INDOOR KART - Freizeitspaß und Sport

"Kart fahren ist ein super Feeling"; mit diesem Satz machte mich mein Schwager auf diesen Sport aufmerksam. Davor hatte ich keinen blassen Schimmer was OUTDOOR oder INDOOR heißt, ganz zu Schweigen wie ein Kart gefahren wird. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß mich in einen ich gasbetriebenen Stahlrahmen zwängen würde und mit Vollgas um die Kurven driften sollte. Aber meistens kommt es anders als man denkt.

Bei der nächsten Gelegenheit klemmte ich mir den Motorradhelm unter den Arm und fuhr zur Kartbahn in Kaufbeuren. Erst mal die Lage sondieren, schauen wer alles so fährt, vielleicht ist ja ein bekanntes Gesicht dabei. Schon von draußen war der Lärm der Karts gut zu hören, nicht gerade Formel 1 mäßig, aber immerhin. Und in der Halle, da tobte der Bär. 10 Karts rasten an der Zuschauerbande vorbei und zwängten sich durch die engen Kurven auf die Zielgerade zu.

An 5 Fernsehbildschirmen wurden die Rundenzeiten für jedes Kart angezeigt. Kartnummer, schnellste Runde, aktuelle Runde und Durchschnittsgeschwindigkeit. 42,4 km/Std. an Position 1. "Na ja, etwas schneller wie ein Mofa" war mein erster Gedanke, aber weit gefehlt, diese auf Gasbetrieb umgebauten Renner erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 70 Km/h und das bei einer Sitzhöhe von knapp 3 bis 5 cm über dem Asphalt.

Ich kaufte mir also ein Ticket, 20.— DM für 12 Minuten, ganz schön happig, und wartete bis die kleinen Flitzer wieder in die Boxen fuhren. In der Zwischenzeit studierte ich die Flaggenkunde an der Wand neben der Boxengasse. Grüne Flagge, rote Flagge, gelbe Flagge, schwarze Flagge, insgesamt gibt es 11 verschiedene Flaggen, ich kam mir vor wie beim Lernen des Morsealphabetes. Und das sollte ich mir alles behalten und dann auch noch ohne Unfall um die Kurven fahren.

Ich prägte mir die wichtigsten Flaggensignale ein, setzte den Helm auf und zwängte mich in den harten Kunststoffsitz. Rechts Gas, links Bremse, keine Kupplung kein Airbag, kein Sicherheitsgurt aber ein heißer Motor neben meiner rechten Schulter. Eine kurze Einweisung mit Erklärung der Flaggensignale und dann gings los.

Nach 2 Runden hatte ich mich an die Direktlenkung gewöhnt und nach 12 Minuten war ich froh wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Am nächsten Tag sollten sich diese 12 Minuten in Form eines ausgewachsenen Muskelkaters bemerkbar machen.

Am nächsten Wochenende war der Muskelkater vergessen und die Kartbahn hatte mich wieder, diesmal mit Verstärkung. Mein Trauzeuge und bester Freund war diesmal mit von der Partie und nach 2 mal 12 Minuten stand fest, daß wird unser neues Hobby. Jetzt fehlte nur noch jemand der dieses nicht gerade billige Hobby finanziert. Ein Team mußte her und Sponsoren, die das Training und die Rennen finanzieren. Wir gründeten also das Wohnplan Racing Team, benannt nach unserem Hauptsponsor und fuhren zu zweit die ersten Trainingsrunden.

In den folgenden Monaten wuchs das Team auf 10 Fahrer an. Es hat heute 10 Sponsoren und heißt seit dem 01.01.1997 JOKER Kart Racing Kaufbeuren.

Mein Eindruck von diesem Sport : "Kart fahren macht süchtig".

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Copyright © 1998 by Michael Schei
Letzte Änderung am 12.02.1998