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AKSUM Empire · Aksum · Archäologische Stätten · Grab des Königs Kaleb und des Gabre Maskal

  SKIZZE: Grabanlage von König Kaleb und Gabre Maskal;       zum Vergrößern darauf klicken


:::{ Grab des Königs Kaleb und des Gabre Maskal }::: Das nördliche Grab bzw. das erste Grab links vom Eingang wird König Kaleb (514 bis 542 n. Chr.) zugeschrieben. Es handelt sich um drei unterirdische Räume, die nicht sonderlich spektakulär sind. Rechts daneben liegt das Grab seines Sohnes Gabre Maskal. Zwanzig Stufen führen hinab in die Finsternis. Vor einem breitet sich die Grabkammer mit drei Sarkophagen aus. Einer der Särge gehörte Gabre Maskal der andere mit dem eingravierten Tatzenkreuz seiner Frau und der dritte Sarg...? Man ist sich nicht sicher, entweder war darin sein Sohn oder sein Bruder bestattet. Beachtenswert ist der Eingang zur Kammer, der aus einem einzigen Stein besteht, ganz ähnlich der Haustür-Darstellung auf den Stockwerkstelen. Rechts neben der Grabkammer ist der sogenannte Gebetsraum, weil an der Ost- und der Südseite des Raumes ebenfalls Kreuze in die Wand graviert wurden. Auf der Nordseite allerdings ist ein Wesen abgebildet, das allgemeinhin als Elefant gedeutet wird. Früher gab es hier Elefanten, die zum Arbeitseinsatz herangezogen wurden. Die Gravierung hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Kamel. Dem Gebetsraum gegenüber liegt der sogenannte "Tresor-Raum", der soll die Schatzkammer gewesen sein (vgl. Skizze links). Funde wurden bekanntlich nicht gemacht. Die beiden Gräber wurden bereits vor langer Zeit ausgeraubt. Sie waren nicht sonderlich gut versteckt. Sie hatten wohl einen enormen Überbau aus typischer Holz-Stein-Konstruktion. Nur die Grabräume im Untergrund wurden aus massivem Gestein gebaut. Auffällig im Grab des Gabre Maskal ist der hohl klingende Boden, ganz besonders an einer Stele. Vielleicht verbirgt sich darunter ein weiteres Geschoss(?). Die anderen Räume in seinem Grab sind leer und unverziert. Nur Fledermäuse hausen dort.

  Das Grab des Königs Kaleb (Hintergrund) und des Gabre Maskal (Vordergrund)

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:::{ Geheimgänge }::: Etwas abseits der Grabanlagen, auf der anderen Seite des Feldwegs steht abseits am Hang eine Wellblechüberdachung. Darunter geschützt verbirgt sich ein in die Erde gelassenes Kreuz (siehe Bild unten). Es ist aber kein Brunnen. Nur das untere Mauerwerk aus Bruchsteinen ist wirklich alt. Das obere ist neu. Angeblich soll das Kreuz haargenau den Schnittpunkt von Linien darstellen, die von einer zur anderen historischen Stätte gehen. Gewissermaßen sind das die Lay-Lines Äthiopiens. So soll der nördliche Arm des Kreuzes nach Asmara zeigen, der sich im Süden bis zum Grab von König Bazen in Aksum fortsetzt. Die andere Linie führt vom Tempel von Yeha bis zur großen Stockwerkstele in Aksum. Spekuliert wird auch, dass sich hinter dem älteren Mauerwerk, tief im Boden, sich vielleicht Gänge verbergen, die über Kilometer hinweg die einzelnen Orte anlaufen. Also vielleicht ein gigantisches Tunnelnetz im Hochland Ostafrikas.
Schließlich berichtet auch eine Legende von König Kaleb, der Rache üben wollte, weil die Bewohner von Matara einen Tsadqan, einen heiligen Mann, schlecht behandelten. König Kaleb ließ seine Truppen aufmarschieren, doch die Bewohner flohen beim Anblick des Heeres in die Stadt. Darum ließ Kaleb einen gewaltigen Tunnel von Aksum aus graben, aus dem Kaleb einen siegreichen Überraschungsangriff startete. Noch heute soll der Tunnel existieren!
Eine andere Form dieser Sage erzählt uns, das Christen in der Stadt Negran von einem Juden namens Fenhas vergewaltigt wurden, darum bat König Kaleb um Hilfe beim Herrgott. Dieser spaltete die Erde und gebot ihm, dort einzutreten. König Kaleb zog mit seinem Heer mitten durch die Erde, bis er bei Debra Sina herauskam!

  Ist das der Eingang zu einem unterirdischen Tunnelsystem?

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:::{ Wegbeschreibung }::: Hinter dem Bad der Königin von Saba führt ein Weg durch ein Gruppe Bäume. Folgen Sie diesem ca. zwei bis drei Kilometer bis sich der Weg auf eine Hügelspitze zubewegt. Dort findet sich rechts des Feldweges in einer Ummauerung zwei Wellblechdächer, unter denen die Gräber von König Kaleb und Gabre Maskal liegen. Das steinerne Kreuz im Boden findet sich wie beschrieben links des Weges am abfallenden Hang.


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