Short stories by Franz Kafka
I´m sorry, but this bit has to be in German. I know, I´m an English student and I´m not THAT bad...hehe....but believe me, translating Kafka into English would be too hard...even for such a brilliant girl like me...:o)
And to those who understand German...Enjoy !!
Zerstreutes Hinausschauen
Was
werden wir in diesen Frühlingstagen tun, die jetzt rasch kommen? Heute
früh war der Himmel grau, geht man aber jetzt zum Fenster, so ist
man überrascht und lehnt die Wange an die Klinke des Fensters.
Unten
sieht man das Licht der freilich schon sinkenden Sonne auf dem Gesicht
des kindlichen Mädchens, das so geht und sich umschaut, und zugleich
sieht man den Schatten des Mannes darauf, der hinter ihm rascher kommt.
Dann
ist der Mann schon vorübergegangen und das Gesicht des Kindes ist
ganz hell.
Die Bäume
Denn wir sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf, und mit kleinem Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verbunden. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar.
Auf der Galerie
Wenn
irgendeine hinfällige, lungensüchtige Kunstreiterin in der Manege
auf schwankendem Pferd vor einem unermüdlichen Publikum vom peitschenschwingenden
erbarmungslosen Chef monatelang ohne Unterbrechung im Kreise rundum getrieben
würde, auf dem Pferde schwirrend, Küsse werfend, in der Taille
sich wiegend, und wenn dieses Spiel unter dem nichtaussetzenden Brausen
des Orchesters und der Ventilatoren in die immerfort weiter sich öffnende
graue Zukunft sich fortsetzte, begleitet vom vergehenden und neu anschwellenden
Beifallsklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sind
- vielleicht eilte dann ein junger Galeriebesucher die lange Treppe durch
alle Ränge hinab, stürzte in die Manege, riefe das: Halt! durch
die Fanfaren des immer sich anpassenden Orchesters.
Da
es aber nicht so ist; eine schöne Dame, weiß und rot, hereinfliegt,
zwischen den Vorhängen, welche die stolzen Livrierten vor ihr öffnen;
der Direktor, hingebungsvoll ihre Augen suchend, in Tierhaltung ihr entgegenatmet;
vorsorglich sie auf den Apfelschimmel hebt, als wäre sie seine über
alles geliebte Enkelin, die sich auf gefährliche Fahrt begibt; sich
nicht entschließen kann, das Peitschenzeichen zu geben; schließlich
in Selbstüberwindung es knallend gibt; neben dem Pferde mit offenem
Munde einherläuft; die Sprünge der Reiterin scharfen Blickes
verfolgt; ihre Kunstfertigkeit kaum begreifen kann; mit englischem Ausrufen
zu warnen versucht; die reifenhaltenden Reitknechte wütend zu peinlichster
Achtsamkeit ermahnt; vor dem großen Saltomortale das Orchester mit
aufgehobenen Händen beschwört, es möge schweigen; schließlich
die Kleine vom zitternden Pferde hebt, auf beide Backen küßt
und keine Huldigung des Publikums für genügend erachtet; während
sie selbst, von ihm gestützt, hoch auf den Fußspitzen, vom Staub
umweht, mit ausgebreiteten Armen, zurückgelehntem Köpfchen ihr
Glück mit dem ganzen Zirkus teilen will - da dies so ist, legt der
Galeriebesucher das Gesicht auf die Brüstung und, im Schlußmarsch
wie in einem schweren Traum versinkend, weint er, ohne es zu wissen.
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