THE BATES

 

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Eintrittskarte fuer Bates - 20k

Kaum zu glauben, dass sich mal eine g'scheite Band, die nicht aus dem hiesigen Raum kommt, nach Ansbach traut. Alleine das sollte man den Bates zugute halten - auch wenn sie oft wegen ihren "light"Punk kritisiert werden haben sie hiermit bewiesen, dass sie den Sinn für kleine Städte nicht verloren haben. Dazu haben sie noch eine erstklassige Show auf die Bühne gelegt und die paar, dafür echten, Fans echt aufgeheizt. Zwar haben sie ihren Megahit "Heo spann den Wagen an" ausgelassen und haben sowieso "etwas" kurz gespielt - aber so etwas erlebt man hier halt echt zu wenig.

 

Das Kasseler Punkrock-Quartett "The Bates" gastierte am Samstag in Ansbach
Gute Laune unter der Totenkopffahne

Frisch geradliniger Sound - Freche Show - Aber nach eineinhalb Stunden schon am Ende

ANSBACH - Flackernde Grablichter im Hintergrund, blaue Lichtkegel in Form von Fledermäusen an der Decke, ein Skelettarm und eine Totenkopffahne auf der Bühne und Sänger Zimbl mit schwarzer Kriegsbemalung um die Augen - die Szenerie hätte auch einem düsteren Dark-Wave-Konzert alle Ehre gemacht. Aber aller Inszenierung zum Trotz: "The Bates" mischten am Samstag quicklebendigen Punkrock unters Volk im Ansbacher Tenniszentrum.

Nicht Trübsal, sondern gute Laune wollten die vier aus Kassel und Umgebung am Samstag verbreiten. Und das ist ihnen dank ihres frischen, geradlinigen Sounds und nicht zuletzt wegen ihrer frechen Live-Show auch gut gelungen.
Hier ein bißchen provozieren, da ein bißchen gegen die Norm rebellieren, alles, nur nicht mit dem Spießer-Strom schwimmen ... ja, das scheint Sänger und Bassist Zimbl Spaß zu machen. Punk und Rock 'n' Roll als Lebensphilosophie auf mehreren Ebenen inszeniert.
Wo kann man neben der Musik noch ansetzen? Unter anderem an der Kleidung, oder vielleicht besser Entkleidung. Nur mit einem schwarzen Slip und einem weißen Unterhemd hat sich der Frontmann der Aufsteiger-Combo dieses Mal auf der Bühne präsentiert.

Apropos Aufsteiger: Bis vor zwei Jahren hatten sich "The Bates" mit Gelegenheitsjobs auf dem Bau oder im Wald über Wasser halten müssen. Bis dahin war an ein Ausschließlich durch die Musik finanziertes Leben nicht zu denken. Aber mittlerweile hat sich viel getan. Dank der Coverversion von Michael Jacksons "Billie Jean" ist den "Bates" der Sprung in die deutschen Top 100 gelungen. Daß sie jedoch noch einiges mehr auf dem Kasten haben, als mit geliehenem Songmaterial die Charts zu stürmen, haben die vier am Samstag eindrucksvoll demonstriert.
Neben all den Coversongs wie "Hello (turn your radio on)" oder "Der Westen ist einsam" von "Abwärts" brauchen sich ach ihre eigenen Stücke nicht zu verstecken. Die Bandbreite reicht von brachialem Gitarren-Geschrammel (Modell: schnell, laut, treibend) und eingängigen Mitgröhl-Songs bis hin zu langsamen, traurigen Kompositionen. Mit solchen drosselten die "Bates" immer wieder das Tempo, um sich und ihrem Publikum eine kleine Verschnaufpause zu gönnen.
Dazwischen streuten die Kasseler schon einmal einen angestaubten Schlager. Dann wieder teilten sie schnell ein paar Becher Bier unter ihren Zuhörern aus. Nur knapp 500 Leute führten sich das "Bates"-Konzert zu Gemüte, das im Laufe des Abends den Charme einer Größeren Privatparty entwickelte. Schade nur daß es so früh zu Ende hing. Nach nicht einmal eineinhalb Stunden packten die "Bates" ihre Sachen.

(Artikel aus der FLZ von Sabine Stoll)