Thesen zu Arbeit und Reichtum

These 1:

Eigentum bedeutet Ausschluß.
Alles was man so braucht (Lebensmittel, Wohnung, Bücher etc.), muß man in unserer Gesellschaft kaufen. Es ist schon immer das Eigentum von jemand anderem. So ist man in dieser Gesellschaft recht grundsätzlich von dem ausgeschlossen, was man eben braucht. 
Wenn die Leute von den Mitteln ihres Bedarfs durch das Eigentum ausgeschlossen sind, dann geht es eben in dieser Gesellschaft nicht darum, die Leute mit dem Zeug zu versorgen, das sie so brauchen. Sie sind ja gerade getrennt davon. Sondern dann geht es jedem darum, aus dieser Trennung einen Vorteil für sich herauszuschlagen. Der Bedarf der anderen ist dabei der Hebel.
Daß die Leute von den Mitteln ihres Bedarfs ausgeschlossen sind,unterstellt ein Gewaltverhältnis.
Daß Eigentum auf Gewalt beruht, heißt, daß es der Staat ist, der die Konkurrenzgesellschaft überhaupt einrichtet. Wenn man an all die Gegenstände, die man zum Leben braucht erst dadurch kommen muß, daß man sie kauft, dann sind alle Güter zwar vorhanden, aber jeder, der sie braucht, ist erst einmal ganz grundsätzlich daran gehindert, sie zu benutzen. Privateigentum ist die Trennung vom Lebensnotwendigen; die Verfügung, um die es in diesem Laden geht. buchstabiert sich nicht als Gebrauch, sondern als Ausschluß: Das ist ein Gewaltverhältnis.
Diese Gewalt ist damit nichts Historisches, sondern Privateigentum besteht in nichts anderem als der Trennung; Gewalt ist dieser Sorte Reichtum immanent, tagtäglich hergestellt und aufrechterhalten durch die staatliche Garantie des Privateigentums.

These 2:

Eigentum ist als Geld Zugriffsmittel auf den gesellschaftlichen Reichtum.
Es wird in unserer Gesellschaft für den Verkauf produziert. Das was produziert wird, zielt darauf ab, anderen Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen. Und es ist anders auch nichts wert - der Produzent braucht die hergestellten Sachen ja nicht selber-, als daß es zu Geld wird. Dann bemißt sich das Eigentum, das produziert wird, auch in nichts anderem als Geld.
Umgekehrt kommt man nur an Sachen ran, wenn man sie kauft. Geld ist das Zugriffsmittel auf den gesellschaftlichen Reichtum. Wenn man für alles Geld braucht, dann macht Geld alles verfügbar. Es entscheidet sich überhaupt jeglicher Nutzen am Geld, liegt in ihm. Dann muß man aber auch schauen, daß man über Geld verfügt. Um den in Geld verkörperten Reichtum und nur darum geht es in dieser Gesellschaft. Der gesellschaftliche Aufwand dafür kennt kein Ende. Denn vom Geld kann es nie genug geben. Es selbst kennt keine Grenze, es gibt immer ein Mehr.

These 3:

Eigentum ist Kommandogewalt über fremde Arbeit.
Ohne Geld kein Nutzen. Jeder muß deshalb schauen, wie er an Geld kommt. Wer nicht über so viel Geld verfügt, wie er zum Lebensunterhalt braucht, dem bleibt nur eines übrig, um Geld zu erwerben: Er muß für jemand anderen arbeiten. Er ist Arbeitnehmer.
Der Arbeitnehmer muß jemanden finden, der über so viel Geld verfügt, daß er es nicht verbraucht, sondern sein Geld einsetzen kann, daraus mehr zu machen: einen Arbeitgeber. Der stellt ihn vor Maschinen und zahlt dem Arbeitnehmer einen Lohn. Daß der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nur anstellt, wenn und solange sich dessen Arbeit für ihn lohnt, heißt für den Arbeitnehmer, daß er - und damit sein Lebensunterhalt - davon abhängt, daß er mit seiner Arbeit fremden Reichtum schafft. Und wegen der Not zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes hat er keine Wahl, ob er arbeitet oder nicht. Dagegen ist es auf der Seite des Arbeitgebers so, rentiert sich die Arbeit der Arbeitnehmer für ihn nicht, so stellt er auch keine ein oder entläßt welche. Und daß sich die Arbeit für den Arbeitgeber lohnen muß, heißt eben auch, daß sich sowohl der Lohn als auch die Arbeitsbedingungen in der Fabrik allein nach diesem Kriterium richten - ansonsten kommt ja das Arbeitsverhältnis überhaupt nicht zustande. Das bedeutet auch, daß der Arbeitnehmer seine verfügbare Zeit und seine Gesundheit dem unterordnen muß bzw. sie der Vermehrung von fremden Eigentum opfern muß.
An der Größe des Eigentums scheiden sich also zwei unterschiedliche gesellschaftliche Charaktere: Die einen arbeiten und produzieren damit fremdes Eigentum und sind von diesem Dienst am fremden Eigentum abhängig, die anderen haben Eigentum, von dem die ersteren abhängig sind, und lassen sie arbeiten, um ihr Eigentum zu vermehren.
Die Eigentumsvermehrung der Arbeitgeber kommt nur durch die Arbeit der Arbeitnehmer zustande. Der Arbeitgeber muß sein Geld in zwei »Produktionsfaktoren« investieren. Auf der einen Seite muß er Produktionsmittel (Maschinen, Gebäude, Materialien etc) kaufen. Dabei vermindert sich sein Eigentum nicht. Es wechselt bloß die Gestalt. Die Abnutzungskosten tauchen im Produktpreis wieder auf. Es findet keine Eigentumsvermehrung statt.
Auf der anderen Seite gibt er seinen Arbeitnehmern Lohn, das Geld ist damit weg. Dafür hat er das Recht erworben, sie für eine bestimmte Zeit arbeiten zu lassen. Arbeitsbedingungen, die Art der Arbeit, Zeitraum und vor allem das Ergebnis der Arbeit - die Arbeitsprodukte, sind Sache des Arbeitgebers. Dieses neugeschaffene Eigentum hat sich nur durch die Verausgabung von Arbeit vermehrt. Die Arbeit ist damit die Quelle jeglichen Eigentums.
Den Arbeitnehmer geht das neugeschaffene Eigentum nichts an. Es gehört ja seinem Arbeitgeber, der ihn angestellt hat und ihm einen Lohn für seine Arbeit zahlt. Somit ist der Lohn für den Arbeitnehmer der Ausschluß von dem von ihm geschaffenen Eigentum. Er ist und bleibt damit vom gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen, also eigentumslos.
Indem der Arbeitnehmer also gegen Lohn vom Arbeitgeber zur Vermehrung seines Eigentums angestellt wird, ist die Produktionssphäre der Ort, an dem die Eigentumslosigkeit der Arbeiter nicht nur zur Mehrung fremden Eigentums benutzt, sondern eben dadurch die Klassenunterscheidung immerzu betätigt und erneuert wird.

These 4:

Die Armut der Eigentumslosen ist nützlich und notwendig
Die Rente bekommt man so mit 65. D.h. man muß fast sein ganzes Leben in die Fabrik  rennen, um sich die paar Kröten zu verdienen, mit denen man dann so sein Leben einrichten darf, und ist dennoch auf die Rente angewiesen. Die  eigene Abhängigkeit - da ja mittellos - zwingt einen dazu, eben genau dies zu tun und damit fremdes Eigentum zu vermehren. Damit ist die eigene Mittellosigkeit nützlich und notwendig dafür, daß Unternehmen Gewinne machen bzw. dafür daß ein ordentliches Wirtschaftswachstum stattfindet.
Der Arbeitnehmer kommt genauso mittellos aus dem Betrieb raus wie er reingeht, da der von ihm produzierte Reichtum ja jemand anderem gehört, er also davon ausgeschlossen ist.

These 5:

Der Lohn ist nicht das Entgelt für erbrachte Leistung, sondern Mittel zur Leistungserpressung.
Im Arbeitsvertrag stellt der Arbeiter seine Arbeitsfähigkeit für einen bestimmten Zeitraum gegen Lohn zur Verfügung. Bedingungen, Einsatzfeld, Art und Ertrag der Arbeit sind Sache des Arbeitgebers. Indem eben der Arbeitgeber die Arbeitsfähigkeit des Arbeiters kauft, hat er einerseits Eigentum - Geld in Form des Lohns - in fremden Händen gestiftet, andererseits sich die Quelle der Eigentumserzeugung - die Arbeitsfähigkeit des Arbeiters - angeeignet. Die Benutzung dieser Quelle - das Arbeiten-Lassen des Arbeiters - vermehrt sein Eigentum, und die erbrachte Leistung des Arbeiters ist eben nichts anderes als die Eigentumsvermehrung des Arbeitgebers. Und der Lohn ist dann eben das Entgelt für die Ableistung von Arbeit. So enthält auch die Form der Bezahlung des Arbeiters die Durchsetzung des Anspruchs auf Erfüllung von Leistungsanforderungen:
Gezahlt wird der Lohn als Akkord- oder Stundenlohn: Die Lohnhöhe ist an die Stückzahl bzw. die Zeit der Arbeitsverausgabung gebunden. Das bedeutet, daß der Arbeiter durch die Art der Lohnzahlung dazu gezwungen ist, die Leistungsanforderungen des Unternehmens zu erfüllen. Nur dann kommt er auf die volle Lohnhöhe. Er muß sich also für die eigene Be- und Vernutzung interessieren, von der er nur den Schaden hat.

These 6:

Arbeitsleistung im Kapitalismus ist der Vergleich zweier Geldsummen: Lohn und Gewinn. 
Die Arbeit als Quelle des Reichtums ist den Kriterien des privaten Geschäftserfolgs unterworfen: Die Arbeit hat nur dann etwas geleistet, wenn sie Quelle von Gewinn ist. Ansonsten ist ihr Resultat wertlos. Die Arbeitsleistung als Verhältnis von Aufwand und Ertrag wird dadurch nach einem Maßstab gemessen, der gar nicht aus der Arbeit selbst stammt.
Als Arbeitsaufwand zählt nicht die aufgewendete Arbeit, also Zeit und Mühe eines Menschen, sondern die fürs Arbeiten-Lassen aufgewandte Lohnsumme. Eine Lohnsenkung z.B. reduziert die Kosten für den Unternehmer und steigert damit die Arbeitsleistung seines Betriebs.
Der Arbeitsertrag bemißt sich nicht an den mittels der Produkte befriedigten Bedürfnissen, sondern am Gewinn. Wegen der Aussicht auf Gewinn werden die Leute ja nur eingestellt.
Die Arbeiter müssen das Messen ihrer Arbeit an diesem Maßstab ausbaden: Denn wenn der Lohn als Aufwand zählt, dann ist das Lebensmittel, auf den der Arbeiter verwiesen ist - der Lohn - die zu minimierende Größe. Und wenn der Ertrag die Reichtumsvermehrung ist, dann ist das Ranklotzen des Arbeiters dafür die zu maximierende Größe. Auch wenn das Ranklotzen des Arbeiters den Ertrag gar nicht garantieren kann. Das produzierte Zeug muß ja auf dem Markt noch gegen die Konkurrenten losgeschlagen werden. Und deswegen muß die Arbeitsleistung des Arbeiters und damit er selbst auch noch für den Erfolg in der Konkurrenz geradestehen, obwohl doch am Markt in Form der produzierten Waren die Arbeit - sachlich gesehen - längst vorbei ist.

These 7:

Der Zwang zur Konkurrenz ist kein Sachzwang des �Produzierens�, sondern ein Sachzwang relativ zum Unternehmerinteresse.
Die Unternehmen kalkulierenin ihrer Aufwands-/Ertragsrechnung mit einem Gewinn, den sie erst am Markt erzielen können. Bezüglich des Marktes sagen alle, daß es dort wegen der Konkurrenz hart zugeht: Die Unternehmenspolitik sei vollständig von den Sachzwängen der Konkurrenz bestimmt. Ob die Unternehmer entlassen, das Weihnachtsgeld streichen oder den arbeitsfreien Sonntag bekämpfen, alles tun sie nur wegen der Konkurrenz. Auch die Unternehmer seien Opfer der Konkurrenz und der wegen der Konkurrenz nötige Aufwand ihr Schaden. 
Diese Ideologie trennt das Ziel der Unternehmer, die Vermehrung ihres Eigentums, von seinen Umständen: dieses Ziel geht eben nur am Markt, wo der Unternehmer auf lauter Gleichgesinnte trifft. Somit ist der Unternehmer kein Opfer, sondern Agent der Konkurrenz, der, wenn er sich deren Zwängen stellt, diese mit verschärft, weil er in ihr gegen Seinesgleichen Erfolg haben will.
Die Ideologie, die den Unternehmer lauter Sachzwängen ausgeliefert sieht, tut so, als ob das Geschäftemachen kein Interesse, sondern natürliche Folge des Produzierens wäre. Die Akzeptanz dieser Ideologie deutet darauf hin, daß in dieser Gesellschaft der Unternehmerstandpunkt nicht nur der alleingültige ist, an dem sich alles zu relativieren hat, sondern als alternativlose Bedingung für jede Lebensregung eingesehen ist.

These 8:

Gewinnemachen heißt Preissenkung.
Die Unternehmen beziehen sich in ihren Kalkulationen auf den Marktpreis. Ihr Gewinn besteht in der Differenz zwischen Marktpreis und Kostpreis eines Produkts multipliziert mit der Zahl der verkauften Güter. Weil die zahlungsfähige Nachfrage beschränkt ist, stehen Gleichgesinnte dabei mit ihnen in Konkurrenz um Marktanteile. Um gegen die anderen ihre Produkte loszuschlagen, müssen sie billiger anbieten. Das rentiert sich aber nur, wenn sie den Kostpreis senken.
Der Zwang der Konkurrenz besteht hier im Preiskampf: Wenn einer den Preis senkt, müssen die anderen um ihres Geschäftzserfolges willen nachziehen.

These 9:

Preissenkung heißt Lohnsenkung.
Das Mittel, um den Kostpreis zu senken, ist Rationalisierung. Steigt durch neue Produktionsmittel der Wirkungsgrad der eingesetzten Arbeit, sinkt der Lohnanteil am Herstellungspreis der Ware. Effektivierung der eingesetzten Arbeit erspart einen Teil der bisher bezahlten Arbeit, senkt also die betrieblichen Lohnkosten.
Die ökonomische Logik der betrieblichen Rechnung kennt nur Kosten: Rationalisierung findet dann statt, wenn die Anschaffung einer leistungsfähigeren Maschine bezogen auf das Produkt mehr an Lohn einspart als sie kostet.
Eine Maschine ist nicht dann produktivitätssteigernd, wenn für die Herstellung von Gütern weniger Mühe nötig ist, sondern wenn bezahlte Arbeit eingespart wird.

These 10:

Die Produktivitätssteigerung der Arbeit ist der Schaden der Arbeiter.
Durch die Steigerung des Wirkungsgrades der Arbeit wird der Arbeiter von einem immer größeren Teil des geschaffenen Reichtums ausgeschlossen, da der Lohn einen kleineren Teil des Produktenwerts beträgt.
Es kommen neue Anforderungen auf die Arbeit zu, da die Arbeitsplätze durch die Rationalisierungen immer teurer werden:

These 11:

�Arbeit ist ein hohes Gut� - ein notwendig falscher Standpunkt

  1. Wer über genügend Eigentum verfügt, kann es als Kapital einsetzen: Er kann es durch die Anwendung fremder Arbeit vermehren. Die angewandte Arbeit ist die Quelle des Überschusses und damit Quelle des Kapitals. Gleichzeitig ist die Steigerung der Produktivkraft der Arbeit der Hebel für das Kapital, sich gegen konkurrierendes Kapital durchzusetzen: Vermehrter Kapitaleinsatz spart an Kosten für Arbeit (Lohn). Das Kapital macht immer mehr Arbeiter überflüssig. Mit den Arbeitslosen, die nach wie vor auf Lohnarbeit angewiesen sind und gegen die Arbeitenden um deren Arbeitsplätze konkurrieren, vollendet sich einerseits die Abhängigkeit der Arbeiter vom Kapital, andererseits die Freiheit des Kapitals, den Preis der Arbeit und die Arbeitsbedingungen zu diktieren. So und nicht anders sind Kapital und Arbeit zwei Seiten einer Medaille.
  2. In dieser Konkurrenzsituation, in der ein Teil der Arbeiterschaft schauen muß, wie er an Arbeit kommt, der andere, wie er die Arbeit behält, wird Arbeit zu einem �hohen Gut�. Das Bemühen um einen Arbeitsplatz enthält zwei Fehlurteile: a) Zunächst wird Arbeit als das Mittel zum Lebensunterhalt angesehen. Man betrachtet damit seine Abhängigkeit von Lohnarbeit vom Standpunkt des eigenen Interesses. Dabei liegt der Nutzen der Arbeit doch beim Unternehmer und beinhaltet den Schaden des Arbeiters. b) Wird einem dieses �Mittel� durch (drohende) Arbeitslosigkeit bestritten, dann tut man alles, um an Arbeit zu kommen, da man ja Arbeit zur Bestreitung des Lebensunterhaltes braucht. Man ist bereit �für jeden Preis� zu arbeiten. Um an ein Einkommen zu kommen, macht man sich für den Arbeitsplatz stark und sieht dann von der Lohnhöhe ab, um überhaupt arbeiten zu können. Man relativiert also dasjenige, wofür man arbeitet, an dem, wovon es abhängt. Dann ist aber auch nicht mehr der Lohn das Ziel, sondern die Arbeit. Man macht sich so für seine Abhängigkeit stark.
    Die vorgefundenen Bedingungen nötigen die Leute dazu, sie als Mittel zu nehmen, da sie mit ihnen (es gibt keine anderen!) in Hinblick auf ihre Interessen kalkulieren müssen. Der falsche Standpunkt wird also mit den eingerichteten Verhältnissen �kostenlos mitgeliefert� und ist in diesen notwendig.
  3. �Arbeit soll doch sinnvoll sein!� Die Leute, die diesen Maßstab an die Arbeit anlegen, wollen in ihr nicht bloß eine Einkommensquelle sehen. Man setzt die Arbeit nicht ins Verhältnis zu diesem Zweck und schaut, ob die Arbeit dafür taugt oder �sinnvoll� ist. Stattdessen soll einem die Arbeit �Sinn geben�, getrennt von jedem Nutzen. Die einzige Bestimmung, die dann noch bleibt, ist das Verhältnis, das die eigene Person zur Arbeit einnehmen können wollen soll: Man soll sich zu ihr stellen können als einem frei gewählten Wert, als einer Aufgabe, die einem �etwas gibt�. Damit ist das weite Feld der Selbstinterpretation betreten: Zu welchem guten Ende ist die Arbeit gut, dem man sich gerne widmet?
    Dieser Selbstinterpretation merkt man den negativen Ausgangspunkt an: Offensichtlich taugt die Arbeit gar nicht zu dem Zweck, der mit ihr erreicht werden soll. Trotzdem will man ihr etwas abgewinnen und hält daran fest, daß sie für einen da sei, wenn sie einem schon so viele Opfer abverlangt. Diese Selbstinterpretation - egal ob jemand Sinn in seiner Arbeit sieht oder den Mangel an Sinn an ihr kritisiert - ist in beiden Fällen eine trostlose Anpassungsleistung des Individuums an die Zwänge und Abhängigkeiten, in die es gestellt ist. Daß diese Anpassungleistung Grund für das sein soll, woran man sich anpaßt, ist verrückt.

These 12:

Konkurrenzerfolg heißt Sparen an der Quelle des Reichtums
Die Unternehmer führen einen Kampf um Marktanteile, um ihre Gewinne zu steigern. Diesen Kampf führen sie als Preiskampf. Dazu senken sie die Herstellungskosten ihrer Produkte durch Produktivitätssteigerungen. Indem sie die Arbeit produktiver machen, sinkt der Lohnanteil pro Ware.
Wegen des Preiskampfes auf dem Markt verhalten sich Unternehmer glatt so, als käme ihr Gewinn aus der Lohnersparnis bei der Herstellung einer bestimmten Produktenmasse her. Um aus ihrer Belegschaft einen höheren Gewinn zu schlagen, reduzieren sie diese. 
Um ihr Eigentum durch die Aneignung von möglichst viel Arbeit zu vermehren, reduzieren sie die zur Herstellung von Waren nötige Arbeit. D.h., dadurch daß die Unternehmer auf Teufel komm raus rationalisieren, senken sie allgemein die Produktenpreise und damit das, was sie mit ihren Produkten an Geld erlösen können. Dazu müssen sie immer mehr Eigentum investieren. In ihrer Konkurrenz um die zahlungsfähige Nachfrage zur Realisierung ihrer Überschüsse senken sie den Überschuß im Verhältnis zum Vorschuß ab, und damit ihre Rendite.
Für diesen Widerspruch werden die Arbeiter haftbar gemacht, indem sie für die Unternehmensrendite durch Arbeitszeitverlängerung, Lohnsenkung, intensivere und produktivere Arbeit einstehen sollen.

These 13:

Kredit ist das Konkurrenzmittel der Unternehmer. Kreditwürdigkeit wird zum Zweck des Geschäfts.
In ihrer Konkurrenz nehmen die Unternehmer Maß an den Preisen der Mitkonkurrenten, denen sie standhalten bzw. die sie unterbieten wollen. Der zur Kostensenkung erforderliche Rationalisierungsaufwand ergibt sich hieraus und nicht aus den Finanzmitteln, über die ein Unternehmen aus den gelaufenen Geschäften verfügt. Damit sie ihre Konkurrenz erfolgreich abwickeln können, müssen die Unternehmen die Schranke ihres Eigentums überwinden. Sie müssen sich Geld leihen.
Wenn die Mittel zur Rationalisierung durch Kredit bereitgestellt werden, dann zwingt die Konkurrenz alle dazu, mit Kredit zu wirtschaften. Jeder muß bei Strafe des Untergangs Geldgeber finden, die nur dann Geld verleihen, wenn es sich für sie rentiert. Unternehmen müssen sich als kreditwürdig erweisen, d.h. den Geldgebern hinreichend Gewähr dafür bieten, daß deren Geld bei ihnen gut angelegt ist.
Um an Kredit als Mittel seiner Konkurrenz zu kommen, muß ein Unternehmen sich zum Mittel des Kredits machen.

These 14:

Der Kredit ist die Verpfändung des noch zu erwirtschaftenden Gewinns.
Kreditgeber verfolgen mit dem Geldverleih ein eigenes Geschäftsinteresse: Als Preis dafür, daß sie das Geld einem Unternehmen für bestimmte Zeit überlassen, verlangen die Banken Zins. Ihr Eigentum, die ausschließende Verfügung über das Geld ist der einzige und hinreichende  Grund dafür, daß die Geldverleiher einen Tribut für die Überlassung des Geldes verlangen können. 
Indem der Kreditgeber ein Anrecht hat, die verliehene Geldsumme plus einen festgelegten Aufschlag zurückzubekommen, behandelt er das Geschäft des Unternehmers -, das der mit dem Kredit erst noch bewerkstelligen muß, - als bereits erfolgreich gelaufen. Mehr noch: Jeder Kreditgeber behandelt seinen verbrieften Anspruch auf künftige Verwertung als verfügbares Vermögen: Banken führen vergebene Kredite in ihren Büchern als �Aktiva�, auf die sie neue Kredite vergeben können; Unternehmer behandeln Zahlungsversprechen ihrer Käufer (Wechsel) wie Geld, das sie ihrerseits in Zahlung geben usw. usf.
Zahlungsversprechen, also noch zu zahlendes Geld, Schulden, also weggegebenes Geld, werden behandelt wie verfügbares Geld: Damit hat sich das Eigentum verdoppelt. Freilich nur solange, wie die Kredite tatsächlich bedient werden, d.h. wie die Unternehmer in ausreichendem Maß Gewinne machen. An denen sind Kreditgeber und Kreditnehmer gleichermaßen interessiert. Sie streiten sich in Form des Zinssatzes um den Anteil am zukünftigen Gewinn.
Eigentum ist Anspruch auf die Früchte zukünftiger Ausbeutung. Die einen haben dadurch, daß sie ihr Geld verleihen, einen Anspruch auf Zins; die anderen treten mit dem geliehenen Geld in die nächste Runde des Konkurrenzkampfes ein.

These 15:

Dadurch, dass der Kredit die Unternehmer auf ihr eigenes Interesse verpflichtet, setzt er den Zwang zur Rentabilität auf höchstem Niveau durch.
Mit dem Kredit werden die Zahlungsversprechen als verfügbares Vermögen behandelt. Damit ist die Geldvermehrung praktisch vorweggenommen. Dass sie zustandekommt, ist als selbstverständliche Leistung der Arbeit unterstellt, die dann beweisen muss, dass der Anspruch des Eigentums, mehr zu werden, gilt.
Der Kredit löst das Interesse, aus Geld mehr Geld zu machen, von allen äußeren Schranken. Geld, das noch nicht durch Verkauf am Markt erzielt oder in Form von Maschinen festgelegt ist, wird zur weiteren Vermehrung verfügbar. Alle Geschäftsmöglichkeiten werden als Geldanlage beurteilt und haben sich dem Vergleich zu stellen, wie viel Rendite der Geldeinsatz abzuwerfen verspricht und wie hoch das �Geschäftsrisiko� ist. Damit sind die Unternehmen gezwungen, nicht bloß Überschuss zu produzieren, sondern dem branchenübergreifenden Zwang zur Rentabilität auf höchstem Niveau standzuhalten.
Der wird als Anspruch andie Arbeit herangetragen. Dem Genüge zu tun, steht wirklich nicht in ihrer Macht. So wird an ihr in jeder Hinsicht gespart, wird sie stetig verdichtet und für ihren erschöpfenden Gebrauch gesorgt, damit sie diesen Anspruch erfüllt. Und wo sie dem nicht gerecht wird, wird sie gänzlich überflüssig gemacht.

These 16:

In der Krise wird der Anspruch auf Reichtum mit dem tatsächlichen Reichtun konfrontiert.
Mit dem Kredit, der die Geldvermehrung von allen äußeren Schranken befreit, werden die Unternehmen zu Höchstleistungen bei ihren Rationalisierungsbestrebungen gebracht. Dabei orientieren sie sich allein an ihren Schulden, in denen ihr künftiger Geschäftserfolg ihnen als Anspruch gegenübetritt. Das erlaubt ihnen, die Schranken zu ignorieren, die der Markt, wo sie den wirklichen Reichtum nur auf sich ziehen können, ihnen setzt.
Dies führt periodisch dazu, dass allgemein die Absatzmöglichkeiten und damit die Schuldenbedienung ins Stocken geraten. Wenn der Unternehmer die Produkte nicht mehr losschlagen kann, deren Erlös dem Kreditgeber gehört, braucht er zuerst einmal mehr geliehenes Geld, um seine Schulden zu bedienen.
Die Kreditvergabe wird immer riskanter, wenn flächendeckend Unternehmen nicht mehr in ausreichendem Maß Gewinne machen, um ihre Kredite zu rechtfertigen. Die Banken müssen sich entscheiden, ob sie durch Entzug des Kredits ihr bisher verliehenes Geld in den Sand setzen oder noch mehr Geld verleihen, von dem immer unsicherer ist, ob es wieder zurückkommt. Weil sie auf der Gleichung von verliehenem Geld und echtem Reichtum beharren, verschärfen sie die Kriterien für Kreditwürdigkeit.
Wenn das Vertrauen in die Qualität der Schuldner wegfälllt, wird der wirkliche Geschäftsgang mit den Ansprüchen der Kreditgeber konfrontiert. Diese fordern ihr Geld zurück und Unternehmen gehen pleite. Der Kreditentzug an einer Stelle zieht Zahlungsunfähigkeit an anderer Stelle nach sich: Aktien verfallen, Wechsel sind nicht gedeckt, die Bank nimmt Vermögensbereinigungen vor, was wieder Konsequenzen bei anderen Banken und Unternehmen hat...Die Krise weitet sich aus. Forderungen werden gestrichen und Reichtum vernichtet, bis es auf einem niedrigeren Stand wieder von vorne losgeht.
Auch das �Gesundschrumpfen� geschieht auf Kosten der Arbeit, deren letzter Nutzen in ihrer Stillegung besteht. Nach jeder Krise wächst das Arbeitlosenheer stufenweise an. Das Höchstmaß an Produktivität der Arbeit ist die Basis, auf der die Ausbeutung weiter geht.

These 17:

Klarstellungen zur Ideologie von der GLOBALISIERUNG
Wie man von gebildeten Menschen erfahren kann, leben wir in einer Zeit, in der der Weltmarkt die Staaten und Unternehmen dem internationalen Vergleich unterwirft. Unter dem Schlagwort "Globalisierung" ist diese Ansicht Allgemeingut geworden.
a) Globalisierung: "Wir sind verglichen!" - die Konstruktion eines falschen Zwangs
Wer von "Globalisierung" redet, tut so, als g�be es den Zwang, sich international zu vergleichen, "einfach so". Die "Globalisierungs"-Ideologen behaupten die Absurdit�t eines Vergleichs ohne Interesse an ihm. Wenn alle Staaten sich diesem Vergleich ausgesetzt sehen, stellt sich die Frage, wie der Zwang der Konkurrenz anders in die Welt kommen soll als dadurch, da� die Staaten den Weltmarkt ben�tzen wollen und sich deswegen und daf�r dem Vergleich auf dem internationalen Markt unterziehen. Den Zwang der Konkurrenz gibt es nur relativ zum Interesse, in der Konkurrenz zu bestehen.
Mit dem Schlagwort "Globalisierung" wird unterschlagen, da� Staaten den Vergleich auf dem Weltmarkt nur eingehen, weil sie ihn f�r sich ben�tzen wollen. Das Interesse am Weltmarkt erscheint so als durch ihn erst hervorgebrachte Notwendigkeit, sich auf ihm zu bew�hren. So wird der Staat zum Opfer erkl�rt, das durch den Vergleich in Bedr�ngnis geraten sei.
b) Globalisierung ist das Bekenntnis zum Weltmarkt.
Aus der Diagnose dieses ungem�tlichen Zwangs l�sst niemand den Ratschlag folgen, ihn doch dann am besten wieder aus der Welt zu schaffen. "Hinter den Weltmarkt" will kein Staat zur�ck. Ihm "kann man sich nicht mehr entziehen", hei�t es, womit bekundet wird, dass die im gleichen Atemzug als �u�eren Zwang hingestellte Weltmarktkonkurrenz vom Staat als das Lebensmittel der Nation gesehen wird, hinter das er nicht zur�ck will. Vorbehaltsloser kann das Bekenntnis zum Weltmarkt gar nicht ausfallen, als dass man ihn zum Schicksal erkl�rt, das eine "globalisierte Welt" nun einmal �ber einen verh�ngt h�tte.
c) Globalisierung ist der Anspruch, sich auf Kosten anderer am Weltmarkt zu bereichern
Wenn Politiker von "Globalisierung" reden, wollen sie nicht dem Weltmarktgeschehen tatenlos zusehen, sondern sich "den neuen Herausforderungen stellen"; so begr�nden moderne Staatsf�hrer ihr verantwortliches Handeln. Mit dieser Ohnmachtserkl�rung erteilen sie sich den aggressiven Auftrag, den Vergleich am Weltmarkt f�r sich zu entscheiden, d.h. aus der Konkurrenz gegen alle anderen als Sieger hervorzugehen. Daf�r reicht seine Macht allemal.
d) Globalisierung ist ein Bekenntnis zum Klassenkampf von oben
Dementsprechend setzt der Staat seine hoheitliche Gewalt ein. Sein "Standort" soll ein unschlagbares Angebot an die Gesch�ftsleute der Welt sein. Er kommt zielstrebig zu dem Befund, dass die L�hne daf�r zu hoch sind. Denjenigen, die davon leben m�ssen, wird die Auskunft erteilt: "Wir haben �ber unsere Verh�ltnisse gelebt.", um ein Sparprogramm durchzuziehen, das den Lebensstandard der lohnabh�ngigen Bev�lkerung in allen Bereichen senkt.
So zeigt sich, dass der Reichtum, um den es den Staaten am Weltmarkt geht, auf der Armut der Massen beruht.

These 18:

Der Staat bezieht die materiellen Mittel seiner Macht aus der erfolgreichen kapitalistischen Ausbeutung der Arbeit.
Im Innern: In seinem Herrschaftsbereich verpflichtet er alle auf den privaten Gelderwerb als einziges Mittel des Zurechtkommens. Damit legt er alle B�rger auf ihren jeweils klassenspezifischen Dienst am Eigentum fest. So sorgt er im Inneren f�r die Akkumulation, aus deren �bersch�ssen er sich dann seinerseits bedient.
Im �u�eren: Im Namen des Wirtschaftswachstums setzt sich der Staat mit den ausl�ndischen M�chten ins Verh�ltnis, um seinen Unternehmern den Zugriff auf fremde Reichtumsquellen zu erm�glichen.
Damit hat sich die Arbeit dem internationalen Vergleich von Lohn und Leistung zu stellen, und das nicht nur bez�glich weltmarkttauglicher Warenpreise. Die jeweils in einer Nation erreichten Ausbeutungsstandards werden zum Kriterium von Investitionsentscheidungen und dar�ber zum Sachzwang der globalen Verbilligung des Kostenfaktors Arbeit.

These 19:

Im grenz�berschreitenden Handel erteilt der Staat seinen Unternehmern den Auftrag, Geld�bersch�sse f�r die Nation auf dem Weltmarkt zu erwirtschaften.
Im Innern der Nationen zirkulieren gesetzliche Zahlungsmittel, deren G�ltigkeit der Staat mit seiner Gewalt garantiert. Um seinen Unternehmern den Au�enhandel zu erm�glichen, muss der Staat f�r die inter-nationale Geltung seiner W�hrung dadurch sorgen, dass er deren Austauschbarkeit gegen jede beliebige andere W�hrung garantiert. Daf�r ben�tigt er einen Staatsschatz in fremden Devisen und/oder Edelmetall. Somit h�ngt die F�higkeit jedes Staats, seinen Unternehmern die Benutzung des Weltmarkts zu erm�glichen, davon ab, dass nationale �bersch�sse im internationalen Handel erzielt werden.
Im Unterschied zu seinen Gesch�ftsleuten, die dann, wenn es sich f�r sie lohnt, kaufen und verkaufen, Kapital im- oder exportieren, muss es dem Staat auf eine positive Zahlungsbilanz ankommen. Dass ein Staat mehr exportiert als er importiert, ist gleichbedeutend damit, dass dieses Verh�ltnis anderswo umgekehrt ausf�llt. Der Erfolg der einen Nationen ist also notwendigerweise der Misserfolg der anderen.

These 20:

Die wechselseitige Kreditierung der Staaten entschr�nkt den Weltmarkt.
Dass heutzutage Nationen, die im internationalen Handel immer den K�rzeren ziehen, nicht schon l�ngst wegen Staatsbankrott aus dem internationalen Handel ausgeschieden sind, liegt daran, dass die Staaten nicht mehr auf Zahlung der Bilanzuntersch�sse bestehen. Die Staaten r�umen sich wechselseitig Kredit ein. Das entschr�nkt den Weltmarkt entscheidend: Die Schuldnerstaaten fallen nicht als K�ufer aus, und die erfolgreichen Staaten k�nnen ohne R�cksicht auf ihren Staatsschatz ihren Unternehmern internationale Gesch�fte erm�glichen.
Dadurch, dass Staatsbankrotte jetzt ausgeschlossen sind, ver�ndert sich das Kriterium nationalen Erfolgs. Die Zugriffsmacht einer Nation auf fremden Reichtum h�ngt vom Kurs ihrer W�hrung ab, der sich �ber die Nachfrage nach ihr herausstellt.

These 21:

Der nationale Erfolg besteht in einer stabilen W�hrung.
Die Ermittlung der Wechselkurse ist den Finanzm�rkten �berlassen. Die Nachfrage nach einer W�hrung h�ngt davon ab, inwieweit sie sich als Gesch�ftsmittel bew�hrt. An diesem Kriterium scheiden sich unbrauchbare Lokalgelder von gutem Geld.
W�hrungen, die es schaffen, auf Basis der stattgefundenen Nachfrage zur Reservew�hrung zu avancieren, sind wirkliches Weltgeld: Ihre Attraktivit�t h�ngt nicht mehr von den Schwankungen des Gesch�ftsgangs ab, sondern davon, dass sie weltweit als Wertaufbewahrungsmittel gelten.
Eine W�hrung, die Wertaufbewahrungsmittel ist, bietet universellen Zugriff auf den Reichtum der ganzen Welt. Weil sie von allen genommen wird, k�nnen sich solche Staaten unbegrenzt verschulden.
Da ein Wechselkurs das Verh�ltnis von einer W�hrungen zu anderen ist, ist auch hier der Erfolg einer Nation gleichbedeutend mit dem Misserfolg der anderen.

These 22:

Das Mittel der W�hrungskonkurrenz ist die Standortkonkurrenz.
Sobald sich Staaten um den weltweiten Erfolg ihrer W�hrungen sorgen, trachten sie danach, weltmarkttaugliches Kapital auf ihrem Territorium zu versammeln, weil nur dies die Gew�hr daf�r bietet, dass die Global Players f�r Nachfrage nach ihrer W�hrung sorgen.
Der Geldpatriotismus moderner Staaten kennt daher nur einen Auftrag an das auf dem eigenen Territorium versammelte Kapital: Es soll die ausw�rtige Konkurrenz aus dem Felde schlagen und dadurch die Frage, welchem Geld sich die internationale Nachfrage zuwendet, im nationalen Interesse beantworten.
Nationales Interesse ist damit nicht mehr, den nationalen Unternehmern im Ausland Gesch�fte zu erm�glichen, sondern Weltmarktgewinnler auf sein Territorium zu holen. Dazu werden den internationalen Multis Investitionsanreize geboten, die nationalen Konzerne werden auf Weltmarkttauglichkeit getrimmt oder vergessen.

These 23:

Lohnsenkung ist das Mittel der Standortkonkurrenz
Die Lohnh�he ist prinzipiell und �berall ein Standortnachteil; sie ist Kostenfaktor f�r die Reichtumsproduktion, an der es deshalb zu sparen gilt.
Die Standortkonkurrenz �ber die Senkung des Lohns abzuwickeln, ist f�r den Staat noch in anderer Hinsicht von Vorteil: Am Lohn zu sparen, sch�digt die Akkumulation nicht. Im Gegenteil: Im Unterschied zur Bereitstellung aller anderen Akkumulationsbedingungen kostet die Lohnsenkung den Staat keinen Pfennig.
Mit einer fl�chendeckenden Senkung des Lohns f�hrt der Staat das Urteil, dass die Lohnabh�ngigen die negative Bedingung des Reichtums sind, praktisch durch. Der Lebensstandard der Leute, die vom Lohn leben, ist keinerlei Beitrag zum Wachstum, um das es dem Staat geht, sondern macht sich blo� als Abzug davon geltend.

Sozialistische Gruppe Erlangen