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:::{ Gräber von Bete Girgios }::: Als
Bete Girgios (oder auch Bete Giorgios oder
Bete Giorgis) wird das Plateau bezeichnet, das sich hinter
dem Stelenpark auftürmt. Aksum wird von zwei Hügeln eingegrenzt.
Der nordwestliche davon ist Bete Girgios, eine Hochebene. Um darauf die
Gräber zu finden bedarf es guter Ortskenntnisse. Am besten nehmen
Sie sich einen Führer. Ich selber hatte Glück. Zufällig traf ich
kurz vor dem Aufstieg einen alten Bekannten wieder, Haile Kiosk,
der jahrelang Soldat im äthiopisch-eritreischen Krieg war. Er kennt
die Provinz Tigre wie seine Westentasche, kein Fluss und kein Hügel ist
ihm unbekannt. Obwohl er selbst die Gräber auf Bete Girgios noch nie
gesehen hatte, strebte er zielstrebig und geschwind wie eine Antilope unser
Ziel an. Mir fiel es schwer seinem Tempo beim Besteigen des
Plateaus mitzuhalten. Auf der Hochebene steuerten wir einige allein stehende
Bauerngehöfte an. Wir waren richtig! Große ungeformte Stelen lagen im Erdreich.
Das waren nicht irgendwelche Steine, sondern Steine aus Trachyt, dem
Material aus dem die Stelen in Aksum sind. Wir waren also auf der richtigen
Spur. Da wir hier niemanden antrafen gingen wir weiter, bis wir
einen ansässigen Bauern trafen, der uns zu noch mehr Stelen führte. Er zeigte
uns auch die Plätze, wo die Gräber sind. Diese Grabanlagen wurden erst
vor kurzem entdeckt und erforscht. Den Meisten Touristen ist das
gänzlich unbekannt. Insgesamt sind es fünf Grabbezirke, die auf der Hochebene in
Form eines Kreuzes verteilt liegen. An jedem Eckpunkt des Kreuzes
eine Grabstätte, sowie auch in der Kreuzmitte. Natürlich sind auch überall
Stelen, die leider gefallen sind (siehe Bild oben) aber in nichts den Stelen
von Aksum nachstehen. Wir gingen zurück zum ersten Bauerngehöft, um dort
ein Grab zu besteigen. Unser Führer zeigte uns die Stelle, öffnete
die Blockierung und brachte eine Leiter in Stellung (siehe Bild unten). Er stieg
zuerst in die Dunkelheit hinab. Ich folgte. In der muffigen Enge des
Grabs versuchte ich meine Kerze anzuzünden. Wir waren nun einige Meter unter dem
Erdboden. Vor uns war eine Kammer, die nicht mit Steinen ausgekleidet war,
sondern viel mehr aus dem Felsen geschlagen wurde. Das Grab war völlig leer.
Nun stieg auch Haile Kiosk und ein Dorfjunge zu uns hinab. Sie brachten
noch eine Petroleumlampe mit sich. Zu viert kauerten wir in
dieser "Erdblase". Wir schauten uns um und fanden einen aufrechtführenden
schmalen Schacht nach oben. Es war aber kein Licht am Ende des Schachts. Nach
einer Weile Diskussion stiegen wir wieder ans Tageslicht.
... ... ...
:::{ Wegbeschreibung }:::
In dem Bereich zwischen
dem Weg zum Grab von König Kaleb und Bete
Girgios gibt es eine Schule. Dahinter führt ein roter Erdweg auf Bete Girgios,
dem nur zu Folgen ist. Am besten nehmen Sie einen ortskundigen Führer mit sich.
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