Windows 1984!
(der Tanz um das goldene Kalb Microsoft)
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Das Erscheinen von "Windows 95" ist in der Computerszene das Ereignis des Jahres. Doch was ist an diesem Betriebssystem so besonderes, daß es bereits jetzt als die "erfolgreichste Software des Jahrtausends" gilt?
"Windows 95" ist das heißersehnte "Update" zu Windows3.11 aus dem Hause Microsoft. Obwohl ihm gerne "Wunderkräfte" nachgesagt werden, wird auch hier nur mit Wasser gekocht. Zwar hat sich bei der Aufmachung einiges getan, aber genau betrachtet hängt Windows 95 in vielen Bereichen noch sehr an veralteten Techniken. (Eines von vielen Beispielen wäre, daß umso mehr Festplattenplatz nicht genutzt werden kann, je moderner die Platte ist.)
Der erwartete Erfolg von "Windows 95" gründet sich - wenn schon nicht auf technische Überlegenheit - größtenteils auf den Namen "Microsoft".
Für die Mehrzahl der Computer-Anwender steht der Name "Bill Gates" für ähnlich legendären Erfolg und hochwertige Produkte wie "Walt Disney". Aber nur wenige wissen über die Hintergründe und versteckten Absichten der Firma "Microsoft" bescheid. Und was sich hier findet, ist durchaus nicht immer fein - einige Beispiele:
�"Die Stac-Affäre"
MS-DOS 6.0/6.2 enthielt bekanntlich den Festplattenverdoppler "DoubleSpace". Dieses Produkt, das als wichtigste Errungenschaft von DOS 6.x angepriesen wurde, stammt nicht von Microsoft, sondern wurde von einer kleinen, unbekannten Softwareschmiede schlichtweg ohne Lizenzabkommen raubkopiert. Der vom Programmierer David Stac angestrengte Prozeß verlief - aus wohl offensichtlichen Gründen - sehr zu gunsten der Firma mit der größeren Rechtsabteilung.
�"Visual Basic"
Microsoft Visual Basic erhebt den Anspruch, eine einfach zu erlernende Windows-Programmiersprache zu sein, geschaffen, um anderen Softwarefirmen ein praktisches Werkzeug zur Verfügung zu stellen. Wie sich erst jetzt herausstellte, enthalten alle "Visual Basic"-Programme sämtliche Betriebsgeheimnisse der Software in verschlüsselter Form. Abgesehen davon, daß die Programme dadurch groß und langsam werden, hat Microsoft niemals auf diese Tatsache hingewiesen. Erst als Entschlüsselungsprogramme außerhalb von Microsoft auftauchten, wurde dies entdeckt. Das kann nur so gesehen werden, daß sich Microsoft hinterrücks Zugang zu Betriebsgeheimnissen kleiner Konkurrenten schaffen wollte.
�Microsoft und große PC-Discounter
Als einige der größten europäischen PC-Händler begannen, ihre Geräte serienmäßig mit IBM's Konkurrenzprodukt "OS/2" auszuliefern, hat Microsoft Knebelverträge durchsetzen können, die im wesentlichen bewirken, daß Firmen, die mit Windows 95 beliefert werden, nicht mit OS/2 werben dürfen.
�"Microsoft Network" (MSN)
Nachdem sich Microsoft durch gleichzeitiges Anbieten von Betriebssystem und Standardanwendungen zur Kontrolle von mehr als 9/10 des Marktes aufgeschwungen hat, versucht Microsoft nun, diesen festen Griff auch auf weltweite Netzwerk-Dienste auszuweiten. Das in Windows 95 enthaltene Programm-Paket für "Microsoft Network" soll "Windows 95"-Kunden in erster Linie davon abhalten, sich bei anderen Online-Anbietern umzusehen. Hinter dem Rücken der Konkurrenz soll - so Bill Gates' Plan - Microsoft Network als unscheinbarer, "harmloser" Bestandteil von "Windows 95" die Konkurrenz unbemerkt vom Markt drücken. Nach einem praktisch totalen Monopol im Software-Sektor würde Microsoft damit auch noch die gesamte Datenfernübertragung kontrollieren. Allianzen mit den bedeutendsten Telekommunikations-Anbietern, Medienkonzernen, Computerherstellern und anderen Großfirmen vervielfachen den Einflußbereich Microsofts weiter.
�Der "Registration Wizard"
"Windows 95" enthält ein Programm, das mittels "Microsoft Network" automatisch Informationen über den eigenen Computer zu Microsoft übeträgt. Bis zur Eröffnung von MSN ist recht unklar, wieviel Kontrolle Microsoft über jeden einzelnen vernetzten Windows-95-PC erhält, aber wie die "Visual Basic"-Affäre zeigt, kann Microsoft in dieser Hinsicht offenbar nicht im geringsten vertraut werden! Die Vorstellung, daß sich ein Großkonzern wie Microsoft durch den Einsatz seiner Produkte in Behörden weltweit Zugang zu streng vertraulichen Daten verschaffen könnte, ist so unglaublich, daß man sie am liebsten nur der Fantasie eines Autors wie George Orwell ("Big Brother/1984") zuschreiben möchte, und doch ist diese Gefahr nur zu wirklich!
Bill Gates ist der reichste Mann Amerikas. Microsoft macht mehr Umsatz als einige Staaten auf der Welt. Durch die Präsenz in jedem Büro ist der Einflußbereich Microsofts gewaltig, und doch ist niemand in der Lage, sich mit Microsoft politisch auseinanderzusetzen. Früher waren noch Kriege notwendig, um ein Kolonial-Imperium aufzubauen, heute gelingt dies dank der modernen Computertechnologie einem einzigen Mann im Handumdrehen, unbemerkt oder gar noch bejubelt von seinen "Untertanen".
Sobald Feldherr Gates sein großes Ziel - die totale Kontrolle sämtlicher Information - erreicht hat, und damit die ganze Welt unterjocht hat, sind nicht einmal mehr die Gedanken frei!
Die großen Medienkonzerne, die sich mit Microsoft verbündet haben, werden sich mit Angriffen auf Windows 95 nicht ins eigene Fleisch schneiden; unsere parlamentarische Demokratie ist viel zu träge und unsere Politiker vielzusehr auf das Runterputzen der gegnerischen Parteien fixiert, um hier aktiv zu werden.
Deshalb liegt es an UNS - JEDEM EINZELNEN, etwas gegen diese schleichende, unbemerkte Übernahme der Weltherrschaft durch einen einzigen Mann zu unternehmen.
Nicht schlecht, mal sehen was es sonst so gibt...
Ja, da habe ich doch auch eine Idee...!