Warum Demokraten an der Kritik der Faschismus scheitern!

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Der Faschismus war ein Unrechtsregime und Hitler ein Verbrecher. Mit seiner Machtergreifung war das Ende der Demokratie besiegelt. Alle B�rgerrechte wurden au�er Kraft gesetzt und die Gewerkschaften verboten. Zwar haben die Deutschen zu ihrem gro�en Teil die faschistische Diktatur mitgemacht, jedoch mehrheitlich gegen ihren Willen und in Unkenntnis der sinnlosen Greuel, die er angerichtet hat. Vom Holocaust an den Juden haben die meisten erst nach dem Untergang des Dritten Reiches erfahren. An seinem Weltkriegsprogramm l��t sich noch einmal Hitlers Gr��enwahn ablesen. Selbst als der Krieg schon verloren war, hat er noch an den Endsieg geglaubt. Die Demokratie dagegen ist die �berwindung des Faschismus und ein Bollwerk gegen ihn. Sie duldet weder Antisemitismus noch Rechtsradikalismus, sie erlaubt dagegen Gewerkschaften und garantiert die Meinungsfreiheit. Nach innen ist sie rechtsstaatlich organisiert und nach au�en um die Sicherung von Frieden und Freiheit bem�ht.

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So lautet die Quintessenz heutiger Faschismuskritik. Sie findet sich in Schulb�chern, ist regelm��ig den Reden von Politikern zum 20. Juli zu entnehmen und wurde von seiten der etablierten deutschen Faschismusforschung auch Goldhagen entgegengehalten. Um eine zutreffende Kritik des Faschismus handelt es sich dabei nicht. Jedes dieser Urteile ist falsch. In jedem steckt zugleich eine Verharmlosung des Faschismus.

Der Faschismus war kein Unrechts-, sondern ein Rechtsstaat, nur eben einer, der die faschistische Staatsr�son in Gesetze fa�te. Hitler war ein Politiker, der es mit der von ihm gef�hrten Partei zum umworbenen Konkurrenten um die Macht brachte. Nach seiner Ernennung zum Kanzler benutzte er die Macht dazu, jeden Konkurrenten auszuschalten und seine Politik, die faschistische, durchzusetzen. Die B�rgerrechte und Gewerkschaften wurden nicht einfach abgeschafft, sondern zu Instrumenten der neuen Herrschaft umgestaltet. Die Deutschen haben dem Faschismus mehrheitlich gute Gr�nde zum Mitmachen entnommen. Sie st�tzten entweder Hitlers Antibolschewismus oder seine Absicht, endg�ltig die "Schmach von Versailles" zu tilgen; sie hatten schon immer etwas gegen die Juden oder fanden es an der Zeit, da� endlich wieder jemand in Deutschland die Ordnung herstellt und aufr�umt. Alle guten Deutschen, die von Auschwitz erst nach Kriegsende erfahren haben (wollen), hatten den Antisemitismus erlebt, der mit Judenstern, N�rnberger Rassegesetzen oder der "Reichskristallnacht" die eliminatorische Kriegserkl�rung gegen das j�dische Volk ank�ndigte. Hitlers Krieg schlie�lich ist nicht das Produkt eines kranken Hirns, sondern eine Variante von Imperialismus. Er hatte seine, eben faschistischen Gr�nde, sich in den Kampf um die Neuaufteilung der Welt einzuschalten und ihn gegen die Konkurrenz der anderen Gro�m�chte zu f�hren.

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Doch handelt es sich bei diesen Urteilen nicht nur um theoretische Verfehlungen. Sie dienen vielmehr alle einer Botschaft, die unschwer dem Prinzip der Fehler zu entnehmen ist: Faschismus wird immer nur als das negative Abziehbild von Demokratie vorgestellt. Da wird nicht das Rechtssystem des Nationalso-zialismus kritisiert, sondern vom Siegerstandpunkt aus zum "Unrechtssystem" erkl�rt. Da wird nicht Hitlers politische Zielsetzung auf den Begriff gebracht, sondern vom Standpunkt ihrer moralischen Verurteilung zu einem Verbrechen erkl�rt. Da wird nicht dar�ber aufgekl�rt, in welcher Funktion eine Gewerkschaft auch f�r faschistische Innenpolitik tauglich war, sondern die Abschaffung der weimarer Gewerkschaften durch Hitler mit ihrer Zulassung durch die Demokratie konfrontiert. Und jedesmal erh�lt der Nachkriegsdeutsche dieselbe �u�erst schlichte Botschaft: Die Demokratie ist deswegen ein lobenswertes politisches System, weil sie nicht der Faschismus ist. Und umgekehrt hei�t sie: Der Faschismus ist deswegen verachtenswert, weil er einfach nicht demokratisch ist. Auf diese Weise erf�hrt man weder etwas Zutreffendes �ber den Faschismus noch �ber die Demokratie. Daf�r sitzt dann aber jenes bemerkenswerte Lob der Demokratie, das ganz ohne Begr�ndung auskommt.

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Es sitzt so fest, da� bis heute kaum zur Kenntnis genommen wird, da� das demokratische mit dem faschistischen System nicht nur die Feindschaftserkl�rung gegen�ber dem Kommunismus teilt, sondern sich beide derselben Wirtschaftsweise, n�mlich der kapitalistischen verschrieben haben; da� Demokraten wie Faschisten das Prinzip der Nationalstaatlichkeit verteidigen, sich daf�r wehrhaft machen, Feinde dieses Prinzips nicht dulden und deswegen auch f�r Ausl�nder im Inland keinen Platz haben. Beiden gehen stabile Regierungen und ein treues Volk �ber alles und wo sie Untreue und Unordnung entdecken, da f�llt beiden sofort ein, da� eine starke, Ordnung schaffende Hand her mu�. Demokraten und Faschisten finden sich mit Niederlagen ihres Staatswesens nicht ab und teilen das politische Bed�rfnis, ihre Interessen �ber ihre Staatsgrenzen hinaus global zu verfolgen. All dies spricht weder f�r die Demokratie noch ausschlie�lich gegen Faschismus. Und von einem Systemgegensatz zwischen Demokratie und Faschismus kann schon gar nicht die Rede sein. Sie verk�rpern zwei Varianten der Konkurrenz um die Macht im b�rgerlichen Nationalstaat - was zur Zeit nicht nur in Frankreich und Italien anschaulich vorgef�hrt wird.

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Es darf also nicht verwundern, da� Antifaschisten heute immer nur rechtsradikale Netze entlarven, Stra�enz�ge von Skins befreien oder in der DVU, der NPD oder den REPs die Gefahr f�r Deutschland sehen, also eigentlich immer nur die Demokratie retten wollen.