GAS STOVE
Design of a Gas Stove under ethical, aesthetical and ecological aspects
Bauhaus Dessau
Institut für Produktdauerlebensforschung Genf
Hochschule für Kunst und Design Halle
Gasgerätewerk Dessau
1994
Software :ALIAS STUDIO
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Zur Aufrechterhaltung der eigenen Stoffwechsels ist die Lebensform Mensch auf Zuführung von Energie, gebunden in chemischen Verbindungen, gezwungen. Um diese in, durch den Körper direkt nutzbare Energieformen umwandeln zu können, ist er darauf angewiesen, Verunreinigungen, toxische Verbindungen oder bakterielle Belastungen vorher zu eliminieren, unschädlich zu machen oder zu verringern.
Des weiteren ist der Mensch mit einer Hautoberflächentemperatur von 36 Grad Celsius gegenüber einer in unseren Breiten vorherrschenden Durchschnittstemperatur von circa 19 Grad Celsius zum Ausgleich dieser Temperaturdifferenz durch Reduzierung mittels Dämmung oder zur Zuführung von thermischer Energie gezwungen.
Außerdem bedingen Löslichkeiten vorrangig von Fetten und Eiweißen, sowohl bei der persönlichen Hygiene als auch bei Reinigungsprozessen, Spaltungs- beziehungsweise Dehydrierungsvorgänge, bei denen die Zuführung thermischer Energie förderlich wirkt.
Die Erzeugung von nutzbarer thermischer Energie bedingt immer die Einbeziehung von Systemstrukturen, Folgeerscheinungen, Emmissions- und Transmissionsverlusten, sprich also des Gesamt
wirkungsgrades. Dies beinhaltet auch Fragen nach der Speicherbarkeit, Transportabilität, dem Umweltverhalten und des Einsatzortes.
Dabei sind es insbesondere die Fragen nach Speichereffizienz und Umweltverhalten, die dem Speichermedium Gas gegenüber anderen, hinglänglich bekannten den Vorzug geben.
So läßt sich mittels Elektrolyse der aus dezentralen, am Einsatzort aufgestellten Photovoltaikanlagen gewonnene Solar- oder Windstrom hochwirksam in Wasserstoff und reinen Sauerstoff umwandeln. Dieser Wasserstoff läßt sich nun problemlos in komprimierter Form ohne Zeitbeschränkung oder Speicherverluste aufbewahren und dann einer gezielten Verwertung, hier Verbrennung zuführen.
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen dabei in folgenden Punkten :
* hoher Gesamtwirkungsgrad, im Vergleich zu Elektroenergie circa 3 mal höher, da hier mehrere Energieumwandelungs-prozesse entfallen, nur direkte Umwandlung chemischer in thermische Energie;
* dezentrale Architektur, dadurch kaum Transmissionsverluste, auch Verzicht auf weitverzweigtes Energienetz;
* Einsatz alternativer Energiequellen, dadurch Verringerung der Emmissionsbelastung;
* hohe Speicherbarkeit, im Vergleich zu Elektroenergie keinerlei Speicherverluste und keine hochtoxischen Batteriesätze;
* Erzielbarkeit von Nullemmissionen, bei Elektrolyse und Verbrennung werden keinerlei Schadstoffe freigesetzt, es wird nur Wasser zerlegt und wieder erzeugt;
* dadurch auch Negierung sämtlicher Gesundheitsprobleme im Verbrennungsbereich, zusätzlich Verzicht auf wartungs- und kostenintensive HighTech bei der Abgasüberwachung;
* Verringerung der Systemkomplexität, dadurch geringerer Ressourcenverbrauch im Betrieb;
* Erhöhung der Produktlebensdauer durch die Nutzung des hinlänglich bekannten Prozesses Verbrennung (Nutzung seit circa 10000 Jahren, im Gasherd seit etwa 75 Jahren keinerlei wesentliche technologische Veränderungen);
* keinerlei Austrahlung von elektromagnetischen Feldern, also keinerlei Elektrosmog, dessen negative Auswirkungen zunehmend diskussionswürdig erscheinen;
* durch semantische Erscheinung des Verbrennungsprozesses und Gasflamme erfolgt eine Erhöhung der visuellen Ausdrucksform;
* dadurch Verstärkung von Hochgefühl - Ansprechen des Gourmet´s im Ich;
* durch dezentralen Einsatz Erhöhung der Systemtransparenz, da durch Ausbildung eines Umweltbewußtseins;
* Einbindung in Energievisionen - Solarwasserstoff aus einstrahlungsintensiven Gebieten im Weltverbundnetz
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Momentan wird in wenigen exemplarischen Visionen diese Thematik auch praktiziert und umgesetzt. Beispielhaft sind dafür das Energieautarke Solarhaus in Freiburg (Fraunhofer Institut), welches einzig durch Einstrahlung von Sonnenlicht die nötige Energie zum Betreiben eines Einfamilienhauses gewinnt.
Aussagekräftig sind weiterhin Verschiebungen des Forschungsbudgets von Mercedes/ Daimler Benz, hin zu emmissionslosen, durch Brennstoffzellen aufgrund von gebundenem Wasserstoff angetriebenen, Automobilen. Sinnvoll erscheint dies unter dem Gesichtspunkt, das vom Gesetzgeber in den USA ( Bundesstaat Kalifornien) bis zum Jahr 1996 mindestens 10% emmissionsfreie Automobile vorgeschrieben sind.
Auch in anderen Ländern wird intensiv an der Nutzung und Erzeugung von Solarwasserstoff geforscht und gearbeitet. Im Jahr 1994 wurde das erste 5000 MegaWatt Solarkraftwerk in Spanien ans Netz geschaltet.
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