Auseinandersetzung mit 'Der Sisyphus-Mythos' von Albert Camus, jedoch ohne eigenen Titel

Was kann man �ber diesen Text sagen? Es gibt �berhaupt nichts dar�ber zu sagen, denn es scheint, dass Camus einfach beschrieb, was er sah. Und was kann an einer Beschreibung falsch sein? Wahrscheinlich die Tatsache, dass eine Beschreibung eigentlich nie objektiv sein kann, sie beruht immer auf den Wahrnehmungen des Verfassers. Demzufolge k�nnte Camus, was er sah falsch interpretiert haben und somit bleibt mir nichts anderes �brig als den ganzen Text, jede Aussage einzeln zu �berpr�fen und dann best�tigen oder widerlegen. Nat�rlich wird auch der folgende Text nicht objektiv sein, denn es ist mir nur m�glich, die Wahrnehmungen und deren Interpretationen von Camus mit dem zu vergleichen, was in meinem Kopf zu finden ist.

Beginnen wir nun, wie auch Camus begann, mit dem Anfang einer grossen Tat oder Idee. Laut Camus ist ein solcher Anfang l�cherlich, zuerst muss also das Wort l�cherlich betrachtet werden. In diesem Zusammenhang wird es wohl bedeuten, dass der Ursprung im Vergleich zur Gr�sse der Tat oder Idee als nichtig erscheint. Nat�rlich kenne ich bei weitem nicht die Entstehung jeder grossen Tat oder Idee, oder vielmehr ich kenne so gut wie keinen Anfang. Und trotzdem erinnere ich mich sofort an ein best�tigendes Beispiel: Die Entdeckung des Gravitationsgesetzes durch Newton, welcher wie gemeinhin bekannt durch einen ihm auf den Kopf st�rzenden Apfels auf die richtige F�hrte gelockt wurde.

Somit w�re Punkt eins best�tigt und wir k�nnen uns nun mit dem folgenden Punkt besch�ftigen. Hier sagt Camus, dass das Erwachen mit dem �berdruss beginnt. Ich glaube nicht, dass es zu diesem Punkt viel zu sagen gibt, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand noch nie diesen �berdruss versp�rt haben soll. Auch dar�ber, wie man nach diesem Gef�hl weitermacht, Aufwachen oder bewusstlose R�ckkehr, gibt es nicht mehr zu sagen, es werden einfach die beiden einfachsten M�glichkeiten aufgezeigt.

Verwenden wir unsere Zeit nun hoffentlich sinnvoller mit dem n�chsten Punkt, welcher sich mit uns und unserem Umgang mit der Zeit besch�ftigt. Dieser Punkt scheint nun doch etwas kritischer zu sein, ist aber wohl auf das allgemeine Denken des Menschen zutreffend, da offenbar der durchschnittliche Mensch weder altern noch sterben will. Ich begr�nde dies mit der kompletten Sch�nheitsindustrie, die anscheinend darauf aus ist, die �usserlichen Anzeichen der vergehenden Zeit zu verbergen. Weiters gibt es auch all diese Geschichten �ber einen sogenannten Jungbrunnen oder sonstig erreichte Unsterblichkeit. Meine pers�nliche Meinung l�sst sich am besten mit einem Zitat von John Ronald Reuel Tolkien aus dem Silmarillion wiedergeben: "... den j�ngeren Kindern (den Menschen) gab Eru (der Eine, der die Welt erschuf) jedoch das Geschenk der Sterblichkeit...".

Nun erreichen wir die Fremdheit der Umwelt. Diesem Punkt stimme ich nun wieder zu. Die Erkenntnis, dass z.B. der Stein den man soeben in der Hand hielt nicht auf sich selbst zur�ckzuf�hren ist, nichts mit sich selbst zu tun hat, ist eine unwiderrufliche Tatsache, denn es entspricht eindeutig der Wahrheit, dass ein Stein nichts mit der eigenen Existenz zu tun hat, und sich auch nicht im geringsten darum k�mmert, schliesslich existierte er schon vorher und wird es auch nachher gewiss tun (obwohl der Stein dies m�glicherweise in anderer Form, als vor der Begegnung mit einem sadistisch veranlagten Menschen tun wird).

Der nun folgende Punkt ist dem vorhergehenden eigentlich identisch, mit der Ausnahme, dass das fremde Objekt ein anderes ist, nun die Mitmenschen anstelle der Umwelt. Auch die Begr�ndung, dass diese Aussage von Camus meiner subjektiven Auffassung von Wahrheit entspricht, ist weitgehend gleich anzugehen, auch ein Mitmensch kann nicht auf die eigene Existenz, auf das eigene Denken, zur�ckgef�hrt werden.

Jetzt zur Fremdheit des Ichs, oder zumindest der Fremdheit des �usseren Teils des Ichs. Diese Fremdheit l�sst sich wohl damit erkl�ren, dass man einfach bemerkt nichts mit dem eigenen �usseren zu tun hat. Man sieht einfach aus, wie man aussieht, egal ob man nun so aussehen will oder nicht. M�glicherweise entsteht diese Fremdheit daraus, dass man sich im allgemeinen Denken nie selbst sieht, selbst in der Gedankenwelt wird alles aus den eigenen 'Augen' wahrgenommen.

Punkt sieben: Stimmt, niemand kann wissen, wie der Tod ist, wie es nach dem Tod ist. Und egal was man tut ist nutzlos, denn irgendwann erreicht man trotzdem diesen Zustand trotzdem. Man sieht die eigene Nutzlosigkeit, im Sinne, dass egal wie n�tzlich ich f�r die Umwelt war, davon haben tue ich jetzt auch nichts mehr.

Abschliessend m�sste man nun auch noch den gesamten Text als Einheit untersuchen. Ich denke dieser Text in seiner Einheit m�chte also die Absurdit�t unserer ganzen Existenz ausdr�cken (Absurd als die Widerspr�chlichkeit des Seins). Und das erreichen dieser Absurdit�t scheint nach Camus dem Erreichen der Freiheit zu entsprechen. Dies scheint mir der allgemeing�ltigen Definition von Freiheit zu entsprechen (Freiheit ist erkannte Notwendigkeit). Pers�nlich w�rde ich sagen, dass Camus wohl recht hatte. Denn wenn ich die Absurdit�t erreicht habe, habe ich erkannt, dass (im Gegensatz zu meinem Denken) die Welt sich nicht bloss um mich dreht.

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