Prolog 7) Kapitel 7: Ein tiefblauer Spiegel 
1) Kapitel 1: Halbschatten 8) Kapitel 8: Wiedervereinigung
2) Kapitel 2: Hinter den Spiegeln 9) Kapitel 9: Schatten
3) Kapitel 3: Freunde und Feinde 10) Kapitel 10: Wiedergeburt
4) Kapitel 4: Monster  11) Kapitel 11: Blutsverwandte
5) Kapitel 5: Hin und zurück 12) Kapitel 12: Traumland
6) Kapitel 6: Der Sturm des Chaos 13) Kapitel 13: Die längste Reise

Als sie wieder zu sich gekommen ist, sieht sich unsere Heldin in ihrer neuen Umgebung um. Vor ihr liegt die Wüste. Auf der rechten Seite befindet sich die stark ramponierte Raumkapsel, mit der sie gerade hier gelandet ist. April sieht sich die Kapsel an und stellt fest, dass diese nicht mehr zu benutzen ist. Dann folgt sie dem Weg in die Wüste. 

Dort entdeckt sie Adrians Raumkapsel. Auch diese ist arg in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem sie mit Erleichterung festgestellt hat, dass Adrian sich nicht mehr dort befindet, also die Landung ebenfalls überlebt haben muss, macht sie sich auf den Weg zum Turm.

Ihr Weg endet vor einem Abgrund. Dort wird sie vom Chaos-Strudel eingeholt, der ihr offensichtlich den ganzen Weg von Arcadia bis hierher gefolgt ist.

Sie muss die Bedrohung loswerden, sonst kommt sie nicht weiter. Sie nehmen den Rest des Magie-Bindetranks aus Ihrem Inventar und benutzen ihn mit der drohenden Erscheinung. Leider passiert nichts, es fehlt offensichtlich noch etwas. Also wenden Sie auch noch den Talisman des Gleichgewichts auf den Chaos-Strudel an. Die Bedrohung verschwindet, und der Weg ist frei.

Dies war offensichtlich die erste Prüfung, von der Adrian gesprochen hat. Vor April liegt jetzt ein Abgrund. Da sie keine Flügel hat, um hinüber zu fliegen, muss sie zurück in die Wüste und einen anderen Weg über den Abgrund suchen. Erneut wählen Sie den Weg zum Turm. Dieses Mal wird unsere Heldin in eine völlig andere Umgebung gebracht. Plötzlich befindet sie sich in ihrem Elternhaus. 

Es handelt sich hierbei offensichtlich um eine holografische Projektion. Diese Reise in die Vergangenheit zeigt April als 9-Jahre altes Mädchen. Sie befindet sich in der Küche des elterlichen Hauses. Vor ihr steht unerbittlich und bedrohend ihr Vater. Er lockt sie, und April weiß zunächst nicht, was sie tun soll. Das kleine Mädchen hat schreckliche Angst vor der Bedrohung, die von diesem Mann ausgeht. Sie fleht und bittet, dass er ihr nicht wehtun soll. Dann fällt ihr der goldene Ring in ihrem Gepäck ein, den sie von ihm erhalten hat. Sie streckt die Hand aus, um ihrem Vater den Ring zu geben.

Im nachfolgenden Gespräch erfahren wir endlich, welche Beziehungsprobleme April zu ihrem Vater hatte. Sie wurde als kleines Kind, von der Familie adoptiert, bei der sie aufgewachsen ist. Der Mann dort in der Küche ist nicht ihr Vater: "Ich bin nicht dein Papa. Du bist in unser Leben eingedrungen und hast uns zerstört, du hast uns nur ausgenutzt! Du grässliches, kleines Biest".  Als Aprils Adoptivvater den Ring schließlich an sich nimmt, ist er plötzlich wie verwandelt, voll Reue über sein verwerfliches Verhalten. 

"Himmel, vergib mir. Was hab ich getan? Was hab ich dir nur angetan? Ich hatte getrunken und ich... Sie war so wunderschön, meine kleine April. Du warst so wunderschön. Wir wollten dir ein Zuhause geben, wir wollten für dich sein, was deine leiblichen Eltern nicht sein konnten, eine Familie. In der Nacht, als wir dich zu uns brachten... Ich hatte mit Freunden ein bisschen ge­trunken. Ich fühlte mich etwas schwindelig. Und dann sagte deine Mutter: 'Nimm Sie. Halt deine kleine Tochter in den Armen'. Und ich nahm dich und hielt dich fest und du schautest mich mit solchen strahlenden, erstaunten Augen an, als wenn du das erste Mal so jemanden wie mich gesehen hättest. Ich verliebte mich sofort in dich, mein kleiner Schatz. Du warst so wunderschön und du lächeltest mich an, und dann. Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber ich machte einen Schritt vorwärts und bin gestolpert. Du bist auf den Boden gefallen, aber du hast nicht geschrieen, nicht einmal gewimmert. Dann sagten die Ärzte, dass du nie würdest laufen können. 0h mein Kind, ich konnte die Schuld nicht ertragen. Ich wurde zum Monster. Ich dachte, dir wehzutun, wäre der einzige Weg, um mit meiner Schuld klar zu kommen. Als du anfingst zu laufen und es immer besser und besser wurde, war es, als wolltest du mich herausfordern. Ich war so ein Narr, ein egoistischer Narr. Und jetzt habe ich dich verloren. Für immer."

April wächst über sich selbst hinaus und verzeiht ihm. In dieser zweiten Prüfung hat sie sich nun endlich den Schrecken der Vergangenheit gestellt. Sie ist nicht wieder davor weggelaufen, wie sie es mit ihrer Flucht nach Newport tat. Jetzt darf sie weitergehen bis zum Turm. Ein obenzulaufendes Gebilde erhebt sich vor ihren Augen. Leider ist dort immer noch eine Schlucht, die es zu überbrücken gilt, bis der Weg zum Turm endlich frei ist. 

Wenn Sie in den Abgrund hinunterblicken, können Sie feststellen, dass sich dort unten ein riesiges Tal erstreckt, und es offenbar keinen Weg dorthinunter gibt. So kurz vor dem Ziel soll Aprils Weg nun hier enden? In ihrer Verzweiflung benutzt April ihre Flöte in der Hoffnung, dass die Krähe sie vielleicht hört. Ihr gefiederter Freund erscheint tatsächlich. Dummerweise ist die Krähe ein wenig beleidigt, weil sie sich von April im Stich gelassen fühlt, und diese muss sie erst beruhigen. Nach diesem Gespräch ist der Vogel bereit, alles für unsere Heldin zu tun. Sie hebt die Krähe vom Boden auf und setzt sie auf den Turm (das oben zulaufende Gebilde). Sie bittet sie, sich aus der Luft einen Überblick über die Umgebung zu machen. Der Vogel soll das Tal bis zum Fuß des Turms überfliegen und feststellen, ob es vielleicht irgendwelche Knöpfe oder Hebel gibt. Es muss einfach einen Weg durch dieses Tal geben. Die Krähe kehrt nach kurzer Zeit zurück und berichtet von einem Brunnen, bei dem es sich offensichtlich um den "Brunnen der Schöpfung" handelt. Sie gibt April unbeabsichtigt einen Tipp: "Vielleicht kann der Brunnen uns ja eine Brücke herzaubern". 

April denkt nach und meint, dass der Brunnen vielleicht wirklich weiter helfen kann. Sie nehmen die Krähe erneut und setzen sie wieder auf den Turm, dieses Mal auf die Beschriftung "Brunnen der Schöpfung". April bittet die Krähe dann, ihr etwas Wasser aus dem Brunnen zu bringen. Schließlich ist der Vogel bereit, ihren Wunsch zu erfüllen. Die Krähe fliegt los und kehrt schnell zurück, den Schnabel voll Wasser. Sie sehen sich erneut die Schlucht an und setzen den Vogel dann auf den steilen Abgrund. Die Krähe kann das Brunnenwasser nicht mehr tragen und spuckt es aus.

Also bittet April die Krähe, zunächst einmal das Tal zu erkunden, um herauszufinden, was unter dem Nebel liegt. Nach kurzer Zeit kommt die Krähe zurück und berichtet, dass sich unter dem Nebel ein absolutes Nichts, nur eine totale Leere befindet. Man kann also nicht hinunterklettern. April denkt nach und fragt sich, was passieren würde, wenn man dem Nichts das Wasser der Schöpfung hinzufügen würde. Sie benutzt die Krähe ein letztes Mal mit dem Brunnen der Schöpfung und bittet sie, erneut Wasser zu holen und dieses dann ins Nichts zu spucken, in der Hoffnung, dass irgendetwas passieren wird. Tatsächlich ist Aprils Idee goldrichtig.  Nachdem die Krähe das Wasser in die Schlucht gegossen hat, entsteht eine Art Nebelbrücke, über die unsere Heldin sicher auf die andere Seite gelangt. Sie steigt eine Treppe hinauf und steht vor dem Brunnen der Schöpfung. Sie hat die drei Prüfungen bestanden, von denen Adrian auf der Raumstation sprach. Wie soll es nun aber weiter gehen, wie gelangt sie hinauf in den Turm? 

Sie sieht sich das Innere des Brunnens genauer an und greift dann danach. In der Bildansicht nehmen Sie die mit den vier Juwelen besetzte Steinscheibe aus dem Inventar und benutzen Sie mit dem Wasser. Der Wasserspiegel senkt sich, dann steigt das Wasser wieder und eine Hand wird sichtbar. April berührt diese Hand, aber leider passiert nichts. In diesem Augenblick berührt eine andere Hand das Brunnenwasser.  Es ist Adrian. Nun dreht sich die Scheibe im Wasser und der Weg hinauf zum Turm ist frei. April fragt sich, warum der Turm nicht auf ihre Hand reagiert hat. Auch Adrian kann sich dies nicht erklären. 

Er fordert April zur Eile auf, denn der Turm ist bereit, sie beide hereinzulassen. Sie steigt mit Adrian auf eine Plattform. Sollte dies die Steinscheibe sein, die jetzt als Fahrstuhl nach oben dient? Jemand hängt an der Plattform. Sie können jedoch nicht erkennen, um wen es sich dabei handelt. Oben angelangt, erfährt unsere Heldin von Adrian, was zu tun ist. "Wenn du der neue Hüter bist, wird der Turm dich aufnehmen. Tritt einfach an den Rand der Scheibe." Sie tut, was Adrian sie geheißen hat, aber leider passiert wieder nichts. Sie ist wohl doch nicht die Auserwählte, die Adrians Platz einnehmen soll.  Sie ist nicht der 13. Hüter des Turms. Aber wer ist es dann, wenn nicht sie? In diesem Augenblick erscheint Gordon Halloway wie aufs Stichwort auf der Bildfläche. "Ich glaube, dass ich diese Frage beantworten kann." Also war es, der sich an die Plattform gehängt hat, um auf diese Weise in den Turm zu gelangen. Gordon Halloway ist aggressiv und eiskalt, bis die Umgebung auf ihn einwirkt. Er fühlt sich plötzlich seltsam, als ob ihn irgendetwas ruft. Er ist der festen Überzeugung, dass das Gleichgewicht ihn zum neuen Hüter machen wird. Das Gespräch endet in einem Kampf zwischen Adrian und Gordon Halloway. 

April ist klar, dass sie irgendetwas tun muss, um die beiden aufzuhalten. Sie greift zum Talisman des Gleichgewichts und benutzt ihn mit dem Widersacher Halloway. Der Talisman hat eine ganz eigenartige Wirkung auf ihren Feind. Plötzlich ist Gordon Halloway wie verwandelt.

April weiß von Cortez, dass Halloway als Kind von den Neuerern in zwei Hälften auseinandergerissen wurde. Durch die Einwirkung des Talismans sind diese beiden Hälften nun wieder vereint worden. Gordon ist wieder er selbst: "Ich lebe wieder. Du hast mir mein Leben zurückgegeben. Ich bin wieder ganz. Magie und Logik, Ordnung und Chaos. Nun bin ich im Gleichgewicht, und es ist herrlich." Er befindet sich jetzt wieder im Gleichgewicht. Er bereut zutiefst seine Schandtaten, die er als Gordon Halloway begangen hat. 

"Ich wünschte, ich könnte all das Schlechte, das ich den Welten als Gordon Halloway und als Strudel des Chaos zugefügt habe, ungeschehen machen. Aber ich kann nichts ungeschehen machen. Ich kann nur dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht. Und dazu muss ich Hüter werden. Es ist mein Schicksal. Ich wurde geboren, um Hüter zu werden und nun bin ich bereit. Dank deiner Hilfe, April Ryan". 

Dieser Mann, der ursprünglich vom Schicksal zum neuen Hüter bestimmt wurde, dann von den Neueren seiner Bestimmung beraubt wurde, wird nun nach seiner Reinigung und Erneuerung tatsächlich der 13. Hüter des Turms. Sie, April Ryan, waren der Schlüssel zu allem. Sie sind zwar nicht der neue Hüter, haben jedoch dem 13. Hüter zu seinem angestammten Platz verholfen. Ihre Reise ist nun zu Ende. Der alte und der neue Hüter danken April für ihre Aufopferung und ihren Mut. Ohne sie hätte das Chaos die Oberhand gewonnen. April jedoch fragt sich, was nun aus ihr werden soll. Wohin soll sie gehen, nach Arcadia, nach Stark und vor allen Dingen wie kommt sie dorthin? Sie weiß im Augenblick noch keine Antwort auf diese Frage. Adrian sagt ihr, dass sie laufen muss, bis sie hinauskommt und dann entscheiden soll, wohin sie gehen will. 

Nach kurzem Abschied verlässt April den Turm und begibt sich auf den Rückweg. Die Krähe folgt ihr. Wohin sie nun wirklich geht, erfahren wir im Epilog.

 

EPILOG: Schicksalsfäden

Der Kreis schließt sich. Das Spiel begann mit der Erzählung einer alten Dame, der zwei Kinder andächtig lauschten. Die Erzählerin ist Lady Alvane, die Dame, die April in der Zwischenwelt, dem Bereich zwischen Arcadia und Stark getroffen hat, und die ihr in der größten Not ein Portal öffnete. Die alte Frau kam unserer Heldin damals so seltsam bekannt und vertraut vor. Lady Alvane hat ihre Geschichte fast beendet. Wir erfahren noch, dass Gordon Halloway der letzte Hüter des Gleichgewichts war. Noch während seiner Zeit kurz nach den Ereignissen, von denen Lady Alvane berichtete, wurden die Welten wieder miteinander vereint.

Nachdem die alte Frau ihre Erzählung beendet hat, wollen die Kinder noch ein paar Fragen beantwortet haben, aber Lady Alvane vertröstet sie auf ein anderes Mal. Als die Kinder gegangen sind, taucht plötzlich die Krähe auf und im Gespräch zwischen ihr und der alten Frau wird deutlich, dass April die alte Dame ist.

Unsere Heldin ist also nach ihrer langen Reise weder nach Stark noch nach Arcadia zurückgekehrt. Sie hat den Ort dazwischen als Zuhause gewählt.

 

© Copyright Renate Pieper

 

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