Abweichende Meinungen zum Falkland-Krieg...
- beteiligen sich nicht an der erbärmlichen Abwägung, ob
dieser Krieg sich überhaupt lohnt oder nicht vielmehr zur
Gattung der sinnlosen Kriege gehört - weil es in Regierungen
und Redaktionsstuben schon genügend Befürworter lohnender
und sinnvoller Kriege gibt;
- erachten die britische Berufung auf das Völkerrecht ebenso
wie die argentinische auf die Historie für den Ausweis der
Selbstgerechtigkeit einer Nation, die imperialistischen Erfolg
anstrebt;
- halten die "Ehre der Nation" nicht für einen "verstaubten",
sondern für überhaupt keinen "Wert" - weil
souveräne Staaten unter diesem Titel alle ihre Interessen als
ihr unveräußerliches Recht deklarieren, für dessen
Durchsetzung sie von ihrer Gewalt rücksichtslos Gebrauch
machen;
- nehmen die "Solidarität der NATO-Partner mit Großbritannien"
so ernst, wie sie ist: als Klarstellung, daß der unbedingte
Respekt vor den Rechtsansprüchen eines jeden dieser Staaten -
auch wenn manche den Anlaß für geringfügig halten -
allemal einen Krieg wert ist;
- finden keinen Trost darin, daß die BRD für den Krieg
um die NATO-Prinzipien, für den sie ihre Militärmacht
reserviert, niemals ein Land wie Argentinien zum Gegner hat, sondern
nur einen "lohnenden" Feind kennen will - der "letztlich"
auch hinter den Malvinas lauern soll...;
- weichen also in jeder Hinsicht ab von der Selbstgerechtigkeit des
westdeutschen Bündnis-Nationalismus, der sich der "Sache
der Freiheit" verpflichtet weiß und alle Partner darauf
verpflichten will, damit sich die Freiheit weiterhin als
bundesdeutsche Geschäftsgrundlage bewährt.
ISBN 3922935044 |