25. September 2002 |
Fuga
al Sur |
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Peter
Bär, Ingeborg Bär, Roberto
de la Cruz Velásquez und Sebastián
Santíz Gómez (v. l. n. r.) |
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Zur Ausstellung sprachen: Patricia Espinosa Cantellano, Mexikanische Botschafterin in Österreich, Ingeborg Bär, Initiatorin des Projekts "Künstlergärten" in St. Leonhard am Hornerwald (NÖ) und Dieter Schrage, Kurator, Publizist, Aktivist In ihrem Brauchtum und ihren Ritualen setzen die indigenen Gemeinschaften modulierte Elemente ein, um ihre Stellung in der Welt zum Ausdruck zu bringen. Bei diesen Zeremonien stellen sie Vergangenheit und Zukunft in einer mythischen Konnotation dar. Die zyklische Synthese der Permanenz des tradierten Bewusstseins und der Kampf gegen die Kolonialreligion auf der einen und der westlichen Einflüsse auf der anderen Seite, ist ein essenzieller Bestandteil ihres Zeremonielles. Sie manifestieren ihre Entität, indem sie unterschiedliche Auffassungen der Welt empfangen und mit ihrer speziellen Art der Konfrontation von Leben und Tod verknüpfen. Zahlreiche
Mythen sind dankbarerweise erhalten geblieben, so wie: „Die Träume der
Weberin“, die Erinnerung an die Stimme der Ahnen, die Herstellung der
traditionellen Textilien für die Kleidung zu Allerheiligen zu bewahren;
oder „Die Letzten, die mit den Jahrhunderten zu Staub werden“, die
Wiedergeburt als Sehnsucht des Volkes, das seiner Wurzeln beraubt wurde
und die Hoffnung auf ein Wiedererblühen ihrer Kultur. Die sakralen
Kultur-Schau- plätze der Zoque im Norden und im Zentrum des Staates
Chiapas; die Literaturzentren der Tzotzil und Tzeltal im Hochland und der
Tojobal in der Grenzregion; vorbei an den Mame in der Sierra Madre bis hin
zu der tellurischen Hartnäckigkeit der Chol und der Lacandon in den Wäldern. Die
Zeremonien und Rituale, die von den indigenen Gemeinschaften veranstaltet
werden, ermöglichen die Transzendenz von einem materiellen zu einem
spirituellen Leben; die Sensibilität für den Kosmos wird von neuem verstärkt
und der Mensch wird daran gemahnt, dass er auch ein Teil der Natur ist. Vor
allem ist Ingeborg und Peter A. Bär dafür zu danken, dass sie die
Künstler zum Projekt „Künstlergärten“ eingeladen haben. Der
besonderer Dank gilt Rafael Araujo, der mexikanischen Botschaft in Wien,
der Kulturabteilung des Staates Chiapas und den vielen Leuten, die es uns
ermöglicht haben, nach Österreich zu kommen. Der
Mensch ist und war immer von dem Wunsch durchdrungen, sich durch seine
Arbeit zu verewigen und vielleicht ist es auch sein größtes Recht, sich
in Zeichen und Symbolen zu
manifestieren. Roberto
de la Cruz Velásquez, Sebastián
Santíz Gómez Biografien:
Roberto
de la Cruz ergründet
in seinen Skulpturen die Möglichkeiten des Zusammenfügens und –bauens
und er formuliert die Ästhetik des Abfalls. Wo Teile der Maschinen, die
strukturierten Profile des Abfalls, waren, eröffnen Holz und Stein völlig
neue Wege der Ästhetik und erhalten dadurch eine kompositorische und
dynamische Definition, welche einen neuen formalen Ausdruck sucht. Der
Sinn des Wesens. ... Die
drei Künstler Rafael
Araujo, Sebastián Santíz und
Roberto
de la Cruz haben
vor sieben Jahren aus ökonomischen Erwägungen ein Atelier aufgebaut und
sie sind bestrebt, auch in Zukunft dort zusammen zu arbeiten. Man kann über
diese Künstler sagen: „Ihr Ethos ist weniger aggressiv, sowohl im
visuellen als auch im narrativen Bereich“. In ihren Werken erkennt man:
„Eine innere Kraft in ihren schlichten Arbeiten und eine ausgeprägte
tellurische Wesensart in ihrem künstlerischen Schaffen“. ...
Vortrag gefördert aus Mitteln der MA 7
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Eröffnung der Ausstellung: Patricia Espinosa Cantellano, Mexikanische Botschafterin in Österreich. |
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Gäste bei der Eröffnung
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