Trau, schau - wem

 
 
 
 
 
Gelbe Narzissen weinen wieder ihr Lied;
niemand, der sagte, daß Honig bitter sein kann.

Trauer, die Stirne biegt,
ein Vogel, der nimmermehr fliegt,
Holunderbeeren, die gegessen sind
und doch blühen in der Scheidewand des Erdachten.

Regnet es zweimal, wieder?

Weilst du noch immer träumend in deiner Stadt?

Reise auch wach in deinem Schlafe!

Ein blaues, wallendes, gebundenes Mirakel,
verborgen im Willen des Raumes der Ewigkeit,
reitet stolz in den Winter,
wärmt nur innig noch die heiße Haut,
an der die Tropfen deines Taus nicht mehr abperlen.

Gräber werden keine neuen mehr ausgehoben,
alles neue Tote versiegt dumpf in den Grund,
dessen Wasser spendend das Leben nährt.

Die Amme weiß um ihre Herkunft,
nicht aber, wohin all die Kinder ziehen.

Glas bricht schweigend nur die Laute,
die zärtlich ruhig in mir die Pein beschreien,
derer die Habhaftigkeit des Versagens besingt.

Kommt der schneidende Meister allein?

Trau, schau - wem!
 
 
 
 
 
 
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