Das Phänomen Tomb Raider ist vor allem verbunden mit dem Charakter der hübschen Hobby-Archäologin Lara Croft, die sich in bester Indiana-Jones-Manier durch allerei Abenteuer begibt (obwohl es schwer zu sagen ist, wer parodiert wen: Lara oder Indiana Jones), immer auf der Suche nach antiken Artefakten. Bereits mit dem ersten Teil der Serie gelang es den Entwicklern  von Eidos, ein bis dato neues Genre, das des Action-Adventures, zu "erfinden". Dem Erstlingswerk von 1996 folgten jeweils in einjährigem Abstand die schon fast unvermeidlichen Sequels, womit nun auch 1999 erneut ein Auftritt der heißblütigen Forscherin bevorsteht. Mit dem Erfolg ging neben den hohen Verkaufszahlen auch ein unbeschreiblicher Schub in Sachen Merchandising-Artikel mit dem Konterfei der Akteurin einher. Werbespots mit dem virtuellen Babe und Auftritte in Musikvideos sorgten dafür, dass selbst spielefeindlich eingestellte Zeitgenossen wohl oder über mit dem Phänomen konfrontiert wurden. Vor allem der dritte Teil der Abenteuers musste sich jedoch eine nicht unberechtige Kritik seitens der Journaille, aber auch der Spieleschaft gefallen lassen.
Die Story
Miss Croft erhält also erneut einen Auftrag, der sie in die trockenen und staubigen Wüsten Ägyptens verschlägt. Damit tritt man dem damals aufkeimenden Vorwurf entgegen, die ständige Reiserei der Heldin durch die ganze Welt wäre zwar abwechslungsreich, aber den Handlungsfaden. Da nun das komplette Geschehen im Land der Pharaonen  stattfindet, wird zweifelsfrei mehr Spieltiefe geboten als in den Vorgängern. Insgesamt wird es fünf Locations innerhalb Ägyptens geben, die logisch miteinander verknüpft wurden, so dass kein Bruch im Gameplay entsteht. Steuerungstechnisch gesehen, ist alles beim Alten geblieben. Eingefleischte Anhänger der Serie (Lara2224 vor allem) können sofort in altbekannter Manier loslegen. Neu ist die geringere Anzahl an Widersachern. The Last Revelation setzt eher auf eine Art Überraschungseffekt (in Resident Evil-Richtung). Die Feinde agieren gekonnter und sich euch zumeist ebenbürtig. Beispielweise folgen sie euch durch zerborstene Scheiben. Eine simple Flucht aus einer Räumlichkeit reicht nun nicht mehr aus, um Konfrontationen zu vermeiden. Ferner wurde das bekannte Inventarsystem dahingehend verändert, dass ihr auch einzelne Gegenstände miteinander kombinieren dürft. Wichtig ist dies vor allem bei der Wahl der Strategie, aber auch in den Rätselpassagen. Weiterhin wird es nun endlich möglich sein, an jeder beliebigen Stelle der Spiels abzusaven (bei PSX-Version). Ein neuer Ausrüstungsgegenstand ist Laras Tagebuch, welches häufig ganz spezifische Tipps für den Spieler bereithält, so dass besonders kniffige Rätsel mit dem gesammelten Erfahrungsschatz im Tagebuch leichter anzugeben sind. Zocker, die jedoch auf dieses Feature verzichten, sollen bespielsweise mit dem Auffinden zusätlicher Items belohnt werden. Des Weiteren werden an speziellen Punkten Karten zu entdecken sein, um erneut einen möglichen Frustaspekt auszuschließen.
Fazit
Kritiker, die The Last Revelation bereits im Vorfeld als durchwachsenen Neuaufguss der Reihe abgestempelt haben, werden sich aller Voraussicht nach eines Besseren belehren lassen müssen. Ohne direkte spielerische Eindrücke zu haben, kann schon jetzt behaupten werden, dass zumindest die dem Vorgänger angekreideten Rügen allesamt ausgemerzt wurden. Somit sollte einem berechtigten Erfolg nichts im Wege stehen. Ich bin gespannt auf ein Demo.