Eric Neunteufel
präsentierte
die Edition KunstMARKE
 Freitag, 11. April 2003, 19.00 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

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Ein Abend, an dem Eric Neunteufel seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Ob Bücher (Ochsenschlepp. Eine Rezeptsammlung, Der Menschenfresser. Poems von Eugen Bartmer) dadaistische Fotomontagen, Siebdrucke (an der Wand oder im Karton >eitel ist sein scheitel<), Spielkarten (Travestie-Tarock) oder ein leibhaftiger Ochsenschlepp aus dem Kochtopf - ein perfektes Arrangement, das dem Publikum nicht nur literarische sondern auch kulinarische Genüsse bot, wie sie selbst bei M.E.L. Kunsthandel nicht alltäglich sind.

Aus dem Rezeptbuch "Ochsenschlepp" las, sodass das Wasser im Mund zusammenlief Ernst Christian Marton.

Coda alla Vaccinara
Ochsenschleppragout

Latium                                                                             152

Zubereitungszeit: 3 Stunden. Pro Portion: 2700 kj/640 kcal.  Zutaten für 6 Portionen:

 / 1/2 kg Ochsenschlepp, 100 g durchwachsener Speck, 2 EL  Schmalz, 2 Mohren, 4-5 Stangen Staudensellerie, 2 Bund glatte  Petersilie, 1/4 l trockener Weißwein, 2 EL Tomatenmark, l große Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, scharfes Paprikapulver, l Prise Zimt, Salz, Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Ochsenschlepp vom Metzger in kleine Stücke schneiden lassen. Unter fließendem Wasser kurz abspülen. 11/21 Salzwasser aufkochen, Ochsenschleppstücke hineingeben, 10 Minuten köcheln lassen. Abgießen, abtropfen lassen und etwa 1/2 l vom   Kochwasser aufbewahren. Speck in feine Streifen schneiden.
l Bund Petersilie und 2 Knoblauchzehen sehr fein hacken. 2 Möhren und l Zwiebel in winzige Würfel schneiden. Mit Knoblauch und Petersilie in einer kleinen Schüssel mischen. In einem breiten Schmortopf 2 EL Schmalz erhitzen, Speckstreifen einrühren und langsam ausbraten. Ochsenschleppstücke portionsweise in den Topf geben, rundum kräftig anbräunen. Vorbereitete Gemüsemischung dazugeben und andünsten, l /8 l Weißwein angießen und  bei geöffnetem Topf zur Hälfte eindampfen lassen. Nochmals 1/8 l  Wein angießen, mit Salz und Pfeffer würzen. 2 EL Tomatenmark


Das Italienische Ochsenschleppragout nebst Serviettenknödel
war vermutlich schneller gegessen als das Kochen gedauert hat, sodass danach noch Platz für eine weitre Köstlichkeit blieb:

Eugen Bartmer las Eigenes aus dem Gedichtband "Der Menschenfresser".

Bücher (47 bzw.  55 Euro) und Grafiken (ab 166 Euro), sowie die dadaistische Zeitschrift Der Gnall (18,50 Euro) sind noch erhältlich!
Für das eigenwillige Tarockspiel kann man noch subskribieren (19 Euro).
Bestellungen hier

DER MENSCHENFRESSER 

 ich bin kein Päderast
 oder affiger Transsexueller
 ich war auch noch nie im Knast
 als schnöder Alltagskrimineller

 ich bin schlicht Menschenfresser
 in dritter Generation
 mein Opa Hatschi Bratschi
 reiste noch im Ballon
um nach rosa Fleisch zu jagen
 für seinen nimmersatten Magen

 ich aber pflege nicht zu reisen
ich geh in Hamburgerias speisen
nur mit meinem Charme gerüstet
wenn nach Kids es mich gelüstet
Wien ist touristisch ja lebendig
also bleib ich bodenständig

ja ich lege meine Schlingen
für ertragreiches Gelingen
stets in Fastfoodtempeln aus
locke feiste Mädels und Buben
mit Cola Pommes und Ketchuptuben
raffiniert zu mir nach Haus

 nach sorgfältigem Bluttest
 führe ich sie zum Schlachtfest
wo die Techno Orgel dröhnt
und ihnen den Tod verschönt

ja die Hamburger Kids
sie schmecken lecker
ob als Infantengulasch
oder frisch vom Grill
und ich bleibe Kultvollstrecker
wenn ich meinen Hunger still

 
Eugen Bartmer