J.B.O.

 

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Persönliche Meinung
Zeitungsartikel (zu 10.4.96)

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Eintrittskarten fuer J.B.O. - 17k

 

 

Wow! Eine tolle Atmosphäre, die die Erlanger Band jedesmal verbreitet. Nun gut, man sollte den Bier(zelt)geschmack schon ein wenig gewohnt sein, aber dann geht's richtig ab. Da ich die Jungs schon drei Mal (und bald zum vierten Mal) gesehen habe, weiß ich, dass sie jedesmal richtig einheizen. Auch wenn ihr Erfolg fast "nur" auf den fränkischen Raum begrenzt ist, ist sie zumindest dort bei fast jedem (Biertrinker) bekannt. Wer auf Cover-Verarschungen steht sollte ihre CDs auf jeden Fall mal testen.

Eine andere Band, die ich hier noch erwähnen will: DAS DING, die absolute geniale Vorband von J.B.O. ! Ganz, ganz starker Deutsch-Punk, der einfach spitze ist. Das Ding ist eine Stuttgarter Band, die zwar noch ein wenig Songs hat - die dafür aber SUPER sind.
(ich schwör drauf)

 

 

Das James Blast Orchester in den Kammerspielen
Turbolaute Nonsensorgie

Bei der Erlanger Kultband gilt: Mitgrölen und Wohl fühlen

ANSBACH - Man muß begeisterter Biertrinker, darf nicht prüde sein und jede Menge unbekümmerten Klamauk zwischen Parodie und Schwachsinn lieben, wenn man ein "Konzert" mit der Erlanger Regionalkultband J.B.O. so richtig genießen will. Das brauereigesponserte "James Blast Orchester" aus Erlangen traf jedenfalls in den ausverkauften Kammerspielen bei ihrem ersten von zwei Auftritten in dem Ansbacher Kulturtempel auf jugendliche Gäste, die aus der turbolauten musikalischen Nonsensorgie lustvoll ein abendfüllendes Happening machten.

Die vier Mann von "J.B.O." brauchten sich ihrem überwiegend noch im Vorführerscheinalter befindlichen Jugendlichen nicht erst vorzustellen. 90 Prozent im Saal kannten jede Liedzeile der Songs. Das mitgrölende Publikum war textlich oft besser zu verstehen als die vier Erlanger Jungs auf der Bühne. Und was die da nicht alles sangen: "Walk With An Erection", von den "Frauen" den Nöten der körperlichen Liebe, und und und .. Selbst der "Tote Fisch im Wasser", der auf schon so vielen fränkischen Kirchweihen im Gröhlorkan wieder auferstehen muß, wurde im Reggea, Metal und sonstigen Stilen musikalisch und mit Pantomime auf der Bühne auf seine Schuppen gestellt. Die Kids pogen dazu vollkommen glückselig und friedlich vor der Bühne, Band und Publikum sind einfach eins.

Hemmungslos bedient sich das "James Blast Orchester" aus allen musikalischen Schubladen. Raketenlauf mit Metalleffekt müssen sogar volkstümliche Klänge herhalten.
Die Texte der Songs -tja- dazu gäbe es schon einiges zu sagen. Sind sie nun bewußt provozierend, sind sie vielleicht gar frauenfeindlich ("Frauen werden schon als Kind auf Blond gebleicht")? Vielleicht sind die Texte ein bißchen was von alledem, oder vielleicht aber auch gar nicht. Einfach rambazamba Spaß, Quatsch zum Luftrauslassen für eine Altersgruppe, die auf der Schulbank oder in der Lehrwerkstatt genügend Ärger und Stress hat und halt mal abschalten will und so richtig die Sau rauslassen.
Für die Jugend jedenfalls war das Konzert in den Kammerspielen mit den vier musikalischen Underdogs aus der Siemensstadt ein scheinbar langersehntes Ereignis.
Am Rande sei bemerkt: Wenn im Bierzelt die Stimmung hochgeht, fliegen nicht selten die Fäuste, bei J.B.O. trotz aller Bierwerbung in ihren einschlägigen Mitgrölsongs reckten sich die Fäuste nur voller Begeisterung in die Höhe, Für einen Abend waren J.B.O. die "Champignons in Ansbach" und für den Großteil der Kammerspielbesucher auch die Champignons.

(Artikel aus der FLZ von Ulrich Brühschwein)