THE BATES
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Kaum zu glauben, dass sich mal eine g'scheite Band, die nicht aus dem hiesigen Raum kommt, nach Ansbach traut. Alleine das sollte man den Bates zugute halten - auch wenn sie oft wegen ihren "light"Punk kritisiert werden haben sie hiermit bewiesen, dass sie den Sinn für kleine Städte nicht verloren haben. Dazu haben sie noch eine erstklassige Show auf die Bühne gelegt und die paar, dafür echten, Fans echt aufgeheizt. Zwar haben sie ihren Megahit "Heo spann den Wagen an" ausgelassen und haben sowieso "etwas" kurz gespielt - aber so etwas erlebt man hier halt echt zu wenig.
Das
Kasseler Punkrock-Quartett "The Bates" gastierte am
Samstag in Ansbach
Gute Laune unter der Totenkopffahne
Frisch geradliniger Sound - Freche Show - Aber nach eineinhalb Stunden schon am Ende
| ANSBACH -
Flackernde Grablichter im Hintergrund, blaue Lichtkegel
in Form von Fledermäusen an der Decke, ein Skelettarm
und eine Totenkopffahne auf der Bühne und Sänger Zimbl
mit schwarzer Kriegsbemalung um die Augen - die Szenerie
hätte auch einem düsteren Dark-Wave-Konzert alle Ehre
gemacht. Aber aller Inszenierung zum Trotz: "The
Bates" mischten am Samstag quicklebendigen Punkrock
unters Volk im Ansbacher Tenniszentrum. Nicht Trübsal, sondern gute Laune wollten die
vier aus Kassel und Umgebung am Samstag verbreiten. Und
das ist ihnen dank ihres frischen, geradlinigen Sounds
und nicht zuletzt wegen ihrer frechen Live-Show auch gut
gelungen. |
Apropos Aufsteiger: Bis
vor zwei Jahren hatten sich "The Bates" mit
Gelegenheitsjobs auf dem Bau oder im Wald über Wasser
halten müssen. Bis dahin war an ein Ausschließlich
durch die Musik finanziertes Leben nicht zu denken. Aber
mittlerweile hat sich viel getan. Dank der Coverversion
von Michael Jacksons "Billie Jean" ist den
"Bates" der Sprung in die deutschen Top 100
gelungen. Daß sie jedoch noch einiges mehr auf dem
Kasten haben, als mit geliehenem Songmaterial die Charts
zu stürmen, haben die vier am Samstag eindrucksvoll
demonstriert. Neben all den Coversongs wie "Hello (turn your radio on)" oder "Der Westen ist einsam" von "Abwärts" brauchen sich ach ihre eigenen Stücke nicht zu verstecken. Die Bandbreite reicht von brachialem Gitarren-Geschrammel (Modell: schnell, laut, treibend) und eingängigen Mitgröhl-Songs bis hin zu langsamen, traurigen Kompositionen. Mit solchen drosselten die "Bates" immer wieder das Tempo, um sich und ihrem Publikum eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Dazwischen streuten die Kasseler schon einmal einen angestaubten Schlager. Dann wieder teilten sie schnell ein paar Becher Bier unter ihren Zuhörern aus. Nur knapp 500 Leute führten sich das "Bates"-Konzert zu Gemüte, das im Laufe des Abends den Charme einer Größeren Privatparty entwickelte. Schade nur daß es so früh zu Ende hing. Nach nicht einmal eineinhalb Stunden packten die "Bates" ihre Sachen. (Artikel aus der FLZ von Sabine Stoll) |