Traumland

 
 
 
 
Derweilen ich im Schlaf versinke,
Wo selbst ich bei den Engel wohne,
In derer Schwärze ich ertrinke,
Im Fall durch Traumes finstre Zone.
 
 
Auf weichen Wolken schlaf ich wallend,
Mich tragen weit und fernerliefen,
Bis Tod und Leben nur noch hallend,
Die meine Sinne streichelnd riefen.
 
 
So bunte Blumen mich betören,
Wenngleich ich sie nicht vor mir sehe,
Die Pracht, die Herrlichkeiten schwören,
Dem Schönen, dessen ich vergehe.
 
 
Ein Antlitz duftender Gestalten,
Umringet mich auf meiner Reise;
Und saftig blühende Gewalten,
Besingen eine sanfte Weise.
 
 
Ein Schwanenhauch, ein engelsgleicher,
Becircet mich mit viel Geschicke;
Ich grüß die Schar, die immer reicher,
Und fange auf gar holde Blicke.
 
 
Zu wandeln nun in Ewigkeiten,
Der Wunsch, den ich stets von mir schiebe,
Auf einem Roß zusammen reiten,
Mit meiner Sehnsucht, meiner Liebe.
 
Aus Nebel fließen weite Berge,
Wo himmlisch Manna will versinken;
Und viele lustig kleine Zwerge,
Auf unserm Ritt uns fröhlich winken.
 
 
Gar selig winden sich die Bäume,
Und singen Pflanzen ihre Lieder;
Der Menschheit allerschönsten Träume,
In dieser Ruh sich spiegeln wieder.
Doch dort!, was sehen meine Augen?
Dein Schloß aus purpurroter Seide;
Ich kann es immer noch nicht glauben,
Der Gottheit reinste Augenweide!
 
 
Oh Roß, du Flamme, flieg von dannen,
Allein laß uns, an diesen Orten,
Wo wir die Liebe einst begannen;
Verkünd es hie, verkünd es dorten:
 
 
Und war ich auch ewig allein,
Die Göttin der Jagt ist nun mein:
Diana, du edelster Schein,
Auf ewig nun bin ich nur dein!
 
 
 
 
 
 
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