Frühling zwischen Trümmern

Grau, bizarr, öd und leer,
verlassen
ragen zerfallende Steinbrocken,
traurig verstümmelte Mauern
mit hohlen Fenstern,
durch die zaghaftes Blau
des Himmels blinkt -
als gehörte es nicht hierher.

Fort sind die Menschen,
lebendiges Treiben,
das Hupen der Fahrzeuge,
das Eilen und Hasten.

Wohl mögen unter Ruinen
noch Tote liegen,
vom Schrecken eingeholt,
von Schmerz und Sterben.

Ein Grauen geht um
in dieser Zerstörung,
Entsetzen und Ohnmacht
und bittere Wut.

D e n n o c h -

Wo kein Leben mehr sinnvoll erscheint,
bricht auf eine Sonne
- wie überall -
mit wärmenden Strahlen
und lockt hervor>:

ein paar Gräser,
den ersten Hasenfuß
leuchtenden Löwenzahn
aus Mauerrritzen
und geborstenen Stufen.

Und drüben
im schaurig verheerten Friedhof
wagt gar eine Tulpe,
dort ein Krokus
sich hoffend ans Licht,
gepflanzt
von einer liebend traurigen Hand,
ehe die Bomben fielen.


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