Einleitung 5. Kapitel 
1. Kapitel 6. Kapitel
2. Kapitel 7. Kapitel
3. Kapitel 8. Kapitel
4. Kapitel 9. Kapitel

1) Pierre nimmt an einem Wettbewerb im Bogenschießen teil und wird von Agnès unter Drogen gesetzt

Der Tag des Bogenschießens ist gekommen. Am Sonntag finden wir Pierre und seine geliebte Agnès wieder am Ufer der Seine, wo sich der "Pöbel" - wie Agnès abfällig anmerkt – beim Bogenschießen misst. Pierre will Agnès auf jeden Fall imponieren und den Wettstreit gewinnen. Diese hat jedoch anderes mit ihm vor. Wie schon beim Training müssen im ersten Durchgang mindestens fünf der sechs Pfeile im inneren Kreis der Zielscheibe landen. Pierre spannt den Bogen vier mal, wie bereits während seiner Übungen, und schießt möglichst schnell den Pfeil ins Ziel, wobei er die Scheibe rechts oberhalb des Ringes anvisiert. Dieser Vorgang wird 6x wiederholt.  Pierre weiß, dass nach diesem ersten Durchgang nur noch die drei besten Schützen mit je sechs Pfeilen im Turnier sind. Bevor er sich daran macht, der Tagessieger zu werden, überreicht im Agnès einen Becher Wein, den sie mit dem Trank des Dominikaners vermischt hat. Es gelingt Pierre zwar, auch den zweiten Durchgang erfolgreich zu absolvieren, da er jedoch anschließend unter dem Einfluss des Tranks ohnmächtig zusammenbricht, kann er sich der Jury nicht präsentieren und verliert den Wettbewerb. Als Pierre aus seiner Ohnmacht erwacht, muss er feststellen, dass er nicht nur den Wettbewerb sondern auch das Etui seines Onkels mit dem ihm anvertrauten Brief verloren hat. Ein böses Erwachen für den armen Pierre.

2) Rosemonde stiehlt Pierre das Etui mit dem Brief seines Onkels

Rosemonde hat sich ebenfalls zu den Bogenschützen begeben. Jeans Anweisungen im Ohr ("den geeigneten Augenblick abwarten und sich dann eines Etuis bemächtigen, das ein junger Edelmann vom Hofe bei sich trägt...") geht sie daran, den Auftrag des Dominikaners zu erledigen. Sie sieht sich um, bemerkt den Edelmann (anklicken), der vor einem Tisch auf dem Boden ausgestreckt liegt, und stellt fest, dass es sich bei dem jungen Mann um den Edelmann handeln muss, von dem Jean sprach. Rosemonde muss sich sehr beeilen, um nicht von Nogaret erwischt zu werden. Sie eilt auf den Tisch zu (anklicken), wendet sich dahinter nach links und folgt dem Weg am Ufer entlang (6 x klicken), bis sie die Zielscheibe vor sich sieht. Auch diese wird angeklickt, dann ein Klicken auf die Tür rechts davon, danach wendet sich Rosemonde erneut nach links. 

Dort angekommen geht das Mädchen geradewegs auf den Busch zu, der sich unmittelbar vor ihr befindet. (1 x klicken). Sie bückt sich ein wenig und bemerkt das unter Busch liegende Etui, das sie schnell ergreift. Rosemonde öffnet das Etui und kann jetzt Nogarets Geständnis lesen.

Den Anfang dieses Briefes kennen wir bereits. Vor einiger Zeit hatte Pierre seiner Agnès den ersten Abschnitt vorgelesen:

"Ich Guillaume de Nogaret, Ritter des Königs und Hüter der königlichen Siegel bekenne nach bestem Wissen und Gewissen gegenüber denjenigen, die dieses Schreiben lesen werden, dass ich mich im Jahre des Herrn 1303 auf Befehl des Königs von Frankreich nach Anagni in den Palast des Papstes Bonifatius VIII. begeben habe. Ich wurde damals von Truppen begleitet, die unter dem Befehl der Gebrüder Etienne und Sciarra Colonna standen. Diese setzten den Papst eigenmächtig gefangen und misshandelten ihn, worauf wie es hieß sein vorzeitiger Tod erfolgte.

Dieser betrübliche Zwischenfall wurde mir in der Folgezeit zu wiederholten Malen persönlich vorgeworfen, da ich zuvor vor Gericht behauptet hatte der genannte Bonifatius VIII habe sich in schändlicher Sitte der Hexerei und der Wahrsagerei schuldig gemacht und sei ein Ketzer, der sogar vor Zeugen die Existenz Gottes verleugnet habe.

Jahre später erfuhr ich jedoch, dass die Zeugen, die ich selbst vor Gericht geladen hatte, um die Schuld des Papstes zu beweisen in Wahrheit von den besagten Gebrüdern Colonna bestochen wurden, und dass ihre Aussagen frei erfunden waren.

Danach benachrichtigte ich meinen König unverzüglich von der Unwahrheit dieser Zeugenaussagen und dem Unrecht, das Bonifatius VIII. durch die erhobenen Anschuldigungen widerfahren war. Doch König Philippe verpflichtete mich zum Stillschweigen, damit das Schicksal des Papstes, der mit dem Ausschluss des Königs von Frankreich aus der kirchlichen Gemeinschaft gedroht hatte, seine Nachfolger vor jeder Einmischung in die Angelegenheiten des Königsreichs abschrecke.

Ich bekenne ferner, dass der König als Preis für mein Schweigen die Vergebung meiner Sünden durch Papst Clemens V. erlangte.

Im Angesicht des nahenden Todes will ich nun meine Seele von allen Sünden reinwaschen, indem ich durch dieses Bekenntnis am heutigen Jahrestag des Kindmords zu Bethlehem und im Jahre des Herrn 1312 die ganze Wahrheit über meine Taten und diejenigen seiner Heiligkeit Bonifatius VIII offen lege."

Jetzt wird dem Spieler so einiges klar: warum Jean de Lausanne den Berater des Königs so sehr hasst, und Nogaret unter allen Umständen darauf bedacht ist, dass dieser Brief nicht in die falschen Hände gelangt. Rosemonde steckt den Brief ein, nachdem sie zuende gelesen hat, und begibt sich zurück (dazu nach unten und dann wieder nach oben klicken). Kurz darauf erscheint der Dominikaner, und Rosemonde bleibt nichts anderes übrig, als ihm das Etui auszuhändigen. Sie erhält ihren Lohn, fürchtet jedoch wegen ihres erbärmlichen Handels um ihr Seelenheil, woraufhin Jean die Lausanne ihr die Absolution erteilt. Dennoch hat Rosemonde weiterhin erhebliche Gewissensbisse, weil sie an Bruder Jeans dunklen Machenschaften beteiligt ist. Sie begreift, dass sie wie alle anderen nur eine Schachfigur in einem erbitterten Kampf zwischen Nogaret und Jean de Lausanne ist.

3) Jacques muss für Jean de Lausanne ein Siegel von einem Brief von Guillaume de Nogaret ablösen

An diesem wie an allen anderen Tagen seit dem Unglücksfall vor der Kathedrale geben sich die Verschwörer in Jacques' bescheidenem Laden die Klinke in die Hand. Jacques sitzt bei der Arbeit, während Jean de Lausanne vor seinem Geschäft auf und ab geht. Sobald man den Dominikaner anklickt, betritt dieser den Laden des jungen Goldschmieds. Jacques versucht ein wenig zu scherzen, doch Jean hat keine Zeit zu verlieren. Er behauptet, er habe eine Fälschergeschichte aufzuklären und zu diesem Zweck müsse er wissen, ob man ein Siegel fälschen könne. Der Spieler ahnt schon, dass Jean de Lausanne einen Brief fälschen will, um diesen dann mit Nogarets Siegel zu versehen. Offensichtlich heckt er bereits wieder eine Gemeinheit aus, die er dem Berater des Königs unterschieben will. Unter dem Vorwand, er wolle die Fälscher überführen, zeigt er Jacques einige alte Schreiben und bittet ihn, den Versuch zu unternehmen, das Siegel von einem Brief abzulösen. Jean will dann von diesem Wachssiegel die Form nehmen, um es auf einem gefälschten Brief nachzumachen und den Fälschern damit das Handwerk legen. Jacques beteuert mehrmals, dass es völlig unmöglich sei, einen versiegelten Brief vollkommen nachzuahmen. Jean de Lausanne gibt nicht auf und zwingt den Goldschmied, das Unmögliche zu versuchen. (Gesprächsthemen – unmöglich – unmöglich – Siegel ablösen). Also erklärt sich Jacques schließlich bereit, den Versuch zu unternehmen.

Dieser Vorgang erweist sich als ein wenig problematisch. Man muss ein Messer über einer Kerze erhitzen und es dann vorsichtig unter das Siegel schieben. Wird die Klinge zu heiß, zerfließt das Siegel, ist sie zu kalt, zerbricht es. Man sollte das Messer etwas unterhalb der Spitze der Klinge über die Kerze halten, zügig bis 20 zählen und die erhitzte Klinge dann vorsichtig unter das Siegel schieben. Ist man erfolgreich, löst sich das Siegel ein wenig. Anschließend lässt man die Klinge völlig erkalten (sie wird grau), man zählt dabei ungefähr bis 15 und wiederholt diesen Vorgang vier bis fünf mal: Klinge erhitzen, unter das Siegel schieben, Klinge erkalten lassen.

Dann sollte man das Siegel erfolgreich abgelöst haben. Jacques erhält zur Belohnung einen Geldbeutel von Jean de Lausanne und jener verlässt das Geschäft. Während des Gesprächs zu Beginn hat der Dominikaner einen Zettel auf Jeans Arbeitstisch liegen lassen. Diesen hebt Jacques jetzt auf und liest ihn:

"Ich Guillaume de Nogaret, Ritter des Königs und Hüter der königlichen Siegel gebe bei Adam mit dem Beinamen Douai ein mechanisches Uhrwerk in Auftrag, dass dieser vor Mittfasten im Jahre des Herrn 1313 zu liefern hat."

Jacques fragt sich, welch' finstere Rolle Nogaret wohl beim Verschwinden seines Bruders Adam gespielt haben mochte. Wo waren Adam oder auch sein Leichnam geblieben? Er beschließt, selbst Nachforschungen anzustellen. Er ist der Überzeugung, dass der Schlüssel zum Geheimnis dort zu finden ist, wo er Adam zu letzten Mal gesehen hat.

© Copyright Renate Pieper

 

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