dabei sind z.B. die Gemeinden Schwante, Börnicke und Paaren mit dem Märkischen Ausstellungs- und Freizeitzentrum (MAFZ) sehr gut ausgestattet und übernehmen somit auch die Versorgung der kleineren umliegenden Gemeinden wie z.B. Neu Vehlefanz und Perwenitz (ebd.).
 
Gleichzeitig ist zu erwähnen, daß die Gemeinden bzgl. der technischen Infrastruktur, d.h. Anschluß an die zentralen Ver- und Entsorgungsnetze für Trink- und Abwasser, Elektrizität, Gas und Telefonnetz mittlerweile relativ gut versorgt sind (ebd.).
 
Die verkehrliche Anbindung des Regionalparks ist geprägt von der Autobahn A 10 (westlicher und nördlicher Berliner Ring) sowie von der A 24 (Hamburg-Rostock). Über die Anschlußstellen Falkensee (A 10), Kremmen, Hennigsdorf und Velten (A 24) und Stolpe (A 111) ist der Regionalpark problemlos aus westlicher, nördlicher und östlicher Richtung zu erreichen (ebd.). Die Bundesstraße 273 verläuft westlich durch den Regionalpark. Dieser wird von einem Netz von Kreis- und Gemeindestraßen durchzogen.

Der Bereich Verkehr und Infrastruktur wird in der Arbeitsgruppe "Tor zum Park" genau erläutert (vgl. 5.2). 


2.2.8 Flächennutzung
 
Landwirtschaft
Die landwirtschaftliche Nutzung im Regionalpark wird stark durch die relativ geringe Bodenqualität geprägt, wobei die Bodenwertzahlen zwischen 25 - 35 liegen. Die Bodenarten variieren von Sand über lehmigen Sand bis zu sandigem Lehm/Ton und Moor. Die genannten Böden ändern sich oft auf sehr kleinem Raum und können damit Bodenzahlen zwischen 10 und 30 erreichen. Die landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes beträgt ca. 20.000 ha, davon ca. 13.000 ha intensive Ackernutzung und ca. 7.000 ha Grünlandwirtschaft (Complan/Plangrün 1998). Im Regionalparkgebiet gibt es ca. 70 landwirtschaftliche Betriebe, davon arbeiten über die Hälfte als Nebenerwerbsbetriebe. Rund 400 Vollerwerbsarbeitsplätze bietet die Landwirtschaft (ebd.). Hauptanbaufrüchte im Gebiet des Regionalparks sind Getreide, Kartoffeln und Ölfrüchte.
 
Forstwirtschaft
Große Waldgebiete innerhalb des Regionalparkgebietes sind der Krämer mit der Wansdorfer Oberheide, das NSG "Brieselanger Forst" und Teile des Nauener Stadtforstes, NSG "Bredower Forst" und LSG "Bütenheide" sowie der angrenzende Spandauer Forst und die Flatower Kienheide.

30 % der Fläche sind z.Zt. bewaldet. Sie werden alle forstwirtschaflich genutzt, außer dem NSG "Brieselanger Forst" (ebd.). Der Baumbestand der Wälder hat sich im Laufe der Zeit, d.h. durch Grundwasserveränderungen (z.B. Grundwasserentnahme) und die wirtschaftliche Nutzung verändert. Im Moment überwiegen die Kiefernforste mit einem Anteil von 80% in den Höhenlägen des Krämer Forstes, der Wansdorfer Oberheide und der Flatower Kienheide. Teilweise gehen die Bestände in Traubeneichen-Kiefer-Mischwald über. Der Laubholzanteil (Eichen-Hainbuchen-Mischwald) liegt in den Niederungen bei 60 - 90% (ebd.).
 
Ziel sollte es sein, eine naturnahe und artenreiche Waldnutzung (von Kiefermonokultur zu Laubmischwald) mit Ausbildung natürlicher Waldränder anzustreben. Positiv würde sich dies auf das Artenreichtum, das Landschaftsbild und die Erholungsnutzung auswirken. 



 
2.2.9 Freizeit und Erholung
 
Das Regionalparkgebiet Krämer Forst besitzt ein auszubauendes Potential an Naherholungs-möglichkeiten. Diese vorhandenen Strukturen bieten eine gute Grundlage für die touristischen Entwicklung des Gebietes.
 
Die Orte des Krämer Forstes, eingebunden in die siedlungsstrukturelle Ausprägung des Dörferkranzes, zeigen ihr Potential mit der typischen Gestalt von Angerdörfern, mit alten Dorfkirchen und Dorfplätzen und vermitteln dem Besucher ein dörfliches Flair. Mit diesem Charakter und dem landschaftlichen Erleben bietet der Regionalpark einen besonderen Kontrast zum Großstadtleben.
 
Als Sehenswürdigkeiten innerhalb der Orte des Regionalparks sind einzelne Kirchen und historische Bauten sowie Parkanlagen, wie z.B. die Schloß- und Parkanlage in Schwante und Groß Ziethen zu erwähnen. Die Museen des Regionalparkgebietes bieten ein weiteres Freizeitangebot, dies sind z.B. die restaurierte Mühle mit Museum in Vehlefanz und das Stägemuseum in Paaren. Sie geben Informationen über das dörfliche Leben dieser Region. Gleichzeitig bieten die Rad- und Wandermöglichkeiten innerhalb des Krämer Forstes, mit der historischen Poststraße Berlin-Hamburg eine geschichtliche Besonderheit des Gebietes und können als touristische "Attraktion", u.a. mit Angeboten für Kremserfahrten und sachkundigen Führungen für die Besucher genutzt werden. Der überregionale Radweg des Landes Brandenburg (die 100 Seen-Alleen-Route) führt im Regionalpark von Brieselang über Falkensee und Schönwalde bis nach Kremmen. Das Netz an bestehenden Rad-Wandertouren erstreckt sich bis Nauen und Falkensee. Die Möglichkeit des Fahrradausleihs beschränkt sich z.Zt. auf drei Fahrradverleihstationen in Paaren, Brieselang und Schönwalde. Ein Golfplatz befindet sich in Börnicke. Badeseen existieren in Brieselang und Schönwalde, sie werden in ihrer Nutzung stark beansprucht. Der Flatower Kiessee, der Löwensee bei Marwitz und der Kiessee bei Grünefeld wären noch zu erschließen. In Brieselang hat sich am Havelkanal ein Bootsverleih niedergelassen.
 
Im Regionalpark Krämer Forst befinden sich eine Vielzahl von Reiterhöfen, die meistens von der Pensionspferdehaltung der Großstadtnähe profitieren. Es gibt jedoch auch einzelne Reiterhöfe, die Möglichkeiten für Tages- oder Wochenendtourismus anbieten. Dies sind z.B. Angebote in Reitunterricht, Kremserfahrten und Freizeitreiten im Gelände. Ebenso wird an der Entwicklung eines überregionalen Reitwegerings um Berlin (vom Amt Brieselang) gearbeitet. Die zunehmende Bedeutung des Reitsports in der Region erfordert jedoch auch eine besondere Berücksichtigung und Entwicklung der Reitwegeplanungen.
 
Im Hinblick auf die Gastronomie ist das Regionalparkgebiet relativ gut ausgestattet. Das Angebot reicht von einfachen Dorfgaststätten, über Ausflugslokale bis hin zu Speisegaststätten des höheren Preisniveaus. Übernachtungsmöglichkeiten sind bei Privatpensionen, Ferienwohnungen und Hotels verschiedener Kategorien zu finden. In der Gemeinde Brieselang ist eine Jugendherberge vorhanden. Es gibt jedoch kaum Angebote für den "Urlaub auf dem Bauernhof".

Landwirtschaftliche Direktvermarktung ist im Krämer Forst insgesamt nur sehr gering entwickelt. Möglichkeiten für den Einkauf beim Erzeuger werden nur von wenigen Landwirten angeboten. Als positive Beispiele sind hier das MAFZ in Paaren mit der Schaukäserei und der Karolinenhof bei Flatow zu nennen. Im MAFZ finden häufig landwirtschaftliche Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Weitere Freizeitangebote (z.B. Fahrradverleih, Camping) stehen den Besuchern hier zur Verfügung.
 
Insgesamt bietet das Gebiet des Regionalparks Krämer Forst den Besuchern die Möglichkeiten ruhiger Naherholungsaktivitäten (Wandern, Radfahren, Baden und Naturerleben) und sollte in diesem Sinne weiterentwickelt werden. 


Soweit der Ausschnitt aus dem Projektbericht. Und nun noch etwas Landeskunde aus dem Manuskript zur 1995 erschienenen Wanderkarte "Touristischer Plan. Der Krämerwald im Glien." (Hrsg. Amt Oberkrämer/Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Regionalgruppe Krämer):

Der Krämerwald im Glien
Abb. 4: Zwischen dem Ruppiner Kanal (Verbindung Rhin-Havel) im Norden, der Havel im Osten, dem alten Lauf der Muhre/Peene im Süden (jetzt: Nieder Neuendorfer, Havel- und Großer Havelländischer Hauptkanal) und dem Havelländischen bzw. Rhinluch im Westen erstreckt sich das Ländchen Glien. 


Der Krämerwald im Glin - lehmiges Land und grüne Lunge von Berlin

Nordwestlich von Berlin ragt aus dem Luchland von Havel und Rhin eine Moränenplatte, die von ihren elbslawischen Bewohnern einst “glinny kraj”, “lehmiges Land” getauft worden ist: der Glin (Die richtige Schreibweise des Namens ist umstritten, in der heimatkundlichen Literatur ist “Glin” überliefert, die heute amtlich benutzte Form lautet “Glien”).

Vor über 10.000 Jahren durch die Weichseleiszeit geschaffen, wurde das Gesicht dieses Landes in den nachfolgenden Jahrtausenden von Wind und Wasser geformt. Pfuhle bildeten sich in vormaligen Eislöchern, die Urstromtäler boten Raum für die Betten von Flüssen und Flüßchen wie der Havel, dem Rhin und der Muhre. Aus den Talsanden wurden in den Urstromtälern und auf den lehmigen Hügeln der Grundmoräne Sanddünen aufgeweht, die bald der Wald eroberte und deren höchste Vertreter im Krämer auf 72m (am Funkturm östlich der Chaussee von Krämerpfuhl nach Wolfslake) und 68m (Gliner Berg westlich der Autobahn nahe Reckins Grab) ansteigen.

Fast 20m erheben sich die Dünen im Schönwalder Forst aus dem umliegenden Luchland, das sich durchschnittlich 33m über dem Spiegel der Ostsee befindet. Das Gliner Land und insbesondere der Krämerwald, der seinen Namen der einstigen Zugehörigkeit zum Haus Kremmen verdankt, bieten den Hintergrund für viele Sagen.

Sie handeln von stummen Fröschen und von Riesen, denen die Entstehung der Pfuhle und Hügel um Vehlefanz und Eichstädt zugeschrieben wurde, von armen Müllerstöchtern und von Kobolden, von versunkenen Dörfern und vom mutigen Förster Reckin, der zur Zeit der napoleonischen Fremdherrschaft aus einer hohlen Eiche Kuriere der Besatzer beschossen haben soll, bis ihn der Qualm aus seiner Flinte verriet und er selbst getötet wurde. Sein Grab befindet sich südlich des Weges von Wolfslake nach Börnicke, unweit der Autobahnbrücke und nur wenige hundert Meter südwestlich des Ortes, wo bis zum Autobahnbau die uralte hohle Eiche stand. Heimatfreunde haben an ihrer Stelle eine junge Eiche gepflanzt.

Doch schon lange zuvor haben Menschen in diesem Land ihre Spuren hinterlassen. So die germanischen Semnonen, von deren reger Siedlungstätigkeit in den Jahrhunderten um die Zeitenwende die bei Eichstädt, Perwenitz und Schönwalde gefundenen Dreiplattennadeln aus Bronze und Eisen zeugen. Zur Zeit der Völkerwanderung kamen als Nachfolger der nach Schwaben abgewanderten Germanen um das Jahr 600 Slawen aus dem Vorkarpatenland in das weitgehend entvölkerte Havelland und nahmen es friedlich in ihre Obhut.

Ein auffälliges Zeugnis ihres Wirkens legen die Burgwälle bei Leegebruch und Vehlefanz ab. In letzgenanntem Dorf ist eine von ursprünglich drei Wehranlagen, der sogenannte Botscheberg, der allerdings schon aus deutscher Zeit stammt, noch heute deutlich erkennbar. Dieser Hügel liegt links der Chaussee nach Perwenitz, südwestlich der im 15. Jahrhundert errichteten Kirche, nordwestlich der Überreste (Mauerfragment und Turmstumpf) der ebenfalls kolonisationszeitlichen Wasserburg und des im 18. Jahrhundert erbauten Amtshauses, in dem Napoleon auf seinem Zug gen Rußland genächtigt haben soll.

Viele Orts- und Flurnamen im Glin halten die Erinnerung an die im 14. oder 15. Jahrhundert ausgestorbene elbslawische (polabische) Sprache wach, wie z.B. Marwitz (Ort, an dem es Ameisen gibt), Kremmen (Kieselstein), Ziethen (Ort, an dem Binsen wachsen) und Pausin (an der Anhöhe). Namen wie Börnicke, Leegebruch, Eichstädt und Staffelde hingegen weisen schon auf die nach der Eroberung der Mark unter dem Askanier Albrecht von Ballenstedt aus der Altmark, Ostfalen, Flandern und den Niederlanden gen Osten gezogenen Sachsen und Franken hin, die allmählich die verbliebenen Slawen assimilierten, sofern jene nicht dem Leitspruch der Ostkolonisation "Taufe oder Tod" entsprechend ihr Leben dem deutschen Drang nach Osten opfern mußten. 



Kreis Glien-Löwenberg
Abb. 5: Karte des Glien-Löwenbergischen Kreises von Oesfeld (Ende 18. Jh.). Der Kreis existierte von 1660 bis 1770 als Unterkreis des Havelländischen Kreises in der Mittelmark und danach bis 1816 als selbständiger Kreis mit Sitz in Kremmen.
Mehr Karten wie diese findet man in der Berliner Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. 

Die über 800 Jahre deutscher Geschichte in der Mark sahen viele Kriege, die Not und Elend auch über den Glin brachten. Das Kreuz am Kremmer Damm erinnert an einen der Kämpfe gegen die Pommern im 15. Jh., die Siegessäule von Hakenberg im benachbarten Ländchen Bellin an den Sieg der kurmärkischen Truppen gegen die Schweden im Jahre 1675. Unzählig sind die Wunden, die der zweite Weltkrieg im Gebiet gerissen hat. Klein-Ziethen und Tietzow kostete er die Dorfkirche, nur die Glocken blieben erhalten, an anderer Stelle verloren Pfarren viele ihrer Glocken an die Kriegswirtschaft.

Soweit diese kurzen Gedanken zur Geschichte des Gli(e)ns. 



Mehr zum Regionalpark, darunter weitere nützliche Verbindungen, findet sich unter dem Titel "Tor zum Park".

Zuletzt geändert am/ last updated at/ strona ostatnio zmieniona dnia: 15.03.1999

Zurück zur Hauptseite